Kapitel 9

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Hey^^  Erstmal ein riesiges Danke schööön an alle meine Leser! 1K!!! Ich hab so gefeuert als ich das gelesen habe, hab das Grinsen nicht aus meinem Gesicht bekommen :D Fühlt euch alle geknuddelt^^ So... dann wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, wie immer freue ich mich auf Kommentare und Votes und jap... Hier ist Kapitel 9!^^

Daniel

Als die letzte Stunde geschafft war, traf ich ich mit Johnny vor dem Haupteingang. Es dauerte eine Weile, bis er erschien, weil sein Englischlehrer total gerne überzieht. Ich lehnte an der Hauswand und sah in den Himmel. Es schneite ein bisschen. Ich mag Schnee... aber ich muss sagen, dass ich den Sommer viel lieber habe. Keine Ahnung, es ist einfach so. Außerdem ist mir Surfen im Winter viel zu kalt! Leise seufzte ich und richtete meine Cap, die ich eigentlich immer trug, wenn ich unterwegs bin. Ich kann mich von dem Teil einfach nicht trennen. Ich glaub, auch wenn ich erwachsen bin, werde ich sie immer tragen...

"Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat! Du kennst ja meinen Englischlehrer", kam es von neben mir. Johnny. Ich sah zu ihm runter und lächelte leicht. "Schon okay, ich hab ja Zeit", sagte ich und stieß mich mit dem Fuß leicht von der Wand ab, an der ich lehnte. Wir gingen eigentlich immer zusammen nach hause. Hatten wir vor den Ferien schon gemacht. Trotzdem weiß ich nicht, wo er wohnt, da ich vor ihm abbiegen muss. 

"Bist du eigentlich mit meiner neuen Klassenlehrein befreundet oder so?", fragte ich dann neugierig. Der kleine sah zu mir hoch und musste anscheinend breit grinsen.

"Das ist meine große Schwester", sagte er und strich sich durch die gefärbten Haare. Ich fragte mich, was für eine Haarfarbe er eigentlich hat. Schließlich sieht man ihn meistens nur mit so weißen Haaren. Manchmal sind da noch ein paar rötliche Strähnen drin. Aber ich finde, es steht ihm echt! Und so sieht er auch irgendwie echt knuffig aus. Mir schlich ein Lächeln über die Lippen. 

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht so richtig mitbekam, dass Johnny sich einfach bei mir einhakte. Es störte mich nicht, überhaupt nicht. Das macht er eh fast bei jedem seiner Freunde. Außerdem hat er ja gesagt, dass das, was Neujahr passiert ist, nichts zu bedeuten hatte! Trotzdem verspürte ich ein leichtes Kribbeln in meiner Magengegend. 

Mein Blick wanderte zu ihn runter. Er grinste mich breit an. Ich erwiderte sein Grinsen, ich konnte einfach nicht anders. Irgendwie hat er voll das süße Grinsen. Und das Grinsen von seiner Schwester ist fast genauso. Aber irgendwie hab ich noch nie so eine knuffige Person gesehen wie Johnny!

"Heißt du eigentlich wirklich Johnny oder ist das ein Spitzname?", fragte ich. Er sah kurz zur Seite, dann wieder zu mir. "Ich glaub, ich heiße eigentlich John", sagte er leise.

Was heißt denn hier 'Ich glaube'? Kennt er seinen eigenen Namen nicht oder wie jetzt? Ich sah ihn ein wenig verwirrt an. "Ich wurde schon immer Johnny genannt und jeder kennt mich halt nur unter diesem Namen, da kommt es halt vor, dass man seinen richtigen Namen vergisst", versuchte er zu erklären und grinste schief. So richtig glaube ich ihm aber nicht. Also zumindest kann das ja nicht alles sein, oder?

Als wir an der Ecke ankamen, an der wir uns immer trennen, ließ er meinen Arm los und sah zu mir hoch. "Wir sehen uns dann morgen", sagte er noch, bevor kurz die Hand hob und weiter ging. Ein ganz leises Seufzen entfuhr mir und ich ging ebenfalls nach Hause.

Vor dem Haus stand ein kleines, etwas schrottiges Auto. Es war rot und sah schon ziemlich angefressen aus. Ich zog eine Augenbraue hoch. Vielleicht wurde einfach nur der falsche Parkplatz benutzt? Ich hab keine Ahnung. Leicht zuckte ich mit den Schultern und ging zur Haustür, bemerkte erst beim Aufschließen, dass jemand auf der Bank, die an der Hauswand stand, saß. Der Kerl fing breit an zu grinsen. "Was machst du denn hier?", fragte ich lachend und umarmte ihn, als er aufstand und auf mich zu kam. Sein Dreitagebart kitzelte etwas in meinem Gesicht. Er war größer als ich, aber schmaler gebaut, dazu hat er auch kaum etwas auf den Rippen. 

"Ich wusste gar nicht, dass du wieder raus bist, George", sagte ich, als ich mich von meinem großen Bruder wieder löste und ihn ansah. "Sollte eine Überraschung sein", meinte er. Er war im Knast, wegeg einem Diebstahl und son unwichtigen Kram. Er hat sich sogar diese drei Punkte unter das Auge tätowieren lassen. "Und? Lässt du mich rein, Kleiner?", fragte er mich. Ich nickte nur und schloss die Tür auf, ließ ihn mit rein. "Geile Hütte", grinste er.

"Joa... unser ganz altes Haus finde ich immer noch am coolsten", sagte ich nur und setzte mich im Wohnzimmer aufs Sofa. George ließ sich neben mich fallen. "Wie ich so ein Sofa vermisst habe!", seufzte er und legte die Füße hoch. Ich sah ihn an. "Kann ich mir Vorstellen", meinte ich. Plötzlich knurrte mein Magen. "Hast du auch Hunger?", fragte ich.

Er sah mich etwas komisch an. "Du kannst kochen?!", fragte er und lachte leicht. "Na ja... wenn niemand zuhause ist und man Hunger hat. Ich kann mir doch nicht immer was bestellen", sagte ich und grinste leicht. 

"Kocht Mum nicht immer?", fragte er. Mir verging mein Grinsen. "Wir haben dir doch geschrieben, dass sie...", fing ich an. Ich musste schlucken. Es war nicht leicht, so etwas zu sagen. "dass sie tot ist."

Er senkte den Blick. "Ach ja... tut mir leid, daran hab ich nicht gedacht", murmelte er. Ich nickte nur und ging in die offene Küche, wo ich alles für Nudeln mit Tomatensoße raussuchte. Wiedermal würde ich am liebsten einfach nur heulen, wollte vor meinem Bruder aber nicht mehr dieses Weichei sein, was ich mal war. Ich hab mich geändert! Ich kann selbst auf mich aufpassen, bin nicht mehr so ein Schwächling, der wegen jeder Kleinigkeit heult.

Ich presste meine Lippen aufeinander und verdrückte mir mit aller Kraft die Tränen, doch funktionierte das nicht so. Mein Bruder kam zu mir und nahm mich in den Arm, drückte mich fest an sich. Das hat er schon immer gemacht. Meistens, weil er selbst weinte und ich seine Tränen nicht sehen sollte. Ich schluchzte leise. Es war so ziemlich das erste mal, dass ich es so raus ließ. Ich wollte stark bleiben, doch ging es einfach gerade nicht mehr. Ich hielt mich an seinem Pulli fest und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. 

Er strich mir über den Rücken. Zum Glück sah mich so jetzt keiner. Alle würden mich für ein Weichei und eine Heulsuse halten. Es musste aber einfach raus. Ich mein, meine Mutter ist gestorben, ich sehe immer wieder dieses Bild, wie sie im Auto eingeklemmt war und wie ihr regloser Körper dort raus geholt wurde. Bei dem Gedanken daran, wurde mir ganz anders. Man sagte mir zwar, dass ich nicht hinsehen sollte, doch hatte ich mich natürlich nicht dran gehalten. 

Nach einer Weile, löste ich mich von meinem großen Bruder und schniefte einmal. "Wird alles wieder gut, hm?", sagte er und wuschelte mir durch die Haare. "Trotzdem kommt sie nicht zurück", sagte ich etwas heiser und wischte mir mit dem Ärmel über das Gesicht. 

"Ich weiß... Trotzdem muss das Leben weiter gegen. Außerdem ist sie immer hier drin, vergiss das nicht", sagte er leise und tippte mir mit seinen Fingern auf die Brust, dort wo mein Herz war. Ich nickte leicht und sah ihn an. Ich bin so froh, dass er endlich wieder da ist! 

"Kopf hoch, irgendwann sehen wir sie wieder", sagte er und lächelte leicht. "Das Leben muss weiter gehen, Kleiner."

Wieder nickte ich, machte mich dann an die Arbeit das Essen zu machen. Vielleicht bringt es mich mal auf andere Gedanken, wenn ich wieder mal mehr mit George mache. Außerdem sind Johnny und die anderen auch noch da. Leise seufzte ich. Alles wird wieder gut! Dad und ich werden uns sicher auch bald wieder besser verstehen.

Als das Essen fertig war, setzten wir uns an die Theke und aßen. Er erzählte mir, wie es so im Knast war und ich erzählte ihm von der neuen Schule und von Johnny. Er musste grinsen. "Stehst du auf ihn?", fragte er grinsend und zog eine Augenbraue nach oben. "Was?! Nein", sagte ich und sah ihn an. "Ich bin nicht schwul, wir sind auch nur Freunde!"

Zum Glück hab ich ihm nicht die Sache von Neujahr erzählt... Trotzdem sah ich an seinem Blick, dass er mir nicht ganz glaubte, dass wir nur Freunde sind. "Na ein bisschen bi schadet nie, Kleiner", grinste er dreckig. 

Together [boyxboy]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora