Kapitel 3

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Hier kommt das 3. Kapitel^^ Ähm... ja ich freue mich über alle Votes und Kommentare und viel Spaß beim Lesen!

Daniel

Die restlichen Stunden zogen sich in die Länge und... ich mag diese Schule überhaupt nicht! Nach der letzten Stunde holte ich mein Handy im Sekretariat ab und verließ das Schulgebäude. Ich wollte ja nicht von Dad abgeholt werden, also musste ich gehen. Schließlich muss ich die Stadt ja auch langsam mal kennenlernen. Unterwegs kann ich mir ja etwas zu essen holen oder so. Viele Schüler sammelten sich an der Bushaltestelle, andere wurden abgeholt, manche blieben noch an der Schule und wieder andere gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Fahrrad. Ich sah mich kurz um und lief einfach links lang. Vor mir liefen eine Hand voll Schüler. Auch der kleine mit den Piercings lief mit. Wo die wohl hin wollen? Ob ich ihnen einfach folgen soll? Nee, das kommt sicher doof rüber. Aber es interessiert mich schon. Schließlich hingen sie in den Pausen nicht zusammen rum und wie Geschwister sehen sie nun wirklich nicht aus. Aber ich muss auch aufhören so neugierig zu sein! Damit macht man sich keine Freunde... 

Ich schob meine Hände in die Hosentaschen und lief die Straßen entlang. Es war kalt und Schnee lag auf den Fußwegen. Vor manchen Häusern war es nicht einmal geräumt und manchmal packte ich mich fast ab. Ich mag Sommer eh lieber... Aber ich kann das jetzt ja auch nicht ändern. 

Plötzlich bekam ich einen Schneeball ab und Kinder lachten hinter mir. "Hast du sein Gesicht gesehen?", rief ein Mädchen und lachte. Solche Kinder gibt es echt überall oder? Immer müssen sie Leute abwerfen. Was machen die, wenn jemand verletzt wird durch ein Schneeball? Okay... ich war ja auch nie anders. Ich war immer mit meinem Kumpels unterwegs und hab diese teuren Autos beworfen. Einmal war ein fetter Stein in meinem Schneeball und die Scheibe von Auto ging kaputt. Als dann auch noch der Besitzer kam, hätte ich mir fast in die Hose gemacht, so viel Schiss hatte ich. Ich wurde aber zum Glück nur angemeckert. Ich konnte diese reichen Leute irgendwie nie leiden und jetzt... jetzt bin ich einer von ihnen. Zwar kann man sich alles kaufen und man muss nicht aufs Geld achten, aber irgendwie hat früher alles viel mehr Spaß gemacht, als meine Eltern noch nicht so viel Geld hatten. Aber ich kann es ja auch nicht ändern. Und im großen und ganzen ist es doch gar nicht so schlimm, wie ich anfangs immer dachte.

Ohne es zu merken, schlich mir ein Lächeln über die Lippen. Mit einem meiner alten Kumpels hatte ich sogar noch Kontakt. Wir schrieben fast täglich. Er wohnte immer noch in dem selben Haus wie früher und er war eigentlich immer noch genauso drauf. Mit ihm bringt feiern auch erst richtig Spaß. Er ist schon ein komsicher Vogel. Aber was solls? Jeder hat doch so einen Freund.

Ich schob meine Hände in die Hosentaschen und sah mich etwas um. Wo bin ich denn hier gelandet? Ich hatte total die Orientierung verloren. Ich muss echt aufhören so viel zu träumen, wenn ich unterwegs bin! Etwas verwirrt drehte ich mich um. Okay... die Schule sah man nicht mehr. Plötzlich wurde ich angestubst. "Sag mal, verfolgst du uns?", fragte eine bekannte Stinne. Ich sah den Typen mit den gefärbten Haaren an und schüttelte den Kopf. "Nein... wieso?"

"Du läufst uns die ganze Zeit nach! Oder weiß du nicht, wo du lang musst?", fragte er. "Ich... hab irgendwie die Orientierung verloren", gab ich zu und rieb mir etwas verlegen den Nacken. Er fing an zu grinsen. "Bist wohl einer dieser Träumer, was?"

Ich nickte leicht. Der Kerl ist wirklich komisch... "Wo musst du denn hin?", fragte er mich. Ich überlegte kurz und nannte ihm dann die Adresse. Er deutete in eine Seitenstraße. "Wenn du dort lang gehst, musst du die fünfte Straße rechts rein und dann den Berg hoch", meinte er. "Danke...", meinte ich etwas erstaunt. Der kennt sich hier ziemlich gut aus. "Wohnst also im Reichenviertel, ja?"

Leicht nickte ich. "Ja... warum?", fragte ich. "Nur so. Hab ich mir fast gedacht. So wie du rumläufst", lachte er. Okay...? Er macht mir etwas Angst. "Also dann... man sieht sich, Fremder", meinte er noch und lief zu seinen Leuten. "Kennst du den?", hörte ich noch. "Nö, er sah nur so hilflos aus."

Hilflos trifft es gut... Ich merkte mir seine Beschreibung und lief den Weg, den er mir genannt hatte. So kam ich wirklich zuhause an. Ich ging zu unserem großen Haus und zog meinen Schlüssel aus der Hosentasche. Mich wundert es, dass mein Vater so ein großes Haus gekauft hat, wo wir doch nur zu zweit sind. Gut... zu dritt, wenn man meinen Kater mitzählt. 

Ich schloss die Tür auf und betrat den geräumigen Flur, wo ich Jacke und Schuhe auszog. Mein Kater, den ich Tommy getauft hatte erwartete mich. "Na, Kleiner", sagte ich und strich ihm durchs schwarze Fell, bevor ich in die Küche ging, um mir etwas zu essen zu machen. Eigentlich wollte ich mir ja die Stadt ansehen. Aber das lasse ich heute doch lieber. Schließlich muss ich auch noch meine Kartons auspacken, viele meiner Möbel aufbauen und auch so muss ich mich erstmal an das Haus gewöhnen. Also bleibe ich lieber hier!

Mit meinem Essen zusammen setzte ich mich ins Wohnzimmer. Nichtmal der Fernseher stand schon. Dad hätte den ja wenigstens schon anschließen können. Ich muss eh fast alles alleine machen, weil er erst spät von der Arbeit kommt. Mit unter schlafe ich schon, wenn er wieder kommt. Aber was solls? Ich hab eh lieber meine Ruhe. Seit meine Mutter gestorben ist, bin ich lieber alleine und ich vermeide es eigentlich mit irgendwelchen Leuten zu sprechen, weil ich keine Lust auf Mitleid oder dumme Fragen habe. Viele kannten meine Eltern. Kein Wunder, mein Vater ist ein großer Geschäftsmann. 

Tommy kam zu mir. "Wenigstens stellst du keine dummen Fragen, Tommy", sagte ich und sah dem Kater in die großen, grünen Glupschaugen. Er mauzte und schmiegte sich an meine Hand. Leicht lächelte ich. Er ist echt der süßeste Kater, den ich kenne!

Nach dem Essen, ging ich in mein Zimmer und machte mich an die Arbeit meine restlichen Möbel aufzubauen und meine Kartons auszupacken. Es dauerte eine ganze Weile, bis das geschafft war und ich mich einigermaßen wohl fühlte. So war es wenigstens gemütlich und ich fühlte mich endlich wie zuhause. Ich ließ mich auf die zwei Matratzen fallen, die als Bett dienten und sah mich zufrieden im Zimmer um. Wieder schlich mir ein Lächeln über die Lippen, als ich die Fotos an der Wand betrachtete. Die hatte ich noch mit meinen Freunden gemacht. Sie haben darauf bestanden. Damit ich sie nicht vergesse... 

Together [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt