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Der Morgen begann mit stummem Starren seitens meiner Eltern und peinlicher Verlegenheit, die von Jimin und mir ausging

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Der Morgen begann mit stummem Starren seitens meiner Eltern und peinlicher Verlegenheit, die von Jimin und mir ausging. Dass Jimin und ich beim Aufwachen nicht mehr die selbe Kleidung getragen hatten, wie zu dem Zeitpunkt, wo meine Eltern uns friedlich schlafend in meinem Bett vorgefunden haben mussten, nachdem sie von der Feier gestern Abend zurückgekehrt waren, half auch nicht unbedingt, um uns vor den wachsamen Blicken der beiden zu schützen. Sie sahen die ganze Zeit so aus, als wollten sie irgendetwas sagen, taten es aber nicht. Vielleicht weil Jimins und mein Anblick jetzt nicht gerade nach zwei verliebten Teenagern schrie, die in einem Zimmer geschlafen hatten. Wir wirkten eher wie Zombies, die sich die Nacht mit Videospielen um die Ohren gehauen hatten, da wir erst in den frühen Morgenstunden wieder eingeschlafen waren und uns Mom nur ein paar Stunden später für das Frühstück weckte.
Es war ein seltsamer Morgen und so hatte ich es mir nicht vorgestellt, wenn Jimin das erste Mal als mein Freund zum Frühstück erschien - oder blieb. Aber vermutlich wäre es auch unter normalen Umständen seltsam gewesen.
Das aller schlimmste war jedoch, meinen Eltern zu beichten, dass ich mit meinem Fuß umgeknickt war. Vor dem Schlafen gehen hatten Jimin und ich uns noch eine kleine Geschichte ausgedacht, die wir ihnen statt des eigentlichen Vorfalls auftischen konnten. Ich war nicht stolz darauf meine Eltern anzulügen und zu sagen, dass das Ganze bei einem der Spiele passiert war, die wir gestern Abend gespielt hatten - weswegen Jimin auch mit zu mir gekommen und geblieben war -, aber so wie es aussah war ich mittlerweile ein Profi darin die Wahrheit zu verschleiern.
Mom und Dad waren nicht begeistert darüber, dass wir so unvorsichtig gewesen waren, beließen es aber bei enttäuschten Seufzern und Kopfschütteln, was vermutlich mehr Wirkung zeigte, als jede Standpauke. Ich fühlte mich zumindest ziemlich schlecht. Vor allem, weil sie nicht wussten, was wirklich geschehen war.

Jimin wurde schließlich nach dem Frühstück nach Hause geschickt und Dad fuhr mit mir ins Krankenhaus, um mein Fußgelenk untersuchen zu lassen. Wir saßen eine geschlagene Stunde in einem Warteraum im Untergeschoss des Krankenhauses und hier war es so still. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns auf der selben Etage befanden, auf der auch die Leichenhalle war. Wenn es in diesem Krankenhaus eine gab. Die Vorstellung, dass Jimin dort hätte unterkommen können, hätte Guillaume durchgezogen, was er angedroht hatte, versetzte mir einen eiskalten Schauer.
"Was ist los?", fragte Dad dann schließlich, weil er bemerkt haben musste, das irgendetwas nicht stimmte. Ich zuckte bloß die Schultern und rutschte in meinem Stuhl hinab. Was sollte ich ihm auch sagen? Ach, ich stelle mir bloß vor, wie Jimin tot in einer Leichenhalle liegt und ich ihn identifizieren muss. Der Horror schlechthin.
Bevor Dad nachhaken konnte, wurde wir glücklicherweise aufgerufen. Mein Fußgelenk wurde betastet und dann wurden zur Sicherheit Röntgenbilder gemacht. Ich hatte eine Verstauchung, bekam einen Verband und eine Schiene und sollte meinen Fuß für die nächsten Tage ruhigstellen. Ich hatte Glück gehabt, dass mit meinen Bändern alles in Ordnung war, denn sonst hätte ich zu Schulbeginn nicht am Lauftraining teilnehmen können.
Wir verließen das Krankenhaus, fuhren nach Hause und für den Rest des Tags bedeutete das für mich, nichts zutun zu haben. Ich fragte, ob Jimin noch einmal vorbei kommen durfte. Durfte er nicht. Ich fragte bei den anderen herum, aber alle spürten entweder die Auswirkungen des Alkohols oder hatten für heute etwas zutun.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWhere stories live. Discover now