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Heimlich hatte ich mich aus dem Haus geschlichen, nur in Shorts, einem Top und ein paar nicht richtig zugeschnürter Sneaker bekleidet

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Heimlich hatte ich mich aus dem Haus geschlichen, nur in Shorts, einem Top und ein paar nicht richtig zugeschnürter Sneaker bekleidet. So leise wie möglich holte ich mein Fahrrad aus der Garage, denn zu Jimin zu laufen, wäre vermutlich eine noch schlechtere Idee gewesen, als überhaupt heimlich zu ihm zu kommen.
Als ich durch die Nacht radelte, sah ich immer mehr offenstehende Fenster oder Familien, die in ihren Wohnhäusern vom oberen Stockwerk ins untere wanderten, weil es oben einfach zu heiß war.
Ich konnte mir nicht zusammenreimen, was Guillaume damit bezwecken wollte. Wollte er alle Menschen in Buksam vor drückender Hitze kollabieren lassen? Es ergab überhaupt keinen Sinn.
Bei Jimin angekommen, stellte ich mein Fahrrad an der Seite des Hauses ab und ging in den Garten. Jimin stand bereits mit müdem erschöpftem Blick an der Verandatür und ließ mich hinein. Wir schlichen leise durch das Wohnzimmer und hinauf ins Obergeschoss. Jimins Familie schlief noch ausnahmslos oben, aber alle mit sperrangelweit geöffneten Fenstern.
Nachdem wir in Jimins Zimmer gehuscht waren, sagte er sofort: "Du hast irgendetwas von blauen Flammen gesagt? Wo sind sie?"
Ich sah mich in Jimins Zimmer um und dann entdeckte ich sie wieder wie durch Zufall im Augenwinkel.
"Sie züngeln die ganze Wand entlang, aber von oben nach unten. Ich kann sie aber immer nur kurz sehen, wenn ich direkt auf sie draufschaue. Wenn ich sie im Augenwinkel sehen, wirken sie viel kräftiger und realer."

Jimin sah sich ebenfalls um und schüttelte schließlich den Kopf.
"Ich sehe sie einfach nicht."
Da ich gerade wieder eine der Flammenvorhänge an einer Wand züngeln sah, nahm ich Jimins gesunde Hand und hielt sie zusammen mit meiner gegen die Wand. Ich wusste nicht, was mich dazu verleitete, aber plötzlich passierte etwas eigenartiges. Die Flammen zogen sich von der Wand zurück und über Jimins Arm, bis sie seinen gesamte Körper umwoben und schließlich zersprangen, wie splitterndes Glas.
"Hast du etwas gespürt?", fragte ich ihn, denn sein Blick war verwirrt.
"Ich habe gemerkt, wie die Magie durch meinen Körper geströmt ist und er sie dann einfach wieder ausgesondert hat. Gesehen habe ich immer noch nichts."
Die Flammen in Jimins Zimmer schienen verschwunden zu sein und die Raumtemperatur wurde schlagartig erträglicher. Mussten wir das jetzt in jedem Raum machen? In ganz Buksam? Das würde vermutlich einiges an Aufsehen erregen.
"Ich glaube, ich spüre die Magie immer noch. Ich spüre sie in den anderen Zimmern."
"Denkst du, du kannst sie auch von dort abziehen?", fragte ich neugierig.
"Ich könnte es zumindest versuchen."

Noch immer hielten wir uns an den Händen fest, als Jimin versuchte, die Magie in den anderen Räumen zu greifen. Ich musste mich zurückhalten, einen Ton von mir zu geben, als sich endlich etwas bemerkbar machte. Unter dem Türspalt züngelten Flammen hervor und flossen weiter über den Fußboden wie brennendes Wasser, bis sie Jimins Füße erreichten und plötzlich an ihm hochschossen. Jimin machte einen überraschten Laut und taumelte etwas zurück.
Er stand neben mir in Flammen und ich spürte nichts von den Wogen, die ihn mitrissen, während ich seine Hand hielt. So plötzlich, wie die Flammen aufgestoben waren, waren sie auch schon wieder verschwunden. Jimins Haar war zerzaust, aber ansonsten gab es keine sichtbare Spur mehr von der Magie.
"Wow, das hat sich angefühlt wie in einem Rausch. Also, so stelle ich mir zumindest einen vor. Das war ganz schön ... ganz schön wow!" Seine Augen glitzerten plötzlich ziemlich angetan und ich wusste nicht, ob ich mich mit ihm freuen oder das ganze etwas bedenklich finden sollte. Ich kam allerdings nicht um ein kleines Schmunzeln umhin.
"Denkst du, wir bekommen die restliche Stadt auch von den Flammen befreit?"
"Aber sowas von, ich ziehe mir eben was über, dann können wir los."
Jimin war ganz euphorisch darüber, dass wir die Stadt von dieser Magie befreien würden. Doch mir gefiel es immer noch nicht so recht. Mein einziger Trost war, dass Jimin mir einen Sweater von sich in die Hand drückte, damit ich nicht weiter in Shorts und Top durch die Stadt radeln musste.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt