Jin In The Bottle 2 || park jimin

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"Also, ich werde euch jetzt für eine Stunde alleine lassen, damit Park und ich die Blumendekoration ausliefern und anbringen können. Ihr wisst über alles Bescheid und wenn etwas ist-"
"Rufen wir dich an, Tante Puma. Und solltest du nicht erreichbar sein, rufen wir Dad an. Mach dir keine Sorgen, Sol und ich werden wie immer alles unter Kontrolle haben."
Mom nickte ein wenig unzuversichtlich, als mein Cousin und ich die Daumen nach oben streckten und meine Mutter und meinen Onkel angrinsten. Eigentlich hatte sie selten ein Problem damit, uns alleine zu lassen, aber normalerweise handelte sich die Zeitspanne auch nicht um eine Stunde, sondern um wenige Minuten. Außerdem kamen momentan viele Großaufträge rein und Mom hatte in den nächsten Wochen alle Hände voll zu tun.
In den letzten Jahren hatten die Leute hier in Buksam mehr und mehr wert auf qualitativ hochwertige und vor allem frische Blumen gelegt, so dass die Beliebtheit von Moms Blumengeschäft stieg und stieg. Manchmal konnten wir uns kaum retten vor Aufträgen.
Aber das war nicht nur der gestiegenen Anfrage nach Blumen zu danken, sondern auch Moms Beliebtheit in unserer Kleinstadt. Sie kannte fast jeden beim Namen, wurde in den Sommermonaten regelmäßig zu Gartenfesten und anderen Feierlichkeiten eingeladen und nahm sich auch gerne den Menschen an, die unseren Laden betraten oder die sie zufällig auf dem Weg nach Hause traf. Mom war sozusagen Kundenmagnet Nummer eins für das Geschäft.
"Na schön, es wird schon alles gut gehen, es hat ja bisher immer alles geklappt."
Jul und ich nickten brav und zuversichtlich und Mom stupste uns lachend gegen die Schultern, ehe sie einen Karton, randvoll mit Blumengestecken, von der Ladentheke nahm.
Mom und Onkel Park machten sich auf, doch als mein Onkel ihr die Tür auf hielt, drehte er sich noch einmal um und zeigte auf mich.
"Sol, dein Bruder hatte mich gefragt, ob ich euch das nächste Mal mit in den Antiquitätenladen nehmen könnte. Wenn du nachher Schluss hast, kann ich dich direkt mitnehmen und wir holen Mo ab, weil ich wollte ohnehin noch selbst ein paar Exponate loswerden. Passt dir das?"
"Perfekt", sagte ich fröhlich.

Als die beiden dann wirklich verschwunden waren, sah Jul mich stirnrunzelnd an.
"Was willst du in einem Antiquitätenladen? Für dich ist das meiste doch nur Schrott."
"Das stimmt, aber ich muss etwas zu einem wichtigen Projekt recherchieren und der Antiquitätenladen ist sozusagen meine zweite Anlaufstelle. Das Internet hat bisher nicht viel hergegeben."
Nun stutzte mein Cousin nur noch mehr. Er ließ sogar sein Gesteck links liegen, das er gerade bearbeitet hatte.
"Worum geht's?"
"Top Secret."
"Oh nein, das letzte Mal, als du das gesagt hast, haben Ronny, Risa und du versucht, einen Zoo mit Tieren aus der Nachbarschaft zu eröffnen."
"Dieses Mal ist es was anderes", winkte ich ab, verließ meinen Platz und schnappte mir eine Gießkanne, um sie am Waschbecken im Nebenraum zu befüllen.
Mit der Gießkanne bewaffnet, stürzte ich mich praktisch auf die Blumen, denn jetzt waren Jul und ich alleine und jetzt kam der schwierige Part des Tages: Mit ihm darüber zu reden, dass er mich zu oft behandelte wie ein kleines Kind.
Ich hatte mir am Morgen bereits einiges zurechtgelegt, hatte stichhaltige Argumente gefunden, falls er sich rechtfertigte und das ganze als völlig normal abtat, da ich ja immerhin seine jüngere Cousine war und wir so viel Zeit miteinander verbrachten, dass ich auch seine Schwester hätte sein können. Aber wie es nun einmal so war, wenn man sich perfekt vorbereitet hatte, fehlten einem einfach die richtigen Worte, die Sache überhaupt erst einmal einzuleiten.
"Die Chrysanthemen wurden schon gegossen", sagte Jul schnell und in bevormundendem Ton und da wusste ich, wie ich anzufangen hatte. Ich ließ mich einfach von all der aufgestauten Wut und den gespannten Nerven leiten, die meine Finger zum Kribbeln brachten, weil ich Jul manchmal einfach gerne den Hals umdrehen würde.