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Für diesen Abend beendeten wir die Fragerunde, denn Lydia schien sowieso nicht mehr aufzupassen, während sie unsere gesamte Einrichtung unter die Lupe nahm

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Für diesen Abend beendeten wir die Fragerunde, denn Lydia schien sowieso nicht mehr aufzupassen, während sie unsere gesamte Einrichtung unter die Lupe nahm. Mom war sowieso dafür, dass es für Jimin Zeit war zu gehen, da morgen Montag und uns damit ein anstrengender Schultag bevorstand. Er schien nichts dagegen zu haben und ich sprang mit ihm auf, um ihn zur Tür zu bringen und damit für einen Moment den besorgt strengen Blicken meiner Eltern zu entkommen, wenn diese gerade nicht von Lydia abgelenkt wurden.
Während meine Eltern sich mit ihr rumschlugen und ihr erklärten, dass das Tablet auf dem Wohnzimmertisch kein weiteres Kunstwerk ohne Motiv darstellen sollte, zog Jimin sich die Schuhe an und ich öffnete die Tür bereits einen Spalt breit. Ich huscht mit ihm nach draußen, als er sich angezogen hatte und lehnte die Tür an.
"Wir sollten sobald wie möglich noch einmal mit Lydia sprechen", sagte ich leise, als teilten wir ein Geheimnis, das keiner erfahren sollte. "Und vielleicht lassen wir meine Eltern erst einmal aus dem Spiel. Ich weiß schon, was mir gleich noch blühen wird, dass ich ihnen nicht direkt davon erzählt habe, dass der erste Wunsch gefallen ist."
Ich fröstelte. Nicht nur, weil ich es in meinem Kopf mal wieder maßlos übertrieb, was die kommende Standpauke meiner Eltern anbelangte, sondern auch, weil dieser Frühlingabend einen kalten Wind durch die Straßen gleiten ließ.
"Ich habe morgen ein wenig Zeit, aber auch nicht viel. Ich muss noch für Mittwoch lernen."
"Das passt. Ich könnte direkt nach dem Nachhilfeunterricht."
"Gut", sagte Jimin zustimmend, aber dann hielt er grübelnd inne. "Aber wo gehen wir hin, wenn deine Eltern nun erst recht alarmiert sind und meine Mom dich so lange aufhalten wird, dass wir gar nicht dazukommen, uns auch nur zu begrüßen?"
"Das ist kein Problem, meine Eltern kommen meistens nicht vor sieben nach Hause und Mo wird vermutlich bei einem Freund sein."

Jimin nickte leicht lächelnd und ging rückwärts die Stufen hinab, während er mich weiter ansah.
"Alles klar. Dann also bis morgen?"
"Ja, bis morgen."
Er verstärkte sein Lächeln noch ein wenig, ehe er die Hand hob und sich abwandte. Ich sah ihm dabei zu, wie er den kleinen Weg, der die beiden Seiten unseres Vorgartens trennte, entlanglief und dann hinter unserem Zaun abbog. Noch einmal wandte er den Kopf zu mir um und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, obwohl ich das doch gar nicht wollte. Wieder lächelte er und wirkte dabei so schön, während er von der Straßenlaterne angeleuchtet wurde, dass mir der Gedanke kam, dass das das perfekte Bild für die Kunstaufgabe für Miss Lee gewesen wäre, hätte sie uns nicht aufgegeben, die schlechteste Eigenschaft einer Person festzuhalten, sondern genau das Gegenteil.
Ich riss mich von Jimins Anblick los, flüchtete zurück ins Haus und lehnte mich an die geschlossene Tür. Oh Gott, warum hörte mein Herz nicht auf zu klopfen? Ich schluckte und wedelte mir mit der Hand etwas Luft zu, da es plötzlich so warm war. Aber es half nicht.
Mein Herz beruhigte sich erst, als Mom und Dad zusammen mit Lydia in den Flur traten. Die Frau mit dem raschelnden Rock sah mit geweiteten Augen auf das Tablet in ihren Händen und tippte suchend darauf herum.
"Hey, Sol, ich wusste gar nicht, dass es Schreibmaschinen ohne richtige Tasten und als rechteckigen Teller gibt. Jetzt wird mir zumindest klar, dass dieses Gerät und das große Ding in eurem Salon keine Kunst sein sollen. Das ist wirklich erstaunlich." Sie hob nicht einmal den Blick, während sie tippte und tippte und dann zusammen mit Mom nach oben ging, wo sie ihr das Gästezimmer zeigen wollte.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt