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Mir schlug das Herz bis zum Hals und das Blut rauschte mir in den Ohren

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Mir schlug das Herz bis zum Hals und das Blut rauschte mir in den Ohren. Ich drückte mich weiter an die Tür, während Guillaume den Flur entlangschlenderte und sein Grinsen sich als harte Maske entpuppte, die in sein Gesicht gemeißelt zu sein schien, damit auch bloß nichts verrutschte.
"Was tun Sie hier?", fragte ich und schob meine Schlüssel zwischen die Finger, damit sie ein wenig hervorragten. Diesen Trick hatte mir Risa einmal gezeigt, falls ich mich selbst verteidigen musste. Als sie mir erklärt hatte, dass ich so ziemlich alles zu einer Waffe machen konnte, hatte ich noch abgewunken und gemeint, dass ich ihre Selbstverteidigungstechniken vermutlich niemals brauchen würde. Jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher.
Guillaume hatte mich nun fast erreicht und ich konnte nicht weiter ausweichen, ohne mich vorher in seine Richtung bewegen zu müssen. Eine Unterarmlänge vor mir blieb er schließlich stehen.
"Ich bin hier, um dir etwas mitzuteilen", sagte er und das Grinsen in seinem Gesicht verschwand und wurde zu einer noch steinerneren Maske, als zuvor.
Er trat noch einen Schritt näher und überragte mich um mindestens eineinhalb Köpfe. Ich zog meinen Kopf ein und machte mich nur umso kleiner. Guillaumes Grinsen kehrte zurück.
"Du solltest dich aus den Angelegenheiten raushalten, die nur mich und meinen Meister etwas angehen. Du hast mir gegenüber Vorurteile und du traust mir nicht, aber dieser Junge fängt an, mir zu trauen und das lasse ich mir nicht von dir und deinen perfekten Eltern kaputt machen. Ich werde freikommen und das werden weder deine Eltern, noch du vereiteln."
Ich zog die Augenbrauen zusammen, versuchte noch weiter an die Tür zu rücken, doch ich konnte den Abstand zwischen Guillaume und mir einfach nicht vergrößern.
"Und unter welchem Preis soll das geschehen?", fragte ich ernst, denn ich dachte daran, was Dad passiert war und wie er beinahe wieder in der Flasche gelandet wäre, weiterhin dazu verdammt ein Flaschengeist zu sein.
Guillaume beugte sich ein wenig zu mir hinunter und ich hätte am liebsten die Augen zugekniffen, doch ich blickte ihm aus Trotz weiter ins Gesicht.
"Das wird sich noch zeigen." Und dann verschwand er vor meinen Augen in dem mittlerweile bekannten blauen Nebel, der feine Glitzerpartikel aufwirbelte, bis alles verschwand, als wäre nie etwas gewesen.

~*~

Am nächsten Tag lief ich vor dem Eingang der Schule auf und ab. Die letzte Stunde war beinahe vorbei und da meine letzte Stunde ausgefallen war, musste ich warten, bis auch Jimin seine hinter sich gebracht hatte. Wir hatten nämlich vereinbart direkt heute unsere erste Probe zu starten, so konnten wir auch besser über das reden, was gestern passiert war, denn am Vortag hatte ich nur ein paar gestammelte Worte an Jimin geschickt, die wenig Sinn ergeben hatten.
Dies war nicht nur dem Umstand zu Schulden, dass Guillaume mir gestern aufgelauert hatte, das schlimmste daran war, dass ich es Mom und Dad erzählt hatte, sobald sie nach Hause gekommen waren und Mom hatte die Sache nicht unbedingt gut aufgenommen. Seitdem war sie den ganzen Abend unruhig gewesen und auch am heutigen Morgen war sie schon in den frühen Morgenstunden umhergewuselt und hatte ein übertrieben aufwendiges Frühstück aufgetischt, das für eine Großfamilie gereicht hätte.
Als es endlich klingelte, war ich so erleichtert, dass ich am liebsten einen kleinen Freudenschrei ausgestoßen hätte, doch es dauerte, bis Jimin endlich durch den Eingang hinaus kam. Er sah sich suchend um und kurz bevor ich bei ihm angelangt war, hatte er mich entdeckt.
"Hey", sagte ich eilig und sein Gruß kam gar nicht mehr richtig aus seinem Mund, da hatte ich mich schon bei ihm untergehakt und manövrierte uns durch die nach Hause strömenden Schüler.
Erst als ich sicher war, dass keine Schüler mehr in unserer Nähe waren, verlangsamte ich mein Tempo und atmete schwer aus. Jimin zog ich weiter mit mir.
"Vielleicht solltest du mir doch erzählen, was Guillaume dir über seinen Verbotenen Wunsch erzählt hat. Ich bin mir mittlerweile wirklich sicher, dass er nichts gutes im Schilde führt und wenn ich weiß, warum er ursprünglich in die Flasche verbannt wurde, kann ich ihn besser einschätzen. Obwohl er gestern ziemlich deutlich war", sagte ich und erinnerte mich daran, wie er mich in die Enge getrieben und davon gesprochen hatte, dass meine Eltern und ich ihm seine Pläne nicht vereiteln würden.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWhere stories live. Discover now