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Noch immer starrten wir drei uns abwechselnd an

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Noch immer starrten wir drei uns abwechselnd an. Mir brach der Schweiß aus, als ich ein kurzes ärgerliches Funkeln in Jimins Blick sah, nachdem die überraschende Frage von ihm aufgenommen worden war. Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und musste meine Hände unter die Oberschenkel klemmen, um nicht mein Tablett vor mir hin und her zu schieben. Das war eine äußerst unangenehme Situation.
"Warum seid ihr denn plötzlich so still? Ich wollte doch nur wissen, wie es läuft, mit der unbegrenzten Macht deines Flaschengeistes", sagte Risa mit kaum merklichem Schulterzucken und stocherte erneut in ihrem Essen herum, da sie wohl ein Stück Pilz gefunden hatte, dass sie angewidert an die Seite ihres Tellers schob.
"Vielleicht sollten wir nicht gerade hier darüber reden", flüsterte ich und ließ meinen Blick demonstrativ durch die volle Cafeteria gleiten, so dass Risa meinem Blick folgte.
"Oder auch einfach gar nicht. Zumindest nicht mit mir", äußerte nun Jimin seufzend und schnappte sich widererwarten sein noch nicht ganz aufgegessenes Mittagessen und verließ den Tisch, ohne ein weiteres Wort. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, um ihn davon abzuhalten, also sagte ich einfach gar nichts und sank in mich zusammen.
"Was war denn das?", fragte Risa und deutete mit ihren Stäbchen in Richtung Jimin, der gerade sein Tablett abräumte und daraufhin die Cafeteria verließ.
"Ich weiß nicht. Vielleicht hat es etwas damit zutun, dass ich dir und Ronny von dem Ganzen erzählt habe, obwohl es vor allem Jimins Angelegenheit ist." Ich seufzte verzweifelt und stützte meine Stirn auf meine Hand, so dass mein Blick zuerst auf mein Essen fiel, ehe ich ihn über den Rest unseres Tisches schweifen ließ, in der Hoffnung mir würden die richtigen Worte zukullern, um Jimin zu erklären, dass es nicht meine Absicht gewesen war, dass ein paar mehr Leute davon wussten, als unbedingt nötig war.

Da sah ich allerdings den Papierpacken auf Jimins Platz liegen. Das Skript für das Musical, das er sich eben noch durchgelesen und im Eifer des Gefechts hier liegen gelassen hatte.
Schnell setzte ich mich auf und schnappte mir das Skript.
"Ich muss Jimin das Skript bringen. Er muss doch sicherlich eine Menge Text auswendig lernen, jetzt, wo er die Hauptrolle hat", sagte ich und stand schon auf, bevor Risa mich abhalten konnte.
"Ich bringe es ihm nur und frag ihn was. Bin in zwei Minuten wieder da", fügte ich noch schnell hinzu und war schon aus der Cafeteria gesprintet.
Der Schulflur vor mir lag leer dar und ich hatte keine Ahnung, was für einen Kurs Jimin als nächstes hatte, also lief ich einfach rechts den Gang entlang, in der Hoffnung, dass ich ihn irgendwo einholte, oder ihm irgendwo begegnete. Weit kann er ja noch nicht gekommen sein und unsere Schule war klein. Außerdem war ich ziemlich schnell, wenn es darauf ankam.
Ich rannte das gesamte Erdgeschoss ab und linste in jedes Klassenzimmer. Keine Spur von ihm. Kurz überlegte ich, ob ich zuerst im ersten Stock weiter suchen sollte oder lieber erst einmal mein Glück draußen versuchen sollte und entschied mich für letzteres. Glücklicherweise.
Ich sah ihn auf der Treppe zum Nebeneingang hocken, wo er tief in Gedanken vor sich hin zu grübeln schien. Schwer atmend näherte ich mich ihm langsam und erstarrte, als er plötzlich aufblickte und mich mit verschlossener Miene betrachtete.
Das Skript hielt ich vor meiner Brust fest und es fühlte sich in diesem Moment an wie ein Schutzschild vor Jimins angespanntem Kiefer und der Schimpftirade, die vielleicht noch folgen könnte.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt