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"Glaubt ihm kein Wort, er ist abgrundtief böse und versucht nur zu euch durchzudringen, damit er euer Handeln steuern kann

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"Glaubt ihm kein Wort, er ist abgrundtief böse und versucht nur zu euch durchzudringen, damit er euer Handeln steuern kann."
Moms Worte schwebten durch meinen Kopf, nachdem ich ihr davon erzählt hatte, dass Guillaume uns seine Sicht der Dinge schildern wollte. Dass er ein wenig dabei ausgerastet war, hatte ich vergessen zu erwähnen und so, wie Mom reagiert hatte, war ich ganz froh darum gewesen. Ich hatte sie noch nie so besorgt gesehen, wie in letzter Zeit. Sie war viel schlimmer drauf, als vor drei Jahren, wo Mo sich den Knöchel gebrochen hatte, als er von seinen Freunden dazu überredet worden war, das Skateboard auszuprobieren, das einer der Jungs zum Geburtstag bekommen hatte. Auch wenn Mo dazu bereit war, viele Sachen auszuprobieren, er hatte schon mit neun gewusst, dass Rollschuh-, Einrad- und vor allem Skateboardfahren nicht zu seinen Stärken zählte, doch die Jungs hatten ihn weiter gedrängt, bis er sich auf das Board gestellt und damit einen kleinen Hügel runtergerast war. Es war das erste Mal gewesen, dass einer von uns sich ernsthaft verletzt hatte.
Aber Moms Besorgnis damals hatte sich schnell gelegt, da es Mo mit einem Schulterzucken hingenommen hatte, dass sein Knöchel für sechs Wochen eingegipst worden war, aber nun ... Auch wenn Mom die meiste Zeit ruhig erschien, so wie eigentlich immer, war durchzublicken, dass sie sich sorgte. Nicht nur um uns, scheinbar auch um Jimin, denn sie wollte seiner Familie sofort am nächsten Tag einen kleinen Überraschungsbesuch abstatten und da kam es ihr ziemlich gelegen, dass Jimins Mom, sie sowieso kennenlernen wollte.

Den Sonntag startete Mom daher ziemlich früh. Als ich aufgestanden war und in die Küche tapste, hatte sie bereits ihre rosa Gummihandschuhe angezogen und wringte gerade einen gelben Lappen über der Spüle aus.
"Guten Morgen, Sol", sagte sie fröhlich, wie eh und je, doch ihr Lächeln war nicht so weit wie sonst, denn die Lachfälchen an ihren Augen vertieften sich kein Stück.
"Morgen, wie lang bist du schon dran mit Putzen?", fragte ich und ließ mich auf einen der Stühle sinken, nur um meinen Kopf auf die Tischplatte zu legen. Beinahe wäre ich wieder eingeschlafen.
"Noch nicht so lange. Seit sieben?" Ich fuhr hoch.
"Sieben?" Die pinke Küchenuhr zeigte an, dass es halb zehn war. Normalerweise standen Mom und Dad Sonntags frühestens um neun auf. Dad schien dieses mal aber noch nicht wach zu sein.
Mom seufzte.
"Ich bin immer zu dieser Zeit wach, aber dieses mal konnte ich einfach nicht liegen bleiben, also habe ich schon mit dem Putztag begonnen, so dass ihr gleich nicht mehr so viel Arbeit habt, wenn ich bei Jimins Familie vorbeischaue."
Ich sah Mom fassungslos an. Ich wusste, dass sie Frühaussteherin war, aber ich war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass sie zumindest an einem Sonntag mal ausschlief. Bis jetzt. Und dann kam noch dazu, dass sie versuchte, ihren Stress wegzuputzen. Sie hatte nicht einmal ihre Haare ordentlich hochgesteckt und das tat sie sonst immer. Sie war ziemlich penibel, was Ordnung anging.
"Kannst du bitte aufhören, dir so einen Stress zu machen?"
"Ich mache mir keinen Stress", beteuerte sie in sturem Ton und wandte sich ab, um auf den Hocker zu steigen, den sie vor die Spüle gestellt hatte, damit sie das Schränkchen mit den Gläsern darüber abstauben konnte.

Ich war zu müde, um ihr zu widersprechen und breitete mich wieder auf dem Tisch aus, bis sie mich davonscheuchte, um den Tisch abzuwischen. Als Mom dan verkündete, dass sie noch die Gästetoillette reinigen würde, schritt ich ein und zog sie zurück in die Küche.
"Hast du überhaupt schon gefrühstückt? Sicherlich nicht, die anderen sind ja noch gar nicht wach", sagte ich, da wir Samstags und Sonntags ausnahmslos zusammen frühstückten. Innerhalb der Woche kam es darauf an, wie früh Dad das haus verlassen musste oder wie spät ich für die Schule dran war.
Da Mom nur geseufzt und nichts erwidert hatte, wertete ich das als Ja und schlug vor, dass wir Mo und Dad weckten und dann alle erst einmal zusammen aßen, bevor Mom sich umzog (sie war noch im Schlafanzug) und Jimins Familie einen Obstkuchen vorbeibrachte, den sie noch vorhatte zu backen. Mo meldete sich freiwillig ihr zu helfen und den Kuchen abzuliefern, nachdem sie am Frühstückstisch erzählte, was sie vorhatte und ich blinzelte meinen Bruder böse an. Das tat er nur, um sich vor dem Putztag zu drücken - und wahrscheinlich, um ein bisschen mit Melona spielen zu können.
Am frühen Nachmittag waren also nur noch Dad und ich übrig und wir gaben uns alle Mühe das obere Stockwerk so gründlich wie möglich von jedem noch so kleinen Staubkorn zu befreien. Zumindest hielt mich das in Bewegung und ließ mich in Ruhe meinen Gedanken nachgehen. Auf eher analytische, als emotionale Art. Den emotionalen Part übernahm immerhin schon Mom.
Schon wieder dachte ich an ihre Warnung, Guillaume nicht zu glauben, was er uns sagte. Und das hatte ich auch nicht vor. Aber vielleicht sollten Jimin und ich uns doch erst einmal anhören, was er sagen wollte, um einige Dinge besser zu verstehen und zusammenfügen zu können. Und vielleicht half es auch zu verstehen, was seine jetzigen Absichten waren.

Jin In The Bottle 2 || park jiminDonde viven las historias. Descúbrelo ahora