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Betreten saßen Jimin und ich nebeneinander am Esstisch im Wohnzimmer

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Betreten saßen Jimin und ich nebeneinander am Esstisch im Wohnzimmer. Mom und Dad waren still geblieben, tauschten für sich vielsagende Blicke, die ich aber keineswegs verstand und die ganze Situation wie eine Verschwörung wirken ließen.
Mo kauerte derweil auf dem Wohnzimmerboden und spielte mit Melona. Eigentlich hatte er mit ihr in den Garten gehen wollen, aber Mom hatte einiges dagegen gehabt, also spielten sie hier. So lieb Mom ihr Garten auch war, es war doch erstaunlich, dass sie einen sabbernden Hundewelpen auf ihrem sauberen Fußboden herumtollen ließ und sich nicht weiter darum kümmerte, sondern nur zeitweise die Flasche im Blick behielt, als würde sie jeden Moment in die Luft gehen. Derweil wusste ich nicht, wo ich meine erdigen Hände ablegen sollte.
"Ist es okay, wenn ich mir eben die Hände und meinen Arm abwaschen gehe?", fragte ich vorsichtig und hielt meine dreckigen Hände und den dornenzerkratzten Arm in die Höhe.
"Nein, ich muss euch alle im Blick haben", sagte Mom herrisch während Dad gleichzeitig angespannt sagte: "Na klar, Solin."
Ich sah die beiden an und Mom war schließlich diejenige die einknickte. Ich hatte immer noch nicht den blasseste Schimmer, was in meine sonst so lockeren Eltern gefahren war. Und vor allem in Mom. Sie hätte mich schon zehnmal hochgeschickt, damit ich mir die Hände wusch.
"Gut, ich gehe dann mal ... ", kündigte ich unsicher an, verließ das Wohnzimmer und die angespannte Stimmung und lief die Treppen nach oben.
Jimin tat mir ein wenig leid. Ihn in einem fremden Haushalt sitzen zu lassen, mit Erwachsenen, die sich seltsam besorgt benahmen, wegen einer Flasche, die sein Hundewelpe aus unseren Rosenbüschen gepflückt hatte, war bestimmt noch eine Spur seltsamer und befremdlicher, als für mich, bevor ich die einzige Fluchtmöglichkeit ergriffen hatte, die mir eingefallen war.

Mit dem Ellenbogen öffnete ich die Badezimmertür. Mit warmem Wasser und einer beachtlichen Menge Seife wusch ich mir den Dreck von den Händen und säuberte die kleinen, nicht weiter erwähnenswerten Kratzer.
Als ich den Wasserhahn zudrehte und hoch in den Spiegel sah, gefrierte mir das Blut in den Adern. Ein fremder Mann, schätzungsweise zehn oder fünfzehn Jahre älter als meine Eltern, stand einige Schritte entfernt hinter mir vor der Badewanne und blickte mich grinsend durch den Spiegel an. Laut schreiend flüchtete ich aus dem Badezimmer, ohne mir die Hände abzutrocknen oder mir den Fremden genauer anzuschauen und donnerte kurz darauf die Treppen hinunter. Ich hörte, wie er mir folgte.
"DAD! MOM! Da ist ein Typ in unserem Badezimmer!", kreischte ich, als ich unten war und fiel meiner erschrockenen Mutter in die Arme, als diese bereits in den Flur getreten war.
Dad trat zu uns und schaute sich zur Treppe um, auf der gerade der Unbekannte hinunterschritt, als genoss er diese schrecklich absurde Show, die er gerade abzog. Und seinem gruseligen Grinsen zu urteilen, schien das auch wirklich der Fall zu sein.
"Guilaume", wisperte Dad fassungslos, als der Fremde die letzten Stufen hinunterging und nun in altmodischem schwarzen Anzug samt glänzender Anzugschuhe vor uns stand, das Gesicht schon von beachtlichem Alter gezeichnet und den Mund zu einem sarkastischen Grinsen verzogen. Ich drückte mich näher an Mom, die ihre Arme fest um meine Schultern geschlungen hatte.
"Mo, geh zu Jimin an den Tisch." Mom hatte ihren Kopf ein wenig nach hinten gedreht und meinen Bruder direkt angesprochen. Dieser gehorchte sofort, nahm Melona auf die Arme und gesellte sich unsicher zu Jimin.

Jin In The Bottle 2 || park jiminМесто, где живут истории. Откройте их для себя