~•°•21•°•~

40 6 54
                                    

Auf dem Straßenmarkt hatten wir uns schnell zu unseren Familien und deren Freunde gesellt

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Auf dem Straßenmarkt hatten wir uns schnell zu unseren Familien und deren Freunde gesellt. Wir waren allerdings so viele, dass wir uns in einigen Grüppchen an drei verschiedenen Essensständen gestellt hatten und plaudernd Hotteok oder Tteokbokki aßen.
Jimins Eltern, Tae und er standen mit meinen Eltern, Mo und mir an einem Tisch, da Jimins Mom unbedingt mit meiner Mutter plaudern wollte. Am Ende lief es darauf hinaus, dass Mom und Dad all die alten Geschichten und Anekdoten erzählten, die sie am letzten Markttag gerne mit ihren Freunden und Bekannten teilten. Das fing an bei lustigen oder romantischen Marktbesuchen und hörte bei Mos und meinen ersten Tagen auf dem Markt auf.
"Sol war das erste Mal hier, da war sie fast ein Jahr alt. Der Markt findet immer kurz vor ihrem Geburtstag statt. Sie war so ein neugieriges Kind und bekam gar nicht genug von den ganzen bunten Lichtern und den vielen Besuchern. Sie hat jeden begrüßt, der an uns vorbeigegangen war, während sie auf Jins Schultern gesessen hat, um alles zu überblicken."
"Was für ein schlaues Mädchen du doch bist", sagte Jimins Mutter zu mir, als wäre ich noch immer ein Kleinkind und ich sank noch mehr in mich zusammen, als ohnehin schon, denn ich wusste, dass jetzt die ganzen peinlichen Geschichten herausgekramt wurden.
"Mo war da etwas zurückhaltender, aber er war bei seinem ersten Marktbesuch auch erst ein paar Monate alt. Er hat entweder die Augen aufgerissen, während wir ihn vor uns hergeschoben haben oder er hat geschlafen", erzählte nun Dad und ich war froh, dass der Fokus nicht mehr auf mir lag.
Jimin bemerkte mein erleichtertes Seufzen und schmunzelte mich ein wenig an. Taehyung hingegen hing Mom und Dad praktisch an den Lippen und als es wieder um mich ging, richtete er sich kaum merklich auf. So kam es mir zumindest vor, es konnte auch Einbildung gewesen sein.

Irgendwann, als dann alle lustigen, peinlichen und wunderschönen Markterinnerungen zum Besten gebracht worden waren, zog mich Risa vom Tisch weg und Hakte sich bei mir unter.
"Ich borge mir Sol ein bisschen aus", sagte sie zu meiner Mutter, die uns fröhlich davonwinkte, und wir verschwanden in der Menge, um eine kleine Runde zu drehen.
"Und, hast du es ausgehalten unter den ganzen Lachern zu deiner Vergangenheit als neugieriges Wunderkind?", sagte Risa scherzend und stupste mich an.
"Ich bin kein Wunderkind", sagte ich schlicht und verdrehte die Augen.
Natürlich betonten meine Eltern gerne voller Stolz, wie schnell Mo und ich Fortschritte in so ziemlich allem gemacht hatten und das bis heute, aber zu einem Wunderkind machte mich das nun wirklich nicht. Immerhin konnte ich nicht herausragend Schach spielen - eigentlich gar nicht -, hatte nur ganz kurz ein wenig Klavierunterricht bekommen, bis klar wurde, dass ich für dieses Instrument viel zu wenig Konzentration besaß und ich war auch nicht so wissenschaftlich experimentell unterwegs wie Mo, der irgendwelchen Kram nachbaute, von dem ich oft nur die Hälfte verstand, weil ich, bevor ich den Rest verstehen konnte, schon wieder an etwas anderes Interesse gefunden hatte.
Mein Konzentrationsvermögen ließ mich manchmal viel zu schnell im Stich, um als Wunderkind gelten zu können, auch wenn ich recht gut in sämtlichen Schulfächern war und schnell dazulernte.
"Gut, dass Tae und Jimin sich nicht anhören mussten, wie meine Eltern über uns in Erinnerung schwelgen. Sie reden viel zu gerne darüber, wie Reika und ich uns früher immer gekabbelt haben, oder wie ich mit Ryu oft Geldgeschäfte eingegangen bin und er immer weniger zurückbekam, weil er noch zu jung war, selbst nachzurechnen. Schade, dass es über Rin nicht solche Geschichten gibt. Sie war immer schon das Musterkind unter uns."
"Ja, du kannst echt froh sein, dass sie nichts von deiner Vergangenheit als kriminelle Sechsjährige erfahren mussten, während Taehyung sich darüber schlappgelacht hat, als ich mit einem Mann darüber diskutiert habe, dass betrachtete Gegenstände nicht einfach wieder achtlos auf den Verkaufstisch geschmissen werden, sondern mit Respekt behandelt werden sollten, weil sie vielleicht noch ein anderer kaufen will."

Jin In The Bottle 2 || park jiminWhere stories live. Discover now