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Wir erschienen lautlos in Jimins Zimmer

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Wir erschienen lautlos in Jimins Zimmer. Der blaue Nebel mit all seinen Glitzerpartikeln umwaberte uns noch für eine geraume Zeit und brachte uns zum Husten. Schließlich mussten wir ein Fenster öffnen. Das konnte doch niemals gesund sein. War Magie sowas wie ein giftiges Gas? Vielleicht sollte das mal jemand erforschen. Aber nicht jetzt. Jetzt mussten wir erst einmal dieses dicke alte Buch unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob es uns vielleicht in irgendeiner Weise helfen konnte.
Das Buch auf den Schreibtisch gelegt beugten wir uns darüber und blätterten die Seiten durch.
"Die Regeln für die Verbotenen Wünsche, unterformen der Verbotenen Wünsche, die mehr oder weniger ungestraft bleiben, die Regeln für Geldwünsche, Wünsche für nicht Materielles. Das sind alles nur Regeln und Ausschlusskriterien fü bestimmte Wünsche."
Im weiteren Verlauf des Buches gab es noch Regeln für einen Genie selbst und überraschenderweise auch Regeln für den Meister eines Flaschengeistes. Irgendwann jedoch war das Regelwerk zu Ende und es folgten unzählige vergilbte, unbeschriebene Seiten. Das war ein Buch ohne Ende. Eines, das niemals zu Ende geschrieben sein würde.
"Was machen wir jetzt damit?", fragte Jimin. Ich zuckte mit den Schultern. Es gab nichts, was das Buch uns bieten konnte.
"Warum hatten wir beide das Gefühl, dass wir es mitnehmen müssen, obwohl nichts hilfreiches drinsteht?", stellte ich eine Gegenfrage, doch genauso wenig, wie ich Jimins Frage hatte beantworten können, konnte er meine beantworten. Wir waren ziemlich ratlos.

"Wie geht es dir? Fühlst du dich anders, jetzt wo du ..." Ich wechselte das Thema zur Magie, über die Jimin nun Herrschte. Er sah an sich runter, versuchte in sich hineinzuhorchen und schüttelte dann den Kopf.
"Ich fühle mich wie immer. Nur wenn ich sie benutzte, fühlt es sich komisch an. Als würde sie in mir rumoren." Das war wirklich interessant. Es hörte sich fast so an, als würde die Magie sich dagegen sträuben, wenn Jimin sie in sich erweckte.
"Gibt sie dir noch irgendwelche Signale?" Wieder ein Kopfschütteln.
"Dir?" Diese Frage überraschte mich, aber es war gar nicht so abwegig, sie zu fragen. Immerhin hatte ich auch den Ruf des Buches gespürt, wenn auch nicht so stark wie Jimin. Aber die Magie schien auch mich erreicht zu haben. Ob nur für die paar Minuten, die wir in der Flasche gehockt hatten oder noch immer, konnte ich nicht sagen, da nichts mehr zu spüren war.
"Nein."
Wir waren mal wieder in einer Sackgasse gelandet. Und obendrein hatten wir Guillaume befreit. Keiner von uns, wusste, was das nun bedeuten würde. Nur eine Sache kam mir in diesem Moment in den Sinn.
"Was, wenn Guillaume es auf meine Eltern abgesehen hat, weil sie die Magie hatten austricksen und ihn zurück in die Flasche hatten verbannen können, ohne selbst einen Nachteil daraus zu erhalten? Ihm hatte es zu gut gefallen, dass ich mit dir in die Flasche wollte."
"Vielleicht hat ihm das bereits gereicht?"
"Da bin ich mir nicht so sicher."

Wir entschieden uns also kurzerhand zu meinem Zuhause zu sprinten, ignorierten auf dem Weg nach unten Jimins verwirrte Mom, die uns fragte, wann wir ins Haus gekommen waren, wir liefen fast einen Postboten um, der nicht wusste, in welche Richtung er ausweichen musste und fielen beinahe übereinander, als wir in meine Einfahrt abbogen.
Zuhause war noch niemand außer Mo. Meinen Bruder schnappten wir uns jedoch sofort.
"Mo, wir müssen zu Mom", sagte ich völlig außer Atem, als wir in sein Zimmer geplatzt waren, wo er mal wieder Kopf über in einem seiner Wissenschaftsbücher las.
"Wieso? Ist was passiert?", fragte er, drehte sich auf den Bauch und hievte sich dann hoch. Sofort war er in Alarmbereitschaft.
"Nein." Ich sagte es so beruhigend, wie möglich. "Aber wir müssen nach ihr sehen. Und auf dem Weg zum Blumenladen rufen wir Dad an."
"Was ist los?"
Seine Verwirrung war berechtigt, doch er kam mit uns mit, obwohl wir viel zu gehetzt für eine Erklärung waren. Dieses Mal in etwas langsameren Tempo, aber noch immer mindestens im Laufschritt, schossen wir durch Buksam und ich versuchte Dad zu erreichen. Er ging nicht ran, hatte wahrscheinlich gerade etwas wichtiges zutun. Hoffentlich.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWhere stories live. Discover now