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Ich wendete das zeigefingerdicke Buch mit dem lila Stoffeinband und dem Titel in goldenen Lettern in der Hand

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Ich wendete das zeigefingerdicke Buch mit dem lila Stoffeinband und dem Titel in goldenen Lettern in der Hand. Die Rückseite war unbeschrieben und aus den Seiten des Buches ragte ein goldenes Lesebändchen.
Es hätte ein einfaches Notizbuch sein können, hätte auf dem Cover kein Titel gestanden, der sich anhörte, als handelte es sich bei dem Buch um einen Ratgeber. Und zwar um einen Ratgeber darüber, "Wie man seine Wünsche an einen Flaschengeist richtig formuliert". Unter dem Titel stand noch in kleineren Buchstaben: "Ein magischer Guide von einer vertrauenswürdigen Autorin".
"Also vertrauenswürdig hört es sich für mich nicht an. Die Autorin hat ja nicht einmal ihren Namen angegeben", gab Mo zu bedenken.
Ich schlug das Buch auch einmal auf, um auf der ersten oder letzten Seite weitere Informationen zu erlangen, aber die Seiten waren Blank. Allesamt. Vielleicht war es doch nur ein nutzloses Notizbuch mit dem seltsamsten Titel, den ein Notizbuch tragen konnte. Aber mit einem Titel, der meine Aufmerksamkeit noch immer auf sich zog, weil er genau zu dem passte, was ich gesucht hatte.
"Ich nehme es trotzdem mit", sagte ich aus reinem Gefühl heraus und legte es auf Mos riesiges Astronomiebuch.

Zurück bei Onkel Park und Mr. Jang - nachdem wir unzählige Gänge passiert und bestaunt hatten - sahen wir die beiden dabei, wie sie gerade irgendetwas aushandelten. Auf einem Tresen, der aussah, als wäre er mit einem rauen, grauen Teppich überzogen worden, untersuchte Mr. Jang mir weißen Stoffhandschuhen ein altes Buch und betrachtete es kritisch.
"Es ist alt und relativ gut erhalten. Es hat nur an den Ecken einige Schönheitsfehler und die letzte Seite wurde herausgerissen."
Mo und ich setzten uns auf zwei alte Sessel, deren Stoff auf der Haut unangenehm kratzte, während wir auf Onkel Park warteten. Nachdem er seine Geschäfte abgeschlossen hatte, handelte er mit Mr. Jang einen guten Preis für Mos Bücher aus und zur Überraschung aller, schenkte der kleine, dicke Mann mir das lila Buch.
"Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wo das hier herkommt", hatte er gesagt. "Und ihr habt es wirklich in meinem kleinen Lesezimmer mit der Wunderlampe gefunden? Eigenartig."
Eigenartig war auch, dass weder Mr. Jang, noch Onkel Park etwas zu dem Titel des Buches sagten. Mr. Jang überließ mir das Buch auch mit den Worten, dass es nun mein Notizbuch war. Mo und ich hatten einen schnellen Blick gewechselt, bevor wir den Antiquitätenladen verlassen hatten. Vielleicht war es ja wirklich nicht so schlecht gewesen, das Buch mitzunehmen.

Zuhause blätterte ich das Buch immer mal wieder durch, wenn ich lernpausen einlegte, vom Essen oder aus dem Garten zurück in mein Zimmer kam und als ich von meiner kleinen Laufrunde durch Buksam wieder zurück war.
Ich wusste nicht, ob ich etwas übersah, einen kleinen Hinweis, in dem Buch, den Namen der Autorin, der ganz klein an den Rand geschrieben worden war, irgendetwas.
Aber auch, als ich vor dem Schlafengehen noch einmal das gesamte Buch durchblätterte, die Innenränder genauer betrachtete oder nach versteckten Seiten suchte, entdeckte ich nichts als leere innerhalb des Buches und einen fragwürdigen Titel auf dessen Vorderseite.
Irgendwann legte ich das Buch auf meinen Nachttisch und tastete nach meinem Handy. Schnell schickte ich eine Nachricht an Jimin, als ich es gefunden hatte.
"Bist du noch wach?"
Es war stockdunkel in meinem Zimmer, nachdem ich Nachttischlampe und Handydisplay ausgeschaltet hatte und ich sah noch für einen kurzen Moment einen weißen Schimmer vor meinen Augen, bevor sich die Dunkelheit mehr und mehr ausbreitete und ich das kleine Schimmern des Lichtes durch meine Jalousien sehen konnte.
Neben mir summte mein Handy.
"Ja klar. Was gibt's?", lautete Jimins Nachricht und ich textete schnell zurück.
"Ich habe heute etwas gefunden. Glaube ich zumindest. Kann ich dich anrufen?"

Jin In The Bottle 2 || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt