31.🐳

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Ich war wahrscheinlich geistlich gar nicht mehr präsent. Es war gerade gegen abends.
Der zu Ende versuchte Glühstimmel des Joints lag auf dem frischen Holz des Flurbodens. Außerdem roch es über all nach Grass in der Wohnung, während haufenweise Flecken von Rotwein auf dem Boden verteilt waren, weil ich mehrmals mit der Flasche in der Hand gestolpert war. Es lagen ebenfalls auch Scherben irgendwo herum, während ich gerade dabei beschäftigt war, zurück zur Couch zu taumeln. Mittlerweile befand sich schon mein gesamtes Wohnzimmer im versufften Chaos, während rote Tropfen die Tapeten hinunter kullerten. Seit dem ich den Joint, trotz bitterer Schmerzen in der Kehle zu Ende geraucht hatte, verlor ich komplett die Kontrolle. Ich tat grundlos Dinge, machte Möbel kaputt, schrie stundenlang umher, litt unter Kopfschmerzen oder taumelte einfach den Flur entlang. Nichts mehr brachte mich aus disem Zustand heraus. Seit Stunden. Auch nicht die Flasche Wein, die ich geöffnet und dann über meinen Mund vergossen hatte, machte auch nur irgendwas besser. Die rote Substanz färbte nur meinen glatten Holzboden in ein schwarzes Rot und dazu noch klitsch nass. Außerdem brannte danach meine gesamte Kehle, obwohl sie sich davor schon wie tot angefühlt hatte.

Verzweifelt stolperte ich daraufhin zum Sofa, welches noch halbwegs heil war. Meine Orientierung war seit einer gewissen Zeit verloren gegangen. Selbst in meinem eigenen Haus hatte ich mich davor mehrmals verlaufen. So dumm es auch klingen mochte,  geschah dies wirklich. Gereizt blinzelte ich mit den Augen, da die Müdigkeit extreme Schmerzen hervorrief.
Daraufhin  ließ ich mich dann schlapp und kraftlos, wie ein Sack Kartoffeln auf die Polster der Couch fallen. Mir schwebten Kreise, Bewegungen und lauter Farben vor den Augen, die ich sah. Unbeirrt kniff ich allerdings meine Augen zusammen. Mein Kopf fing an zu glauben, dass das hier alles die Realität war, obwohl irgendwo tief in mir das Wissen schlummerte, dass nichts voll all dem was gerade geschah real war. Beziehungsweise, dass die Stimme in meinem Kopf, die seitdem Drogentrip da war, bloß meine Einbildung war. Ich musste im Universum bleiben. Ich durfte mich dem Drang nach dieser komischem Parallelwelt voller Entspannung & Harmonie nicht hingeben. Gezwungen von mir selbst drehte ich mich, trotz der Kopfschmerzen und Trägheit, die mich überfielen um und krammte mein Handy aus meiner Hosentasche heraus. Auch wenn es mich derbe Kraft kostete mein Handy mit den richtigen Fingern zu ertasten überwältigte ich diese Aufgabe und brachte es auf die selbe Augenhöhe mit meinem Gesicht. Wahrscheiblich war ich nun komplett verrückt geworden, weil das erste was ich tat, es war den Chat zwischen mir und dem Hornochsen V zu besuchen.
Alles dröhnte dabei in meinem Schädel, als ich versuchte die Buchstaben und Zahlen zu entziffern, die er mir erst vor kurzem zugeschickt hatte.

Anonymschwuchtel

Es wird Zeit für deine Aufgabe.

Ich schluckte. Innerhalb meines Rausches hatte ich das völlig vergessen, doch jetzt tauchte es wie ein Blitzschlag in meinem Kopf auf. Sofort war mir bewusst, was nun zu tun war. Ohne lange zu zögern klickte ich auf die App mit der bunten Kamera. Sogleich öffnete sich auch mein Bild mit den tausend Kommentaren darunter. Die Likezahl war schon wieder gesunken, aber das interessierte mich nicht. Viel eher war es die Wut und die Rache, die mich vollständig übernahmen und mein Körper in Besitz ergreiften. Die schlechten Kommentare zu lesen tat irgendwie weh und war hart. Vor allem wenn man aufgrund der Wirkung von Drogen alles nur verschwommen oder zur Hälfte war nahm. Angespannt starrte ich die Kommentare an. Jetzt würde ich zurück angreifen, dachte ich mir und fing an meine Finger auf den Touch zu platzieren. Wie von Hass getrieben bewegten sich die Fingerkuppeln ganz von selbst. Ich achtete darauf möglichst grob und harsch zu antworten, weswegen ein böses Wort nach dem anderen den Chat verließ. Beleidigungen überall.
Auch wenn es weh tat sowas zu tun, besonders das Konzentrieren keine Tippfehler zu machen, da mein Gehirn noch unter Hemmungen litt, ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf.

Auch wenn es weh tat sowas zu tun, besonders das Konzentrieren keine Tippfehler zu machen, da mein Gehirn noch unter Hemmungen litt, ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf

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Gefällt @ _Mino_ und 161 weiteren Personen

@noah_kingsleyy so ein kleiner Huhrensohn, wenn ich dich das nächste mal wieder sehe, Schlag ich dich so richtig
| du konntest es nicht mal gestern, also was willst du Wurm?
@elxas233 ey du pisser bring das nächste mal direkt Medikamente mit 😘
| Ja gerne tu ich das für dich :) nicht dass du nächstes mal einf umkippst 😉
@fuckxngZion einfach nur widerlich, dass insta sowas nicht zensiert
|Einf nur widerlich, dass man sowas wie dich nicht schon von der Schule gekickt hat
@lisa_bp bitte lösch dich 😥
| Fresse . Niemanden juckt deine meinung

Zufrieden grinsend aufgrund meiner antworten sah ich wieder rauf. Es machte sich plötzlich so eine gewisse Freude in mir auf, diejenigen zurück zu beleidigen, die mich grundlos so fertig machten. Sofort bemerkte ich auch schon, dass viele neue Nachrichten auf meinem Handy angezeigt wurden. Sie hatten bestimmt schon angefangen zu antworten, grübellte ich.
Eine gewisse Amüsante machte sich dadurch auch in mir breit, wenn auch noch für kurze Zeit, bevor ich auf einmal schlapp mit dem Kopf aufs Kissen des Sofas fiel. Meine Aufgabe für heute war erledigt.
Danach war ich plötzlich so müde und das Hämmern in meinem Kopf wurde immer lauter. Ohne mich zu wehren ließ ich den Rausch, der über mich kam einfach zu. Meine schweren Versuche beim Bewusstsein zu bleiben schlugen fehl, bis ich schlussendlich die Augen schloss. Alles schien so unendlich weit weg in meinem Kopf. Kein Drama, keine Schule, kein Stress und kein Schmerz. Alles schien so wunderbar & heil. Und so träumte ich immer weiter davon ganz weit weg zu sein, bis ich letzten Endes in dieser wunderschönen Traumwelt, die aus meiner eigenen Fantasie entstanden war, endlich einschlief.

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWhere stories live. Discover now