44.🐳

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Schweren Herzens klopfte ich gegen die eiserne Tür, da es keine Klingel gab. Nicht mal ein Namensschild oder ein Postfach existierte in seinem Apartment. Denn bis auf eine einfach, gestrickte, braune Fußmatte und einem verroteten, alten Blumentopf mit verwelkten Blüten, der auf dem kalten Boden stand, gab es nicht. Etwas eingeschüchtert davon fing ich an mit meinen Fingern zu spielen. Die Gegend hier ihn der Nähe wirkte fade und veraltet und kein Mensch mehr war hier hinten weit und breit zu sehen.

Plötzlich vernahm ich wie die Tür geöffnet wurde. Von Innen kam ein lautes Rattern, bevor die schwere Tür für einen kleinen Spalt geöffnet wurde. Dahinter erblickte ich eine mir bekannte Person mit eiskalt, stechenden blauen Augen und haselnussbraunen Haaren. Neugierig musterte ich die wenigen Konturen, die ich zu Gesicht bekam. Allerdings konnte ich nicht hinein, da eine Kette die Tür weiterhin zu hielt. "Jeon, bist du es?" Fragte die Person unsicher hinter der Tür. Mit einem Nicken bestätigte ich seine Vermutung. " Ja, Liam ich bin es. Lässt du mich rein?" Im nächsten Moment sah ich wieder wie sich die Tür schloss. Eine Kette würde betätigt und sobald das geschah, riss sich schleunigst die Tür auf. Nun stand ein etwas kleinerer Asiate, muskulös mit breiten Schultern gebaut vor mir. Die Gesichtszüge von früher kamen mir sehr vertraut vor. Auch seine knollige Nase und die eulenartigen Augebrauen kannte ich mich von damals.
Aber lange Starren konnte ich nicht, da wurde ich auch schon mit hinein gezogen.

" Komm schnell rein bevor uns jemand sieht!" Der Kerl hatte mich am Arm in die Wohnung gezogen und die Tür hinter sich wieder verriegelt. Sogar wenn ich nicht mit gewollt hätte, so waren sein stark muskulösen Arme ausreichend um mich zu überzeugen. Denn ich hatte keine Lust auf nochehr Schläge, wie bei Noah...

Also ließ ich mich grob mit zerren.
Zwar wollte ich ihn freundlich begrüßen, aber dazu kam es nicht. Indessen beobachtete ich meinen Kindheitsfreund beim Barrikadieren der Tür.

Von Innen konnte man dann auch die vielen Schlösser an der Tür erkennen.
" Wow, warum so vorsichtig?" Entkam es mir dann ohne dabei nachzudenken. Der Braunhaarige mit dem Hemd und den Jeans machte mir eine Geste, dass ich ihm mit in ein Zimmer folgen sollte. " Weil V mich suchen könnte. " antwortete er kühl. Doch ganz wie früher wirkte er nicht. Sein Charakter hatte sie verändert. Er wirkte für den ersten Eindruck distanziert und eher abweisend. Zusammen liefen wir anschließend ins Wohnzimmer. Es war klein mit nur wenigen Möbeln wie Sofa oder Sessel eingerichtet. Nicht mal einen Fernseher gab es.

" Wie kommst du drauf, dass V es auf dich abgesehen haben sollte?" Fragte ich ihn als erstes verwundert. Mir war zwar klar, dass Liam eventuell einige Informationen hatte, allerdings war er nie ein Teil des Spiels Thebluewhalechallenge. " Weil ich damals beim Autounfall den Fahrer des Wagens gesehen habe, der meinen Bruder überfuhr." erklärte er und beim Thema Tod breitete sich ein Schauer auf meinem Rücken aus.

" Den Mörder, also? " Liam nickte mit dem Kopf und setzte sich auf das Sofa, was ich ihm nach tat. " Genau." Sein Blick fiel auf den gläsernen Tisch vor der Couch. " Denkst du etwa wirklich, dass es sich dabei um V handelt?" Hackte ich nach, jedoch schien Liam mehr als überzeugt zu sein. " Ja und garantiert auch um diese verkorkste Bluewhalechallenge." Meinte er. " Denn kurz vor Kevins Tod hatte mir dieser gestanden, dass er sich dort angemeldet hatte und es nun bereute. Kurz daraufhin starb er." Flüsterte Liam mit einem bedrückten Lächeln. Ihm ging der Tod seines Zwillingsbruders anscheinend sehr nahe, weswegen ich tröstend eine Hand auf seine Schulter legte. " Danach war meine Familie völlig am Durchdrehen. Wir zogen sicherheitshalber ganz weit weg von Seoul nach Daegu. Meine Aussage bei der Polizei wurde nicht als glaubwürdig erachtet, weil ich noch jung war und mein Vater beging einige Monate nach Kevins Tod Suizid. " erklärte Liam mit einer traurigen Stimme. Bei seiner Geschichte blieb auch glatt mir ein Kloß im Hals stecken. Erschüttert darüber streichelte ich seine Schulter. Nicht zu fassen, was V diesem armen Typen angetan hatte. Dabei handelte es sich sogar um einen eigenen Kindheitsfreund von mir, was ich nicht gemerkt hatte. 

Liam seufzte. " Das tut mir so leid..." gestand ich offen und ehrlich. Doch der Braunhaarige reagierte nicht. " Genau deswegen muss er gestoppt werden." Sagte Liam verärgert. " Wenn er weiterhin so macht, wird es noch zahlreiche Opfer geben." Er hatte eine Schachtel Zigaretten von seinem Tisch genommen. Genau in dem Moment viel mir dann auch meine heutige Aufgabe ein, die ich noch nicht erledigt hatte.

" Krieg ich auch eine?" Fragte ich plötzlich aus dem Nichts und zeigte auf die Kippe, die er soeben aus der Schachtel gezogen hatte. Meine waren in dem Appartment geblieben.

" Klar." Er hielt mir die volle Schachtel hin, die nach dem Tabak roch.
"Das Zeug beruhigt einen sofort." Schmunzelte er. Freundlich nahm ich die Kippe an, die er uns dann beiden anzündete.

" Ich nehme an, dass du eines der Opfer bist, oder?" Vermutete Liam und zündete unsere Zigaretten an. Er zog an dem Zeug.

Ich wollte es ihm nachmachen zögerte aber dann. Ich war nun wirklich kein Fan von Rauchen. Dazu hatte es zu viele Nachteile. Allerdings hatte ich keine andere Wahl.

Auch ich zog dran und inhalierte es letztlich ,musste aber dann heftig anfangen zu husten. Im Prinzip verriet ich Liam mein Geheimnis nicht, sondern er selbst kam darauf.

" J-ja..." krächzte ich dann unter Druck. Tränen stiegen mir dann in die Augen, kullerten aber nicht meine Wangen hinab.

"Rauchst du zum ersten Mal?" Erklang Liams Stimme. Der Geruch von Tabak stieg in die Luft hoch, während der Rauch sich im Zimmer ausbreitete. Statt aufzuhören riss ich mich zusammen und nahm einen weiteren Zug. Dieser endete ebenfalls in einer Husterei.
" M-meine Aufgabe." Hustete ich.

" Dann müssen wir dir schleunigst helfen und diesen V ausfindig machen. Bei welchem Tag bist du?"" Liam zog wieder an der Kippe und tippte den Glimmstengel am Aschenbecher auf dem Tisch ab. Zustimmend nickte ich bloß, da mein Hals wegen der Kippe ein wenig brannte. " 10 oder so..."
Reden wollte ich gerade nicht unbedingt. Viel lieber wollte ich meine getrocknete Kehle schonen. " Gut, dann sage ich dir alles, was ich weiß."

Dankbar dafür, nickte ich erneut mit dem Kopf und nahm einen weiteren qualvollen Zug der Kippe. Und diesen Scheiß sollte ich jetzt jeden Tag konsumieren? Sorry, aber ich sah weder den Sinn noch den Zweck dahinter.

" Zunächst ist es so, dass wenn ich V's Gesicht sehe ich ihn auf jeden Fall wieder erkennen würde. Zwar ist es schon lange her, aber das Gesicht des Mörders meines Bruder brannte sich seit jenem Tag, tief in mir ein..." murmelte Liam. Verständnisvoll und ruhig hörte ich ihm dann das ganze Gespräch über hellhörig zu. Währenddessen notierte ich mir alles Wichtige auf dem Handy.

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Bisschen Werbung dies das.

Ff》 heißt perfect und ist eine vkook

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWhere stories live. Discover now