50.🐳

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"Jimin?!" Schnaubte ich konsterniert. Der Schock saß tief. Was wollte der denn jetzt noch von mir? " Wow, du scheinst echt nicht erfreut darüber, dass ich hier bin. " Keifte der Blondhaarige sarkastisch. Seine Arme waren in die Hüften gestemmt und meine Tasche hatte er sich locker über die Schulter geworfen.

"Ach stell dir vor, ich hasse auch Leute, die erst einen auf besten Freund tun und danach mit einer Meute mein Haus stürmen wollen." Zischte ich zurück. Was fiel ihm eigentlich ein? Erst überhaupt noch vor meiner Fresse aufzukreuzen und dann noch meine Tasche zu beschlagnahmen. " Aber du bist besser, oder was? Erst meine Klassenarbeit klauen und sie dann der Klasse zeigen wollen." konterte er.

" Ist mir doch egal, jetzt gib meine Tasche." Brummte ich und wollte danach greifen, doch der Ältere wich mir geschickt mit einer Bewegung aus.

" Erst wenn du mir sagst was du auf der Baustelle zu suchen hattest." Meinte er provokant. Ich hatte jetzt echt nach der Tour auf dem Kran keinen Nerv für so eine nervigen Diskussion. Normalerweise hätte ich ihm mein Zeug auch direkt weggenommen, aber nach dem Klettern mit den Verletzungen war ich fix und fertig.
"Jimin, lass den Scheiß und gib mir meine Sachen!" Knurrte ich mit einem bedrohlichen Unterton. Er brachte mich echt auf die Palme. Wären wir nicht befreundet gewesen, hätte er schon längst was von mir verpasst bekommen. Denn jedes Mal wenn ich nach der Tasche griff, wehrte er es ab, bis er irgendwann mein Handgelenk fest ergriff. Seine warmen Finger umklammerte meine kalten Haut, was mir eine Gänsehaut bescherte.
" Dann sag mir was du dort wolltest." Stellte er wieder seine Forderung klar.

Wollte er mich gerade verarschen? Erst hatte er unsere Freundschaft beendet und nun kam er mir so? Das konnte er sich schön abschminken.

" Vergiss es. Was willst du eigentlich von mir? Wir sind nicht mal befreundet, also verpiss dich." Meckerte ich ihm an in der Hoffnung er würde mein Handgelenk endlich los lassen, was er aber nicht tat. Stattdessen drückte er umso fester zu, damit ich nicht mehr weg konnte.

" Ich will einfach nur verdammt nochmal wissen was mit dir los ist. Die ständigen Verletzungen vor allem der blaue Fleck am Auge, dein Verhalten und selbst deine Art gegenüber mir..." Meinte er auf einmal mit ernster Stimme. Er blickte mich intensiv mit seinen großen, braunen Augen an. So als würde er versuchen sich durch meine Seele zu bohren.

Ich antwortete allerdings nicht. Keine Ahnung was ich hätte erwidern sollen.
" Jungkook, nun sag doch was passiert ist. Ich bin dein bester Freund und kenne dich schon so lange...  Du kannst es mir anvertrauen...ich werde dir zu hören. Es tut mir leid, dass ich so ein Arsch zuvor war, aber ich war nunmal verletzt und es wird auch nicht mehr vorkommen...Zuerst war ich dumm und habe es nicht verstanden, doch nach reichlich Zeit bin ich davon überzeugt, dass irgendetwas passiert ist. Etwas weshalb du dich so verhälst wie du es nunmal tust."

Seine Mimik wirkte besorgt, während ihm der Wind Strähnen vor die Stirn wehte. Selbst sein Tshirt flatterte wir verrückt im Wind. Ich konnte einfach nicht fassen, wir reif der Älterte auf einmal wirkte.

Mit mir selbst rangend also erwiderte ich seinen Blick. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich ihm nicht sie Wahrheit sagen konnte und er sich auch noch bei mir entschuldigte. Andererseits wollte ich momentan nichts lieber, als einfach alles aus mir heraus zu schreien. Nervös sah ich ihn an. Sollte ich ihm alles erzählen? Ich wollte so unbedingt ehrlich gegenüber ihm sein. Außerdem hatte ich auf einmal auch so ein schlechtes Gewissen. Danach dachte ich an die Sachen, die mir V schon alles getan hatte. Besonders an das Blut oder die blauen Haare bei Mino.

" Verzeih mir Jimin, aber ich kann gerade nicht..." wies ich meinen Hyung ab. Mit einem enttäuschten Blick sah er mich an und ließ auch von meiner Hand ab. " Also steckt doch was dahinter..." murmelte er in Gedanken. Er blieb hartnäckig.

" Ja und ich werde es dir sagen, auch wenn es mich vielleicht mein Leben kostet..." flüsterte ich ihm zu, so dass nur er mich weit und breit hören konnte. Verwirrt musterte er mich und hob eine Augenbraue. Diese verschwand unter seinem dichten Pony. " Was?"

" Morgen gegen Nachmittag treffen wir uns und ich erzähle dir alles." Meinte ich entschlossen. Ich musste aufpassen leise zu sprechen, da ich befürchtete, dass V uns eventuell auf den Versen lag oder uns belauschte. Deswegen musste ich auch morgen bei unserem Gespräch sicher gehen, dass V keine Ahnung vom Ort hatte. Falls Jimin überhaupt einverstanden war.

Ich hatte mich nämlich entschlossen es ihm zu beichten, auch wenn ich dafür einen hohen Preis zahlen würde. Wir waren immerhin seit Jahren beste Freunde und er musste es einfach als erster erfahren.

Denn im Endeffekt musste ich sowieso am 50. Tag sterben, wenn ich diesen V nicht ausfindig machen würde. Zu dem kam noch, dass ich diese schweren Aufgaben nicht weiterhin aushalten konnte. Allein das mit dem Kran hätte mich beinahe umbringen können und erpressbar wollte ich erst recht nicht sein. Ich gab im wahrsten Sinne des Wortes ab jetzt einen Fick auf V und seine bescheuerten Regeln. Nichts hielt mich davon ein Risiko zu nehmen und einen Verstoß zu machen. Hoffnungsvoll sah ich wieder Jimin an, welcher mir derweil meine Tasche wieder reichte.

Dankbar nahm ich sie an. " Okay, lass uns morgen dann treffen. Schreib mir nochmals genau einfach wo und wann." Antwortete er leicht lächelnd, wodurch mir ein Stein vom Herzen fiel. Erleichtert über seine Antwort umarmte ich ihn. " Es tut mir übrigens auch leid." Nuschelte ich ihn meine Armbeuge, die über seinem Nacken lag.

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWhere stories live. Discover now