30 Ablenkung

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Ich habe mich warm angezogen, so wie Theo es mir gesagt hatte.
Wieso ich das ganze tun soll, weiß ich allerdings immernoch nicht.
Mir ist schon warm von der ganzen Wanderung hier durch den Wald.

"Theo ich kann nicht mehr,, sagte ich erschöpft, während er mich weiter an der Hand, den Hügel mit hochzog.
"Stell dich nicht an, na los,, sagte er zu mir und lief weiter nach oben.
"Den Rest hätten wir auch noch fahren können,, beschwerte ich mich weiter.

Wir sind ungelogen 10 minuten gefahren und seit einer Stunde laufen wir. Wieso wir das taten, wusste ich immernoch nicht.

"So anstrengend ist das jetzt auch nicht,, jammerte er zurück, ohne auch nur einmal durchzuschnaufen.
"Wir sind schon seit einer Stunde unterwegs und es ist normal das jemand, die keine Werwölfin ist, nicht so lange durchhalten kann wie du,, beschwerte ich mich weiter während Theo schon ohne mich einfach davon lief.
Sein ernst jetzt? Zuerst verrät er mir nicht einmal wohin wir gehen und dann läuft er mir auch noch davon.

"Hörst du mir überhaupt zu?!,, fragte ich ihn wütend und setzte meine letzte Kraft noch ein, um das letzte Stück hoch zu laufen.
"Ich rede mit... ,, fing ich an, doch unterbrach mich diesmal selbst, als ich oben angekommen war.
Ich riss meine Augen auf und vergaß gerade wirklich was ich sagen wollte.

"Was hast du gesagt?,, fragte er mich lachend von der Seite.
"Wow,, gab ich bloß fasziniert von mir und blieb an meiner Stelle stehen.
"Ich wusste dass es dir gefallen wird,, sagte er und lächelte mir zu, was ich im Augenwinkel erkennen konnte.

Diese wunderschöne Aussicht gefällt mir sogar sehr. Ich hätte alles erwartet, aber nicht das.
Der Weg hier nach oben, war mehr als nur ekelhaft, anstrengend und kompliziert. Aber dafür hat es sich definitiv gelohnt.

Wir standen gerade auf einem hohen Hügel, auf der anderen Seite von Beacon Hills. Die Aussicht bestand aus einem klaren See mitten im düsteren Wald. Der Nebel zog durch die Bäume, was eine angenehme und stille Atmosphäre zustande brachte.
Es war wirklich mehr als nur schön.

"Das ist wunderschön,, sagte ich ohne mein Blick von vorne zu wenden.
"Ich weiß,, sagte Theo und krallte seine Arme von hinten, um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"So wie du,, fügte er noch hinzu und schenkte mir einen kleinen Kuss, an die Stelle hinter meinem Ohr.
Ein kleines lächeln tauchte über meine Lippen auf.
Ich nahm seine Hand und verschränkte sie mit meiner.

Für einen kurzen Moment schaltete ich alles um mich herum ab und genoss die Zweisamkeit.
Allein jetzt schon, obwohl der Tag gerade angefangen hatte, verlief er schöner als meine restlichen Geburtstage.
Von Trauer ist keine Spur mehr übrig.

Wir blieben für eine Weile genau in dieser Position und betrachteten nur diese Aussicht.
Ich wunderte mich tatsächlich, wieso er so schöne Plätze kennt.
Normalerweise müsste ich mich mich besser auskennen, da ich länger in Beacon Hills lebe als er.
Dass es hier aber so schöne Orte gibt, wusste ich selbst nicht.

Ich freue mich zwar, dass er mich hierher geführt hat, aber dennoch habe ich eine Vermutung wieso er das getan hat.
Irgendetwas sagt mir dass es nur eine Ablenkung ist.
Wir haben schon 3 Uhr nachmittags und von den anderen habe ich noch nichts gehört.
Normalerweise würde mein Handy jetzt durchgehend klingeln und irgendwelche Geburtagswünsche von den anderen würden ankommen.
Bis jetzt haben mir nur Theo und Derek gratuliert. Merkwürdig.

"Wieso sind wir hier?,, fragte ich ihn, nach einer Weile ohne die Position zu ändern.
"Ist das eine Ablenkung?,, fügte ich noch hinzu und drehte mein Kopf leicht zur Seite, damit ich ihn im Augenwinkel erkennen konnte.
"Denkst du das?,, fragte er mich im Gegenzug.
Ich überlegte daraufhin kurz, was ich sagen sollte, denn eigentlich ist das genau was ich denke.
"Ich vermute es,, antwortete ich ihm lächelnd.
Er löste sich von mir und drehte mich zu sich, damit ich ihn ansehen konnte.
"Es ist eine Ablenkung,, fing er an zu erklären.
"Hauptsächlich aber damit du dir heute Abend keine Sorgen machen musst und einfach nicht daran denkst,, erklärte er weiter und nahm meine Hand.

Okay, das ist wirklich süß von ihm.
Seine Ablenkung hat einwandfrei funktioniert, da ich das schon komplett vergessen hatte. Aber jetzt wo ich wieder daran denke, steigt mir die Nervosität etwas.

"Mach dir keine Sorgen, du schaffst das schon,, sagte er und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Auch wenn es sich nur um einen simplen Satz handelte, ermutigt mich das so krass sehr. Zum Glück habe ich noch einige die hinter mir stehen, ansonsten hätte ich meine Hoffnungen schon längst aufgegeben.

Ich zog ihn ein Stück näher an mich ran und umarmte ihn. Er erwiderte direkt meine Umarmung und fing mir sanft an durch die Haare zu streichen.

"Aber wenn du mit Ablenkung meinst, dass die anderen was vor haben. Das stimmt,, sagte er woraufhin ich mich wieder von ihm löste und in sein grinsendes Gesicht starrte.
"Die anderen meinten ich sollte dich Ablenken,, fügte er noch hinzu woraufhin ich nur lachend mein Blick senkte.

Ich wusste es doch. Deren auffälliges Verhalten konnte man kaum übersehen. Nun bleibt aber noch eine Frage übrig.

"Was haben sie vor?,, fragte ich ihn Neugierig woraufhin er nur ernst zu mir sah.
"Sag ich dir ganz bestimmt nicht,, sagte er und schüttelte streng mit dem Kopf.
"Komm schon,, sagte ich jammernd und nahm seine beiden Hände in meine.
Er weigerte sich jedoch und schüttelte mit dem Kopf.

Na Toll. Das lässt meine Neugier wirklich sprengen. Ich möchte unbedingt wissen was sie jetzt vorhaben, ansonsten halte ich es keine Sekunde mehr aus.

Ich seufzte auf und verdrehte nur die Augen, um ihm klar zu machen dass ich genervt war. Er allerdings konnte sein lächeln nicht unterdrücken.

"Wie lange muss ich wenigstens warten?,, fragte ich ihn genervt.
Er warf ein Blick auf seine Uhr und setzte daraufhin ein schockierten Blick auf.
"Garnicht mehr,, sagte er und nahm meine Hand.
"Hab die Zeit unterschätzt,, meinte er und zog mich an der Hand wieder zurück zu dem Weg, wo wir her kamen.
"Super,, gab ich lachend von mir.

Wie kann man bitteschön eine Zeit unterschätzen? Er lässt mich dann noch bis um 12 Uhr schlafen, was nicht selbstverständlich ist für mich. Das hat er jetzt aber davon.

"Wärst du vorhin schneller gelaufen, hätten wir länger hier oben bleiben können,, sagte er und warf mir einen kurzen Blick rüber.

Ja ja, jetzt bin ich schuld an dem ganzen. Aber schon gut.
Mich interessierte jetzt sowieso nur noch eins, uns war um welche Überraschung es sich handelte.

A Witch in Beacon Hills #2  Where stories live. Discover now