45 Beerdigung

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Bevor Theo und ich ins Klassenzimmer traten, zog ich ihn an der Hand noch kurz hinter die Türe.
"Wir sagen kein Wort okay?,, sagte ich zu ihm, der mir dann zu nickte.
"Ist gut,, gab er von sich und zwinkerte mir zu, dass ich mit einem lächeln erwiderte.

Die Bio Stunde verbringen wir alle zusammen und keiner sollte von unserem Plan mitbekommen. Ich möchte es schnell und ohne Aufwand hinter mich bringen. Manchmal ist das sogar besser, als einen komplizierten Plan zu machen. Wenn wir jetzt alles ausführlich besprechen und vorbereiten, dann würden die Risiken mich länger belasten.
Das bedeutet also sobald ich den Aszendenten in der Hand habe schieß ich los. Ohne zu zögern.

Theo und Ich traten ins Klassenzimmer und wie auch erwartet fielen alle Blicke direkt zu mir. Scott und Stiles in der ersten Reihe, die aufhörten miteinander zu reden und mir stattdessen ein grinsen schenkten, dass ich erwiderte.
Das gleiche taten Lydia, Kira und Malia auch, während wir an ihnen vorbei zu unserem Platz liefen.
Irgendwie hasse ich dieses Gefühl, dass die ganze Aufmerksamkeit auf mir liegt.
Seit der Nacht, bekomme ich nur noch das Gefühl das mich jeder bemitleidet.
Ich brauche kein Mitleid, obwohl es natürlich alles andere als schön ist was passiert ist.

Wir setzten und in die vorletzte Reihe.
Die Lehrerin war noch nicht da, was normal ist, denn sie kommt eigentlich immer zu spät. Sei es auch mal 15 Minuten.

"Gibt's eigentlich Neuigkeiten von Kai?,, fragte Malia und drehte sich zu mir nach hinten. Bei dieser Frage sprang die Aufmerksamkeit von jedem, so dass sich alle nach hinten drehten.
Ich nickte ihr nur zu und sagte im ersten Moment nichts.

Es ist normal dass diese Frage auftaucht. Das wird sie auch immer wieder, solange wir ihn nicht loswerden. Das traurige ist, dass die Antwort eigentlich immer Ja sein wird, da er immer etwas anstellt.

"WIE? WANN? WO? WAS?,, fragte Stiles alles hintereinander und sah neugierig zu mir. Das selbe taten die anderen ebenfalls.

"Er war die letzten Tage in Mystic Falls und hat dort Chaos angerichtet,, erklärte ich ihm und lehnte mich zurück. Die Blicke veränderten sich ins besorgte.
"Er hat Elena schwer verletzt,, gab ich von mir und senkte mein Blick.

Bei diesem Gedanken balleten sich meine Hände unter dem Tisch direkt zu Fäusten.
Auch nur bei einer kleinen Erinnerung steigt die Wut und der Hass in mir.
Dieser Junge macht mich so kaputt, dass ich langsam anfange an mir selbst zu zweifeln. Ich weiß dass ich stark genug bin, um es zu verarbeiten. Das ist meine größte Eigenschaft, die mich bis heute aufrecht hält. Aber irgendwann, wenn es so weiter geht, denke ich nicht dass ich mich länger zurückhalten kann. Ich spüre jetzt schon den Druck auf mir.

Ich spürte auf einmal Theos Hände, die zu meinen glitten. Er öffnete meine Faust und verschränkte meine Hand mit seiner.
Ihm ist wohl aufgefallen wie wütend es mich gemacht hatte.

"So schwer muss es doch nicht sein, diesen Jungen loszuwerden,, sagte Malia und setzte ein verwirrten Blick auf.
"Er ist uns immer einen Schritt voraus. Das macht es unmöglich,, sagte Stiles, dem ich nickend zustimmte.
Das stimmt leider. Kai weiß gefühlt ganz genau was wir als nächstes gegen ihn planen und geht dann perfekt vor. Bis jetzt haben wir eigentlich immer verloren.

"Dann müssen wir diesmal etwas genaueres planen,, sagte Kira woraufhin wir zu ihr sahen.
"Etwas wo es keinen weiteren Schritt gibt den man gehen kann,, fügte sie noch hinzu.
"Wir machen garnichts mehr,, sagte ich ernst und unterbrach die Blicke die sich zu mir drehten.
"Wie wir machen garnichts mehr?,, fragte mich Lydia verwirrt.
"Wir machen garnichts mehr!,, wiederholte ich meinen Satz und sah ihr in die Augen.
"Wir müssen etwas machen. Dieser Junge läuft rum und verletzt unschuldige,, sagte Stiles, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
"Heißt das du gibst einfach so auf?,, kam die Frage von Malia.

Im ersten Moment konnte ich darauf nicht antworten. Natürlich tu ich das nicht. Ich gebe nicht auf solange ich mich an ihm gerecht habe. Ich werde solange durchkämpfen bis Kai das bekommt, was er verdient hat. Aber das werde ich auf eine andere Art machen, ohne jegliche Hilfe.

"Ich gebe nicht auf. Ich mache nur eine Pause,, sagte ich zu ihr, doch ihr verwirrter Blick änderte sich nicht.
"Diese Pause würde uns allen gut tun,, gab ich von mir und sah in die Runde. Keiner sagte mehr was, sondern alle sahen zu mir. Sowohl auch Theo, der seinen Handgriff mittlerweile verstärkt hat.

Vielleicht ist das auch nicht ganz gelogen. Die letzten Wochen haben wir alle nichts anderes mehr im Kopf. Wenn wir so weiter denken, dann wird es jeden einzelnen selbst irgendwie schaden. Und das möchte ich persönlich nicht.

Ich sah zum Schluss zu Scott in der Runde, der mich nachdem längeren Blickkonakt ein grinsen schenkte. Ich erwiderte es natürlich wie immer.
Doch dieses grinsen auf meinen Lippen verschwand direkt wieder, als im Hintergrund eine Person zum Vorschein kam.
Ich wendete mein Blick von Scott ab und sah zu der Person hinter ihm. Als alle mein Gesichtsausdruck sahen, drehten sie sich ebenfalls um und setzten ein Hassvollen Blick auf.
"Habe ich viel verpasst?,, kam die Frage von Kai, der sich lächelnd im Klassenzimmer umsah.
Ich sah ihn nur an und gab keine Emotion von mir.
"Beziehungsweise haben wir viel verpasst Taima?,, sagte er, als er ein Schritt auf mich zu kam.
Wie im Kommando standen alle von ihren Plätzen auf und nahmen mich in Schutz.
Theo ließ meine Hand los und stellte sich vor mich hin, der ihm darauf kurz ein grinsen schenkte.
"Bis auf die Beerdigung von Luke?,, fügte er noch lachend hinzu.

A Witch in Beacon Hills #2  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt