32 Lügen

163 11 1
                                    

Die Schlittschuhe fielen mir aus der Hand und landeten auf dem Boden. Mein Blick veränderte sich direkt ins schockierte, bevor ich mich allerdings umdrehte, sah ich zu den anderen die alle mit einem lächeln da standen. Sie schienen alle glücklich zu sein, von dieser gelungenen Überraschung.

"Liv?,, sagte ich schockiert und drehte mich um.
Tatsächlich stand sie da, auch wenn ich es nicht glauben konnte.
"Taima?,, sagte sie lachend und legte ihren Kopf zur Seite.
Ohne zu zögern ging ich auf sie zu und schloss sie fest in meine Arme.
Sie schlang ebenfalls ihre Arme fest um mich.

Das ist definitiv der schönste Geburtstag überhaupt. Ich hatte sie so sehr vermisst, und sie jetzt noch vor der Verschmelzung sehen zu können, tut mir viel besser.
Ihre ganzen Locken fielen mir direkt ins Gesicht, die ich dann zur seite schob, denn ihre Nähe zu genießen ist das einzige was ich wollte.

"Jetzt sind wir an der Reihe,, kam eine Männliche Stimme ins Raum.
Direkt löste ich mich von ihr und wendete mich zu Luke, der ebenfalls anwesend war.
"Du auch?,, fragte ich ihn, mit ganz viel Freude, die man mir garnicht übersehen konnte.
"Wir alle,, sagte Jo hinter ihm.

Ich konnte es gerade wirklich nicht in Worte fassen. Es ist schon so lange her, dass ich sie das letzte mal gesehen habe. Die Trennung damals, war schon schwierig für mich, aber die Vereinung ist umso besser.

Luke kam auf mich zu und zog mich ebenfalls in einer feste Umarmung.

Jetzt steigt meine Freude ums dreifache. Das lächeln auf meinen Lippen gerade, kann mir keiner mehr wegnehmen.

"Alles gute Schwesterherz,, sagte er und löste die Umarmung.
Anschließend schenkte ich ihm ein grinsen und wendete mich zu Jo. Sie fiel mir ohne zu zögern um den Hals, woraufhin ich sogar kurz mein Gleichgewicht verlor.

Ich denke daran merkt man, wer mich am meisten vermisst hatte.

"Hab dich so vermisst kleine,, sagte sie zu mir, ohne die Umarmung zu lösen.
"Und ich erst,, gab ich von mir.

Diesen Moment in Worte zufassen ist gerade unmöglich. Alle drei wieder bei mir zu haben, gibt mir das sicherste Gefühl. Es ist so Wertvoll, die eigene Familie noch einmal sehen zu dürfen.

"Aber woher wusstet ihr davon?,, fragte ich sie alle drei verwirrt und löste mich von Jo.
Daraufhin deutete sie mit ihren Augen nach hinten zu den anderen.
Ich habe schon eine kleine Vermutung, wessen Idee das war, die Bestätigung hatte ich als ich mich umdrehte.

"Stiles hat uns darum gebeten, auch zu kommen,, sagte Liv ohne ihren Blick von ihm zu wenden.
"Danke dir,, sagte ich zu ihm und schenkte ihm ein lächeln dass er erwiderte.
"War doch nichts,, sagte er mit einem grinsen und kratzte sich am Hinterkopf.

Solche schönen Ideen stammen meistens von ihm. Er weiß ganz genau was wem gut tut und diese Überraschung ist aufjedenfall gelungen.

"Hier, die sind für euch,, sagte Lydia und reichte jedem ein Schlittschuhpaar aus.








Es sind schon knapp eine Stunde vergangen, die wir hier auf dem Eis verbracht haben. Die Zeit verging viel schneller als Gedacht, wenn man Leute um sich herum hat, mit denen man sich Einwandfrei versteht.
Dieses Verstehen war auch sehr auffällig zwischen den anderen, was mich wirklich sehr freute.
Luke, Scott, Stiles und Theo verstanden sich perfekt irgendwie. Alle vier fuhren die ganze Zeit zusammen und unterhielten sich über alles mögliche. Jedesmal wenn ich darüber schaute, taucht mir ein kleines Lächeln über die Lippen auf.
Ebenso verstanden sich Liv, Liam und Malia mega gut. Das war mir eigentlich auch klar. Von der Persönlichkeit her, sind die drei am ähnlichsten.
Lydia und Ich verbrachten gerade mit Jo zusammen.
Ab und zu tauschten wir auch und schlossen uns den anderen an, so dass wir genug Zeit mit jedem verbringen konnten.

Ich unterhielt mich gerade mit Jo, bis mich jemand am Arm packte und mit sich schliff.
"Ich Entführe sie mal kurz,, sagte Luke noch zu den anderen, bevor er mich weit weg von den anderen zog.
Kurz irritierte es mich, aber ich fuhr dann von alleine mit.
"Wir sollten reden,, sagte er und warf mir einen ernsten Blick rüber.

Das heißt nichts gutes, wenn er mich das schon so ernst fragt. Jetzt frage ich mich wirklich, was sein Anliegen wohl sein mag.

"Was gibt's?,, fragte ich ihn als er am anderen Ende von der Halle stoppte und sich ans Gelände lehnte.
Ich tat das selbe und wendete mich dann zu ihm.
"Du weißt dass ich auf deine Lügen nicht reinfalle oder?,, sagte er zu mir, woraufhin ich ein irritierten Blick aufsetzte.
"Ja, genau das mein ich,, fügte er noch hinzu und deutete auf meinen Blick, der sich wieder ins übliche änderte.

Ich wusste ganz genau wovon er redete, deshalb lohnt sich diese Schauspielerei eigentlich kaum. Aber trotzdem wunderte es mich, wieso er es verstanden hatte, ich meine die anderen haben mir das alle abgekauft.

"Wieso?,, fragte er mich besorgt.

Ich brach den Blickkonakt ab und sah nach vorne in die Halle.
"Weil sie glücklich sind,, antwortete ich ihm, ohne von den anderen abzusehen.

Theo, Scott, Liam, Stiles, Lydia, Malia, Kira, Jo und Liv, waren alle am lächeln. Das ist so selten einfach, alle zufrieden auf einem Haufen zu sehen.
Sie hatten alle zusammen Spaß und es ist alles Wert, diesen Anblick noch einmal sehen zu können.

"Noch,, sagte Luke woraufhin ich wieder zu ihm sah.
"Spätestens nach der Verschmelzung wird dieses Lächeln verschwinden und eventuell nie wieder auftauchen. Ist es das Wert?,, fragte er mich.

Ich überlegte kurz über diese Frage.
Wir zwei und die anderen, warten jetzt mit einem ganz anderen Gedanken auf die nächsten Stunden.
Alle denken gerade, dass ich die Magie von meiner Familie zur Verfügung habe, aber so ist es nicht. Alles war gespielt und gelogen.
Das war aber meine einzige Chance.
Nachdem Theo gestern in Tränen auf meiner Schulter gelegen ist, blieb mir keine andere Wahl. Das hat mir so das Herz zerbrochen, dass ich auf diese Idee kam.
Ansonsten hätte keiner meine Entscheidung akzeptiert und zugelassen die Verschmelzung zu vollenden. Zudem wäre die Stimmung um mich herum viel zu negativ.
Ich wäre mit einem schwachen Gefühl losgegangen, und erst Recht verloren. Lydia gibt mir aber noch Hoffnungen und die Energie von der Freude um mich herum, gibt mir genügend Kraft. Ich denke ich werde es schaffen, zwar mit Lügen, aber immerhin.

"Ich schaffe das,, sagte ich zu ihm, der mich vielversprechend ansah.
"Das einzige was ihr für mich tun könnt ist einfach an mich zu glauben,, fügte ich noch hinzu.

Er wirkte unzufrieden mit der Situation, was eigentlich auch verständlich ist. Mir gefällt es auch nicht jeden anlügen zu müssen.

"Ich glaub an dich,, sagte er und schenkte mir ein kleines lächeln.
"Danke,, sagte ich und erwiderte sein lächeln.

Diese vier Worte, sind das einzige was ich hören möchte. Mehr nicht.
Zu wissen, das es, auch wenn es ein paar sind, die mir glauben, lässt mich zum glücklichsten Menschen machen.
Familie und Freunde hinter einem, was will man mehr.

"Na los, da wartet einer auf dich,, sagte er und deutete mit seinen Augen hinter mich.
Ich drehte mich kurz um und sah wie Theo alleine am Rand angelehnt zu mir sah.
Er winkte mich her, doch bevor ich zu ihm hin ging wendete ich mich noch zu Luke.
"Erzähl keinem davon bitte,, sagte ich zu ihm.
"Werde ich nicht,, sagte er und nickte, woraufhin ich ihm ein grinsen schenkte.

Ich vertraue ihm voll und ganz, dass er es für sich behält. Die letzten Stunden sollen nicht versaut werden.

Ich fuhr los zu Theo um ihn nicht länger warten zu lassen.
Er streckte seine Hände aus, die ich als Bremse nutze und stellte mich vor ihn hin.
"Alles gut?,, fragte er mich und zog mich etwas an sich.

Ich glaube er hat gemerkt, dass irgendwas nicht passte. Aber das Geheimnis bleibt immernoch für mich.

"Alles perfekt,, hauchte ich über seine Lippen und schenkte ihm anschließend ein Lächeln, dass er erwiderte.
Ich legte meine Lippen auf seine und zog ihn in einen sanften Kuss.

A Witch in Beacon Hills #2  Where stories live. Discover now