ᴡɪᴇ ʜᴇɪßᴛ ᴅᴇɪɴᴇ ᴡᴏ̈ʟғɪɴ? ✔️

Zwei

- Jason -

"Das letzte, an das ich mich erinnere...", fing Noah gedankenverloren an und ließ Amy langsam los. "Ich hab eine Stimme in meinem Kopf gehört. Dann wurde alles schwarz." Verwirrt richtete er den Kopf auf. Ein verstörender Funke plagte seine Züge.
"Was hat die Stimme gesagt?", fragte Amy vorsichtig und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Noah schloss angestrengt die Augen und öffnete sie ausatmend wieder.

"Was zur Hölle!", rutschte mir swhr laut aus. Amy kreischte auf und warf sich im nächsten Moment gegen mich. Fragend legte Noah den Kopf schief, was noch schlimmer aussah.
Denn verdanmt jetzt hatte er endgültig den Verstand verloren. Gott, Hilfe.
Ein Auge von Noah leuchtete hellblau und eines blutrot auf. Also das ist noch nie passiert! Hat er bitte irgendwo einen Knopf zum Hinunterfahren oder Updaten? Bruder! Was ist das? Macht das aus!

Bevor ich den Mund öffnen konnte, um etwas zu sagen, schrie Noah auf und krümmte sich schmerzvoll. Sein Körper wrang mit sich selbst und ich konnte seine Knochen praktisch nur so brechen hören. Amy und ich wichen nur unabgesprochen weiter nach hinten, während wir uns noch aneinander klammerten. Wenig später stand Noah als Wolf vor uns mit purpurroten Augen. Kurz sah er zu uns, spitzte die Ohren und lief dann weg.

Geschockt atmete ich aus. "Was war das?"
"Das wollte ich dich gerade fragen, Jason.", fragte Amy genauso geschockt.
"Das war die schmerzvollste Verwandlung, die ich je gesehen habe."
"Jason, ich hab das Gefühl, dass das ganze noch nicht vorbei ist."
"Ich auch, Amy. Geh du nach Hause, ich folge ihm."
Empört fuhr sie zu mir herum und funkelte mich böse an. Ihren Finger stieß sie mir derweil betonend in die Brust. "Was? Nein! Ich geh mit dir mit!"
Knurrend legte ich ihr die Hände auf die Schultern. "Amy! Er hat sich nicht unter Kontrolle. Ich will nicht, dass dir etwas passiert."
"Ich lass dich nicht mit ihm alleine. Nicht in dem Zustand!", herrschte sie mich an und stieß sich von mir weg. Sie fuhr in die Richtung herum in die Noah weggelaufen ist und erbleichte. Verwirrt sah ich in dieselbe Richtung - doch da war nichts.

"Amy?"
"Oh mein Gott.", hauchte sie tonlos. Ihre Hände flogen nach oben, um ihre zittrigen Lippen zu verdecken. Mich überkam Panik.
"Amy. Was ist los?", zischte ich und packte sie an den Schultern.
"Da hinten ist eine riesige Energieansammlung. Di-die Aura ist so... so komisch. Elektrisch und verstörend. Ich hab so etwas noch nie gesehen."
Mein Kopf schellte herum. "In der Richtung liegt Noahs Haus."

Ich sah zu Amy und traf ihre glänzenden Augen. Ein schmerzvolles Wolfsheulen ertönte in der Siedlung. Unsere Entscheidung stand fest. Sie lief los, bevor ich mich vom Boden wegstoßen konnte. Amy blieb an der Kurve stehen, wobei ich in den Wald abbog, mich sofort im Sprung verwandelte und die Abkürzung durch den Wald nahm. Sie folgte mir.
"Jason, pass auf, dass Linn dich nicht sieht.", rief mir Amy kurzatmig zu. Ruckartig blieb ich stehen, nur um auf dem Waldboden auszurutschen und gegen einen Baum zu knallen.

Linn.

Mein Blick huschte panisch zu Amy, die verwundert neben mir stehen geblieben war. Was wenn etwas mit Linn ist und Noah es spürte? Kann so etwas sein? Kann eine Seelenverwandtschaft so intensiv sein obwohl sie ungebunden sind? Scheiße. Scheiße. Scheiße. Nein!

Mit neuer Energie lief ich los und verließ den Wald verfrüht.
Normalerweise wären wir bis zu den Stufen gelaufen, hätten uns dort zurückverwandelt und wären zu Noahs Haus gelaufen. Jetzt lief ich direkt in der Kurve vor Linns Straße hinaus.
"Jason! Was soll das?", rief meine kleine Mate. Im nächsten Moment stolperte sie und knallte zu Boden. "Warte bleib stehen! Das kommt von Linns Haus! Jason es ist gefährlich! Die Aura ist tiefschwarz!"

Abrupt blieb ich stehen und schlitterte zu Boden. Ich hatte recht. Irgendetwas ist mit Linn. Etwas, was Noah zum Ausrasten brachte.
Amy tauchte neben mir auf und folgte mir gezwungenermaßen bis zu Linns Haus. Davor sahen wir einen bekannten rabenschwarzen Wolf, der mit viel Anlauf auf das Haus zulief und über den Zaun springen wollte. Ich wollte schon loslaufen und ihn davon abhalten. Doch da knallte er an einer unsichtbaren Wand ab, die nach dem Aufprall hellblau aufleuchtete.
Ich brüllte in Schock auf. Amy kreischte.
Unbewusst verwandelte ich mich mit Amy zurück und gemeinsam näherten wir uns in Pinguinschritten der Szene.