ᴡɪᴇ ʜᴇɪßᴛ ᴅᴇɪɴᴇ ᴡᴏ̈ʟғɪɴ? ✔️

Sechszehn

• Amy •

Ich konnte nicht anders.
Ich lachte. "Ja, klar und ich bin nicht Jasons Mate.", brachte ich gerade noch so zwischen meinem Anfall heraus.
Selbst Kira kicherte kopfschüttelnd. "So ein Mist."
Linn spitze nur nachdenklich die Lippen und ging langsam auf das Fenster im Wohnzimmer zu.
"Was habe ich verpasst?" Mit der Aussage tauchte Leo wieder im Zimmer auf und setzte sich auf die Sofalehne direkt neben mir.
"Was meinst du damit, Linn?", fragte Kira vollkommen überfordert, als sie wieder zur Ruhe kam. Und auch ich versuchte nicht mehr unangemessen zu lachen.
"Ich bin keine vollwertige Werwölfin mehr. Das meine ich."
Kira richtete sich verwirrt auf und strich sich benommen Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Hat das etwas mit dieser Siegelung oder was auch immer das ist zu tun?"

Planlos sah ich zwischen allen hin und her. War das eine Geheimsprache?

Linn spitzte erneut die Lippen und starrte zur Decke hoch, während sie sich ans innere Fensterbrett lehnte. "Ich habe die Kontrolle über mein Leben verloren. Meinen Eltern war das schon etwas länger klar, aber sie wollten sich nicht so sehr in mein Leben einmischen. Auf jeden Fall hat das auch geklappt bis zu dem Tag der Verhandlung, wo ich ihnen nach meiner Aussage alles gestanden habe. Auch, dass Noah mein Mate ist. Sie waren nicht sehr angetan davon und meinten, er würde mir nicht helfen meine Kontrolle wiederzufinden und würde mich nur weiter mit sich hinabziehen. Sie haben mir schon länger zugesehen auf meinem Weg ins Verderben und in stressvolle Lügengespinne.", sprach Linn tapfer aus. Den letzten Punkt teilte ich ohne mit der Wimper zu zucken Jason zu.
"Als Leo sich meldete und meinte, dass er zurückgekommen ist, haben sie eine Chance gesehen mir zu helfen."
"Was haben sie getan?" Prüfend schielte ich Leo hinüber, der mir verführerisch zuzwinkerte. Er hatte es wohl wirklich auf eine Abreibung von Jason abgesehen, oder?
"Sie haben meine Wölfin versiegelt."
"Okay, noch einmal von neu. Was ist dieses Versiegeln?", rief Kira total neben sich und warf die Hände in die Luft.

Linn schwieg betrübt eine Zeitlang. Kira und ich starrten sie nur wartend an.
"Eine Prozedur-", fing schließlich Leo an ruhig zu erläutern. "-wo man einem Werwolf den inneren Wolf wegnimmt und in einem Gefäß festhält. Der ursprüngliche Werwolf hat keine Macht mehr über den inneren Wolf und seine Werwolfsseite. Der innere Wolf kann nur noch über die Siegelträger gesteuert werden."

Es wurde still. Ich hörte praktisch die Zahnräder in meinem Kopf rattern, bis sie nicht irgendwann innehielten und die Wucht der Worte auf mich aufprallte. Linn ist ohne inneren Wolf? Und sie kann ihn nicht mehr haben?
Plötzlich sprangen Kira und ich gleichzeitig auf, wobei Kira glatt das Sofa auf dem sie gesessen war unabsichtlich umwarf. Voller Wut stieß ich Leo weg, sodass er von der Sofalehne auf den Boden fiel.

Gemeinsam mit Kira schrie ich das Haus über diese unmenschliche Tat zusammen. Warum sollte jemand so etwas tun wollen? Einem Werwolf den inneren Wolf abnehmen? Das war schrecklich! Kann man denn noch ohne Wolf leben?

Linn beruhigte uns irgendwie nach einer Weile - wie wusste ich nicht - und sprach einfühlsam weiter. "Es ist okay, Leute! Ich komme damit klar. Das war auch der Grund, warum ich eine Woche weg war. Ich hab voller Erschöpfung bis Freitag Nachmittag durchgeschlafen."

Oh mein Gott.
"Hast du gerade durchgeschlafen gesagt?", rief ich entrüstet. Was war das für eine höllische Prozedur?
"Warum erst, als Leo ankam?", fragte Kira, die sich als erste wieder einigermaßen im Griff hatte. Total genervt stieß ich Leo wieder um, als er sich vom Boden hiefte. Linn hatte zwar noch nichts weiteres erläutert, aber Leo hatte es sicher verdient. Und ihre Eltern auch.
"Hey.", beklagte er sich schmollend und rieb sich zischend über die Hüfte.
"Für die Versieglung braucht man mindestens drei Siegelträger - also Werwölfe, denen der zu versiegelnde vertraut. Wäre Leo nicht aufgetaucht, hätten sich meine Eltern an wen von euren Eltern gewandt." Linn wirkte von dem ganzen Thema so unbeeindruckt, dass es mich vollkommen aus der Bahn warf.