Kapitel 10- Eine neue Chance

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"Bitte was?", fragte Itachi schwach. "Nein, nein, nein. Mein Bruder ist siebzehn, ich bin älter als er und er hasst mich. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn." Er ließ das Skalpell fallen und hielt sich den schmerzenden Kopf. 

"Ich war siebzehn, als ich gegen dich gekämpft habe, ich habe gewonnen. Besser gesagt, du hast mich gewinnen lassen.

Jetzt bin ich zweiunddreißig, aber du bist immer noch einundzwanzig.

Und ich hasse dich, ja. Aber gleichzeitig liebe ich dich. Du bist wie die Pest in meinen Gedanken, aber du bist auch irgendwo immer noch der Bruder, der sehr liebevoll zu mir war." 

Jetzt wusste Itachi immerhin, was ihm an dieser Stimme so bekannt vorgekommen war. Er schüttelte den Kopf. "Nein, das kann nicht sein", wisperte er. "Sasuke hätte mir nie verziehen."

"Du hast dir das nie verziehen", murmelte Sasuke. "Weil du nie hinter deinen Taten standest." 

Er kniete sich vor seinen Bruder, las vorsichtig das Skalpell auf, das von Itachis Blut glänzte und reichte es an seine Frau weiter, die es außer Reichweite brachte.

"Itachi, es tut mir leid. Das muss unheimlich viel für dich zu verarbeiten sein. Ist es für mich auch. Aber bitte, sieh es als Chance."

Itachi sah ihn direkt an und Sasuke war sich nicht sicher, wieviel er erkennen konnte, aber es reichte wohl, um Itachi in Tränen ausbrechen zu lassen. Immer mehr und mehr liefen über seine Wangen, dann nahm Sasuke ihn vorsichtig in den Arm und fing an Itachis Haare mit seinen Fingern zu durchfahren, wie er es früher auch immer gemacht hatte, um ihn zu trösten. 

Doch diesmal bewirkte das so ziemlich das genau gegenteil. Itachi schluchzte unkontrolliert auf, vergrub sein Gesicht in Sasukes Haarschopf und weinte und weinte und weinte.

"Es tut mir so leid", schluchzte er immer wieder. "Ich wollte das nicht. Ich wollte das wirklich nicht."

Itachi ReturnsWhere stories live. Discover now