Kapitel 44- Von mir aus

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Als Itachi hinter Sakura wieder ins Haus kam, blinzelte Sasuke überrascht. Sein Bruder verhielt sich heute wirklich seltsam. Er hatte auf jeden Fall erwartet, dass Itachi jetzt erstmal das Weite suchen würde. Irgendwo spazieren gehen, um sich abzuregen oder durch den halben Wald zu speed-ninja-runnen, um nicht nachdenken zu müssen (wobei er dafür wahrscheinlich einfach noch ein klitzekleines bisschen zu angeschlagen war- so eine Tuberkuloseerkrankung vergaß der Körper schließlich nicht so einfach) oder sonst irgendwas dramatisches. 

Insgesamt fand er, war Itachi in letzter Zeit eine ziemliche Dramaqueen geworden. Doch davon ließ er sich jetzt kaum noch etwas anmerken. Das einzige was verriet, dass ihm sein teenagerhafter Ausbruch vorhin ein wenig peinlich war, waren seine geröteten Wangen. Die kamen aber vielleicht auch nur so gut zur Geltung, weil Itachi alles in allem immer ein bisschen blasser war, als die anderen Menschen um sich herum. Mit Ausnahme von Sasuke vielleicht. Das hatten sie wohl beide von ihrer Mutter geerbt. 

Sasuke musste sich auch eingestehen, dass er es auf eine Art ziemlich spannend fand, Itachi so beobachten zu können. Denn er wusste selbst, dass Itachi und er sich sehr ähnlich sahen und manchmal auch von bestimmten Gesten unfassbar ähnlich waren und so konnte er viel besser beurteilen, wie sein Umfeld ihn wohl wahrnahm. 

Auch wenn er wusste, dass sie immer noch verschiedene Menschen waren, mit verschiedenen Charakteren, war das etwas, das er seit seinem achten Lebensjahr nicht mehr hatte tun können und es machte ihn ab und an imens glücklich. Viel weniger glücklich machte ihn, dass er von Itachi anscheinend in eine Art Vater-Vergleichs-Position geschoben wurde. Wenn er sich daran erinnerte, wie Sarada sich schon über seine mangelnden Vaterqualitäten beschwert hatte, dann lief es ihm kalt den Rücken herunter dabei, was Itachi ihm gleich an den Kopf werfen würde.

Er wusste, dass er kein besonders beständiger Vater war und dass er zu viele eigene psychische Probleme mit sich herumschleppte, als dass er immer das perfekte Vaterbild war, aber seine Sarada war zum Glück doch eher geneigt einen Streit an den Nagel zu hängen weil sie etwas mehr Vater-Tochter Zeit, die Sasuke halbwegs gut deichselte in Kauf nahm als super wenig Vater-Tochter Zeit, die er brilliant löste. Und zum Glück war sie ihm so ähnlich, dass sie sich manchmal einfach ohne Worte verstanden. 

Bei Itachi war er sich ziemlich sicher, dass sein kalkulierender herz-allerliebster Bruder keinerlei Kompromisse dulden würde.

Doch anscheinend lag er da falsch. 

Denn Itachi setzte sich ihm mit einem glatten Gesichtsausdruck gegenüber, sah Sasuke direkt in die Augen und sagte: " Von mir aus. Wenn du reden willst, dann rede." 


Itachi ReturnsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt