My Bodyguard and Me

Chapter Twelve

Zedd

"Zedd, Junge, ich versuche dich seit einer Ewigkeit zu erreichen." ertönt Toms Stimme.
Panik und Wut schwingen mit.

"Es tut mir Leid. Ich..."

" Ist schon gut Junge, ich weiß, dass ich dich überanstrenge mit meiner verwöhnten Tochter,
die nicht zu bändigen ist. Aber es ist sehr wichtig. Ist bei euch alles in Ordnung?"

"Ja." weiß er etwa von dem Unfall? Ich balle meine unverletzte Faust zusammen und zucke
zusammen, als ein Schmerz durch meinen ganzen Körper schießt. Nein, er kann nichts von
dem Unfall wissen oder von dem Anruf. Hier ist niemand, der ihm berichten kann.

"Wie geht es Skylar? Ist sie bei dir?"

Ich schaue rüber zu ihr. Sie sitzt da in diesem Schwarzen Stück Stoff, was ich nicht einmal als
Kleidungsstück bezeichnen kann. Es ist viel zu kurz und liegt viel zu eng an. Es bietet weder
Schutz vor Wetter noch vor Waffen. Außerdem sieht es verdammt gut an ihr aus. Sie schaut
mich an. Ihre Wangen färben sich in ein herrliches Rot. Ich beiße die Zähne zusammen und
sammle meine schweifenden Gedanken.

"Sie ist hier und ihr geht es blendend." abgesehen davon, dass sie nicht da ist, wo sie ursprünglich
sein sollte, gebe ich ihr mit meinem Blick zu verstehen. Sie dreht sich schuldbewusst weg.

"Gut. Das ist gut. Bitte sei die nächsten Tage vorsichtiger. Lass sie keine Sekunde aus den Augen."

"Ist alles in Ordnung?" Skylar tippt zwar etwas auf ihrem Handy aber ich wende mich von ihr ab
und spreche etwas leiser. Sie hat schon genug mit den Alpträumen zu kämpfen. Ich will ihr nicht
ohne Grund Angst machen.

"Robertos Männer sind wohl in der Umgebung bei euch. Sein Sohn Damen ist auch mit dabei.
Ich traue diesem Mann noch nicht genug. Sein Bruder war ein Verrückter, der seinen ganzen Clan
fast in den Ruin gestürzt hat. Ob Roberto bei Verstand ist, wissen wir nicht." er seufzt "Ich glaube
nicht, dass er etwas dummes anstellt, aber es ist besser, wenn du die Augen auf hälst."

"Verstanden, Boss." ich beiße die Zähne zusammen. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein?
Ich habe nach dem Anruf alles vergessen. Ein Moment meiner Unaufmerksamkeit und Skylar
läuft ausgerechnet Damen über den Weg. Sehr schlechtes Timing. Ich will mir gar nicht vorstellen,
was mit ihr hätte passieren können.

Ich muss mich zusammenreißen. Tom hat viele Freunde, aber auch viele Feinde. Skylar hätte
alles mögliche passieren können.

"Nenn mich nicht Boss, Zedd. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Nenn mich Tom!" er hasst es,
wenn ich ihn so nenne. Aber es rutscht mir hin und wieder mal raus. Mein Dank und mein Respekt
für diesen Mann sind groß. Das was er für mich getan hat, ist unbezahlbar. Ich werde für immer in
seiner Schuld stehen. Auch wenn es ihm nicht gefällt. Ihn Boss zu nennen scheint eine achtungsvolle
Anrede zu sein. Zumindest hasst er diese Bezeichnung nicht so sehr wie Sir, Chef oder Meister.

Meister habe ich ihn genannt, als ich zwölf war. Damals hat er seinen Schuh nach mir geworfen.
Danach habe ich das Wort nie wieder in den Mund genommen.

"Okay B.... Tom."

"Ich mache mir mittlerweile mehr Sorgen um dich." seufzt er. "Mit Skylar ist es nicht einfach.
Dieses Kind hatte schon immer ihren eigenen Kopf. Kommt ganz nach ihrer Mutter."

Ich muss mich zusammenreißen um nicht zu schnaufen. Skylar kommt eher nach ihm. Ich habe ihre
Mutter zwar nie kennengelernt, aber Tom ist der sturste Mann, den ich je getroffen habe. Auch
wenn er streng ist, hat er ein großes Herz. Warum hätte er mich sonst aufgenommen, als ich damals
alles verloren hatte. Fast alles.

"Du solltest bald ein wenig Urlaub machen. Ich habe einige Männer, die deinen Job übernehmen können.
Zwar vertraue ich ihnen nicht so sehr wie dir, aber Skylar wird bei ihnen auch sicher sein. Ich werde sehen
was ich da machen kann."

Bevor ich widersprechen kann, hat er aufgelegt.

Ich brauche keinen Urlaub. Ich mache meinen Job sehr gerne. Außerdem ist dies der einzige Weg,
wie ich für alles, was Tom für mich getan hat, meine Dankbarkeit ausdrücken kann.