Chapter Six

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Es ist mein Vater. Ich stehe auf und suche nach der Toilette.

Als ich endlich in einer der Kabinen bin, nehme ich seinen Anruf an.

"Hallo Daddy."

"Hey, Kleine. Wie geht es dir?" fragt er. Er klingt normal. Ich atme tief ein. Alles ist in Ordnung. Er weiß nicht, dass ich weg bin.

"Gut Daddy." antworte ich so unschuldig wie möglich. "Wie geht es dir?"

"Ganz gut, Schatz. Wo bist du? Was sind das für Geräusche im Hintergrund?"

"Ehm... ich bin Zuhause und höre Radio. Warum hast du angerufen?"

"Ich wollte die Stimme meiner Tochter hören, das darf ich doch, oder " sagt er und brummt etwas von heutiger Jugend vor sich hin.

"So meinte ich das nicht, Dad."

"Ist schon gut. Was treibt eigentlich Zedd? Ich kann ihn nicht erreichen. Kannst du ihm bitte dein Handy kurz geben. Ich muss mit ihm reden."

"Er geht nicht an sein Handy?"

"Ich versuche ihn seit einer Stunde anzurufen."

"Ich glaube sein Akku ist leer." lüge ich. Mein Vater weiß nicht, dass Zedd weggefahren ist?

"Kannst du ihm dann bitte dein Handy kurz geben. Ich muss mit ihm reden."

Shit. Was macht dieser Kerl nur? Verschwindet und ich kann es jetzt ausbaden.

Ich sage die erst beste Lüge, die mir einfällt. "Er ist im Badezimmer und nimmt gerade ein langes Bad. Er hat mich gewarnt ihn nicht zu stören. Ich sage ihm aber sobald er raus ist, dass du angerufen hast, Daddy."

"Okay. Dieser Junge. Sag ihm bitte, dass es dringend ist."

"Okay, Daddy."

"Und pass auf dich auf Liebes." sagt er noch, bevor er auflegt.

Ich suche schnell nach Zedds Namen und rufe ihn an, aber er geht nicht dran.

Wehe du ignorierst mich jetzt.

Es klingelt und klingelt, aber er antwortet nicht.

Was macht dieser Typ eigentlich. Ich dachte er würde irgendetwas für meinen Dad erledigen, aber mein Dad scheint nichts davon zu wissen.

Zedd, wo bist du? Ruf mich an ASAP (As Soon As Possible)

Ich hoffe, er sieht meine Nachricht, denn wenn mein Vater erfährt, dass er mich alleine gelassen hat um wer-weiß-was zu tun, dann hat er ein Problem.

Ich gehe wieder rein und setze mich zu den Anderen. Linda fängt an über den neuen Laden in der Mall zu reden und dass man da anständige Klamotten findet im Gegensatz zu den anderen Läden.

Aber ich muss an Zedd denken. Ist ihm etwas passiert? Oder warum antwortet er nicht. Und warum ist er überhaupt weggefahren?

Ich schaue ein weiteres Mal auf mein Handy. Keine neuen Nachrichten. Ich weiß nicht warum, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Ich kann mir nicht erklären, warum ich so nervös bin und dieser Idiot antwortet mir nicht. Es ist nicht die Angst vor meinem Vater und das er herausfindet, dass ich nicht in unserem Apartment mit Zedd hocke.

Zedd verschwindet nie ohne mir Bescheid zu geben. Außerdem kann ich ihn jeder Zeit telefonisch erreichen. Er ist verantwortlich für mich. Er muss mich vor den Feinden und manchmal auch den sogenannten Freunden meines Vaters beschützen. Er nimmt seine Aufgabe so ernst, dass er mir wirklich nur sehr wenig Freiraum lässt. Er kennt jede Einzelheit über jede Person, die in meinem Leben ist. Manchmal ist er schlimmer als mein Vater.

Seitdem ich von einem Geschäftspartner meines Vaters entführt worden war, weil Zedd für einen Moment nicht aufgepasst hatte, hatte er sich verändert. Ein Moment seiner Unachtsamkeit und ich schwebte in Lebensgefahr. Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen. Er war damals noch ein Teenager. Mein Vater hatte ihm eine zu große Bürde gegeben. Seit dem macht er sich große Vorwürfe, glaube ich, und ist noch vorsichtiger.

Wir waren mal so etwas wie Freunde gewesen. Ich bin mit ihm aufgewachsen. Er war schon immer da wie ein großer Bruder. Damals hatte er öfter gelächelt und auch das ein oder andere Mal gelacht. Aber mit der Zeit ist dieser junge Lebensgeist in seinen Augen erloschen. Ich weiß, dass da einiges in der Vergangenheit ist, was ihn belastet. Ich weiß, dass es Fragen in seinem Kopf gibt, auf die er Antworten sucht.

Damals war eine gewisse Gebundenheit da gewesen. Aber nach dem ich gekidnappt wurde, war alles anders.

Ich versuche die Gedanken an den Vorfall zu vergessen, die Bilder abzuschütteln. Ich war damals noch jung gewesen und hatte Dinge gesehen, die ich hätte nie sehen sollen. Ich versuche Linda zu zu hören. Ihre Wangen sind gerötet und ihre Augen glitzern. Diese Musik nervt mich langsam. Linda redet ohne Punkt und Komma. Ich liebe diese Frau, aber ich kann mir gerade ihr Gequatsche nicht anhören. Mein Kopf explodiert gleich.

"Ich gehe kurz etwas Luft schnappen." ich stehe auf, bevor Linda protestieren kann oder mit mir kommen will. Ich schnappe mir meine Tasche und eile durch den Flur, bahne mir meinen Weg durch die tanzenden Menschen und husche durch den Eingangsflur, durch die Tür in die kühle Nacht.

Endlich Luft.

Die Straße ist leer. Die Musik pulsiert auf die Straße, aber sie ist nur ein Echo.

Ich muss meine Gedanken ordnen.

Ich rufe ihn an.

... ... ... ... ... ... ... ... ...

Keine Antwort.

"Mist. Wo steckst du? Ruf mich an, wenn du das hörst!" spreche ich ihm genervt auf die Mailbox.

Als ich auflege, öffnet sich die Tür hinter mir und...

Als ich auflege, öffnet sich die Tür hinter mir und

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