look here - Yoonmin

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Park Jimin
Donnerstag, 15:30

Ein letzter Blick in den Spiegel, noch einmal mit den Fingern durch die orangen gefärbten Haare – bereit für die Pause. Mit Hoseok an meiner Seite verliessen wir das Jungs-Klo und schlenderten durch die Flure Richtung Ausgang. Ich spürte die Blicke der anderen Schüler auf uns. Man kannte uns, ob es nun im guten Sinne war oder doch eher wegen unserem Ruf als Chaostruppe, es änderte nichts daran, dass man uns immer hinterher sah, wenn wir durch die Schule liefen. Normalerweise beachtete ich die Leute nicht, doch heute lächelte ich einem Mädchen zu, von der ich wusste, dass sie eine Klasse unter mir war und mir jetzt schüchtern zuwinkte. Sie lief feuerrot an und begann sofort mit ihrer Freundin zu tuscheln. Zufrieden grinsend drückte ich die Tür auf und ein Knall riss mich aus meinem Hochgefühl und wieder zurück auf den Boden.

Erschrocken suchte ich nach der Ursache des Geräusches, welches nun die Aufmerksamkeit aller Umstehenden auf sich gezogen hatte. Mein Blick senkte sich auf den Boden und ich sah, wie sich ein Junge mit schwarzen wirren Haaren schmerzhaft zischend die Stirn hielt.

«Yoongi?» rutschte es mir heraus.

Hobi trat nach vorne und hielt dem Schwarzhaarigen besorgt die Hand hin. «Alles gut?»
Der Junge stand auf, die Hilfe meines Freundes ignorierend, und schien gar nicht glücklich zu sein - verständlicherweise. «Pass doch auf!»

«Pass du doch auf!», erwiderte ich sehr geistreich. Der Ältere zischte verächtlich und wollte sich schon an uns vorbei drängen, doch ich packte ihn blitzschnell am Handgelenk und hielt ihn auf.
«Was willst du Jimin?», fauchte er.
«Sei nicht so zickig!», blaffte ich zurück.
Yoongi wollte sich losreissen, doch mein Griff war stärker und frustriert liess er es bleiben.

Ich atmete einmal tief durch, damit ich den Schwarzhaarigen nicht noch weiter anfahre und setzte wieder zum Sprechen an. Diesmal mit gesenkter Stimme, damit die Schüler um uns herum unserem bei Gespräch nicht mithören konnten. «Können wir das Heute vielleicht auslassen? Ich wollte eigentlich noch etwas trainieren und so.»

Yoongi runzelte genervt die Stirn. Kurz zögerte er, wog die Situation ab, und beschloss scheinbar, mir einfach entgegen zu feuern, was er gerade dachte. «Gott Jimin! Meinst du mir gefällt das Ganze? Mein ... Mr. Min lässt seine Drohungen immer wahr werden, also können wir es bitte einfach hinter uns bringen? Noch ein oder zwei Mal und wenn dann die Noten gut sind, kannst du so oft deine blöden Bälle werfen, wie du willst.»
«Aber-» setzte ich an, doch Yoongi redete einfach weiter.
«Ich warte nach dem Unterricht bei den Fahrrädern und wehe, du kommst nicht.» Der Schwarzhaarige riss sich aus meinem Griff und stapfte davon.
Hoseok stiess hörbar die Luft aus. «Da hast du wohl nichts mitzubestimmen.»

Grimmig ignorierte ich die Aussage meines Freundes und trat in die Hitze. Die Sonne blendete uns entgegen und erst nachdem ich ein paarmal geblinzelt hatte, gewöhnte ich mich an das grelle Licht. Wir wollten gerade zu unseren Freunden rüber laufen, die an dem Tisch sassen, den wir in der Pause immer in Beschlag nahmen - im Schatten einer grossen Linde, von dem aus wir den perfekten Überblick über den ganzen Platz hatten -, als jemand meinen Namen rief. Verwirrt sah ich umher, konnte aber nicht einordnen, woher die Stimme kam.

«Hinter dir» kicherte eine sanfte Mädchenstimme. Versucht lässig drehte ich mich um und bei dem Anblick, der sich mir bot, hätte ich beinahe vor Überraschung zischend die Luft eingesogen. Rosé stand vor mir, drehte eine Strähne ihres glänzend blonden Haars um den Finger und schien etwas nervös zu sein, was an dem leichten Rotschimmer auf ihren Wangen zu erkennen war.

«Hi», ich schenkte ihr mein strahlendstes Lächeln
«Ähm, also ich ...», sie blickte über der Schulter zu ihren Freundinnen, die ihr aufmunternd zunickten. Das Mädchen drückte daraufhin ihren Rücken durch und redete auf einmal ganz schnell. «Darf ich deine Nummer haben?» Ihre Wangen wurden nur noch röter.