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Park Jimin
Samstag, 21:00


«Sie sind schon ziemlich lange weg», sprach Jin meine Gedanken aus. Ich war also nicht der Einzige, der sich fragte, wo Tae und Kookie geblieben waren. Schon bald würden die ersten Gäste kommen und wenn wir nicht vorher erfahren würden, wie das Gespräch unserer Freunde ausging, würde die Party keiner von uns in vollen Zügen geniessen können.

Wir sassen zu fünft im Wohnzimmer. Namjoon und Jin zusammengekuschelt auf dem Sessel, Hobi, Yoongi und ich auf dem Sofa. Mit den Händen bearbeitet ich eines der bequemen Kissen und als plötzlich die Klingel ertönte, flog das weiche Daunenpolster durch den halben Raum. Bis auf Yoongi waren wir nämlich alle nervös aufgesprungen. Der Schwarzhaarige war noch immer sehr still, doch er schien sich etwas an unsere Gegenwart gewöhnt zu haben. Namjoon rannte beinahe zum Eingang und riss die Tür auf.

«Da seid ihr ja endlich, was hat so lange gedauert?», auch wenn seine Stimme ernst klang, wusste ich, dass Namjoon alles andere als wütend war. Eher besorgt. Was würde jetzt passieren?
«Sorry, wir gingen uns noch kurz umziehen, dachten würde nicht so lange dauern, aber meine Mutter hielt mir mal wieder einen ewig langen Vortrag, dass heute Abend nicht so enden sollte wie auch schon.» Das war Jungkook's Stimme.
Mist! Sie verriet mir nichts über seine Gefühlslage.

Namjoon betrat mit Jungkook und Taehyung im Schlepptau die Küche.
«Hey Leute», Tae hob die Hand und wirkte beinahe schüchtern. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er schüttelte nur unmerklich den Kopf. Meine Güte, was will der Junge mir damit sagen? Es könnte alles bedeuten!

«Wann kommen die anderen?», fragte Jungkook als wäre ihm entgangen, dass er und Tae gerade im Mittelpunkt unser aller stand oder aber er lieber die Aufmerksamkeit von sich locken wollte.
«Ähm», räusperte sich Joonie, «sie sollten eigentlich jeden Moment hier sein.»
Und wenn man vom Teufel sprach, waren Stimmen in der Auffahrt zu vernehmen und kurz darauf klingelte es zum zweiten Mal an diesem Abend an der Haustür. Namjoon begrüsste seine Gäste und langsam kam auch ich wieder in Feierlaune. Ich würde noch früh genug erfahren, wie das Gespräch der beiden gelaufen war.

Ich schlenderte in die Küche und schnappte mir zwei eiskalte Flaschen Bier. Zurück im Wohnzimmer fand ich Yoongi noch immer auf dem Sofa sitzend vor. Er schien nicht an einem Gespräch mit den anderen interessiert zu sein oder er war einfach zu schüchtern, um es zu versuchen. Und mein Gefühl tippte auf zweiteres. Ich setzte mich mit genügend Abstand zwischen uns neben ihn und reichte ihm eine Flasche. «Hier»

Erst schien er nicht zu begreifen. «Was soll ich damit?»
Ich verdrehte amüsiert die Augen. «Du kannst es dir an die Fette Beule an der Stirn halten oder es so lange anstarren, bis daraus Seifenblasen entstehen. Ich persönlich trinke Bier normalerweise.»
Der Ältere zischte, nahm mir die Flasche jedoch endlich ab. Nachdem er sich einen grossen Schluck genehmigte, verzog er angewidert das Gesicht.

Beinahe verschlucke ich mich an meinem eigenen Bier und schnappe wie der letzte Vollhorst nach Luft. «Du magst es nicht?»
«Mein Vater ist Mr. Min. Unser Mathelehrer. Was hast du erwartet, dass ich jeden Abend mit ihm ein Bierchen trinke?», grummelte mein Gegenüber.

«Du bist auch immer mies gelaunt», entwich es mir und sofort bereute ich es, denn der Schwarzhaarige runzelte die Stirn und spannte sich an.
«Wenn dir meine Laune nicht passt, Jimin, kannst du mich auch gerne allein lassen. Ich habe mich schliesslich nicht zu dir gesetzt.»

Ich starrte ihn an und umklammerte meine Bierflasche, damit meine Hände etwas zu tun hatten. «Du bist wirklich unmöglich Min Yoongi», giftete ich meinen Nachhilfelehrer an und stand vom Sofa auf.
Die Bierflasche exend machte ich mich auf die Suche nach besserer Gesellschaft.


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