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Park Jimin
Dienstag, 16:15

Auch wenn es schon nach vier war, brannte die Sonne frisch-fröhlich auf unsere Köpfe nieder, als Yoongi und ich unsere Fahrräder vor dem Schwimmbadeingang abschlossen. Mir lief der Schweiss über die Stirn und nun freute ich mich umso mehr auf das kühle Wasser. Eilig schrieb ich meinen Freunden, dass wir bald da waren, und wandte mich dann an Yoongi.
„Ich zahle deinen Eintritt», beteuerte ich ihm mit ernster Stimme, «schliesslich habe ich dich hierzu gedrängt.»

«Ist schon in Ordnung», entgegnete er. Doch seine Aufmerksamkeit galt nicht mir, sondern dem lauten Stimmengewirr auf der anderen Seite der Hecke. Auch er glänzte vor Schweiss und ich war froh, konnte ich ihm eines meiner Shirts andrehen, als wir kurz bei mir vorbeigingen. Meine Mutter war natürlich Feuer und Flamme von der Idee, dass wir zusammen den Nachmittag verbrachten, auch wenn wir dabei nicht lernten. Und meine Schwestern starrten meinen Freund bloss mit grossen, bewundernden Augen an, während vor ihnen Ahris missglückte Knetfigur in sich zusammenfiel.

«Gehen wir rein?», holte ich ihn aus seiner Starre.
Er nickte und folgte mir zum Eingang. Einige Leute verliessen das Schwimmbad bereits, doch als ich einen Blick auf die Liegewiese erhaschen konnte, erkannte ich, dass es noch immer vor Leuten nur so wimmelte. Sofort fühlte ich mich schlecht. Ich hielt Yoongi am Handgelenk zurück und flüsterte ihm zu: «Wir können auch gehen, tut mir leid, ich möchte dich zu nichts zwingen, bei dem du dich nicht vollkommen wohl dabei fühlst.»

Lange starrte mich der Junge bloss an und er schien es tatsächlich in Betracht zu ziehen zu gehen, doch entgegen meiner Erwartung straffte er den Rücken und packte den Riemen seines Rucksacks. «Ich mache keine Rückzieher mehr.»
Dass er in der Mehrzahl sprach, ignorierte ich geflissentlich. Mir war bewusst, wie viel Kraft es den Jungen abverlangte hier zu bleiben und spürte einen kleine Funken Stolz in mir aufglimmen.
«Also dann, ab ins Wasser.»

Wie versprochen zahlte ich dem Jungen den Eintritt und wenige Minuten später suchten wir in der prallen Sonne nach unseren Freunden. Jungkook winkte mir von einem Schattenplatz her zu und darauf achtend, dass Yoongi neben mir war, eilte ich zu ihnen.

«Hey Leute!», begrüsste ich sie und liess meine Tasche neben Jins Kopf auf den Boden plumpsen.
«He!», beklagte sich dieser.
«Hallo Yoongi, alles klar?», grüsste Namjoon den Jungen neben mir, der etwas beklommen vor den Jungs stand. Doch bei dem freundlichen Lächeln und den hübschen Grübchen meines Freundes schien er sich sofort etwas zu entspannen. Das war nun mal die Wirkung, die Namjoon so auf Leute hatte.
Yoongi nickte und schlug bei meinem Freund ein, der ihm soeben seine Hand hinhielt.

Wir breiteten unsere Tücher aus und setzten uns darauf. Sofort entledigte ich mich meinem T-Shirt, doch Yoongi zögerte. Ich sagte nichts dazu, ich wollte ihn nicht in eine unangenehme Situation führen. Auch wenn mir eine neckische Bemerkung schon auf der Zunge lag.
«Wo ist Taehyung?», erkundigte ich mich, als mir auffiel, dass die Grinsebacke unserer Runde fehlte.
Jin rekelte sich gemütlich in der Sonne. «Geht Eis holen.»
Ich nickte verstehend, also musste ich wohl noch eine Weile länger auf meine Abkühlung verzichten.

Wie auf Kommando drückte mir jemand etwas Kaltes in den Nacken und vor Schreck quiekte ich auf. Jungkook gegenüber von mir kugelte sich vor Lachen und sogar Yoongi kicherte belustigt.
Mit gemeinem Grinsen tauchte Taehyung hinter mir auf. Ich versuchte ihn am Fussgelenk zu erwischen, doch mein Freund tänzelte elegant aus der Gefahrenzone.

«Vanille für Namjoon und Jin» zählte er auf, während er die Stieleise nacheinander verteilte. «Mango für Hobi, Minze für mein Schnuckiputz» stichelte er seinen Freund "Jimin, Yoongi, ich wusste nicht, was ihr wollt, ihr könnt also entscheiden zwischen Vanille und Erdbeere.» Der Braunhaarige hielt uns die Packungen vor die Nase und ich wollte mir schon das Erdbeereis schnappen, entschied mich aber in letzter Sekunde für Vanille und reichte Yoongi das andere.

Währen ich das Eis aus der Verpackung schälte, meldete sich Namjoon zu Wort und ich wünschte, er hätte es nicht getan. «Seit wann isst du gerne Vanilleeis, Jimin?»
Ich versuchte möglichst cool mit der Schulter zu zucken. «Man muss alles zehnmal probiert haben, bevor man entscheiden kann, ob man etwas mag oder nicht.»
Es sagte keiner etwas dazu. Meine Abneigung zu Vanille war unter meinen Freunden allseits bekannt. Doch ich erinnerte mich daran, wie Yoongi einmal beiläufig erwähnt hatte, wie gerne er Erdbeereis mochte.
Ich schielte zu meinem Nachhilfelehrer rüber, doch dieser schien davon nichts mitgekriegt zu haben, da er gerade dabei war, mit strahlenden Augen sein Eis zu geniessen.

«Du solltest dein Gesicht eincremen Jimin, es ist schon ganz rot.» Warf Jin in die Runde währen er sich auf den Rücken legte und mir wohlwissend zuzwinkerte.

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