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Min Yoongi
Samstag, 23:21

«Hallo Yoongi, geht's dir gut?» Jimins Stimme klang gedämpft und im Hintergrund konnte ich das Rauschen von Blättern hören.
«Ja»
«Jetzt erzähl schon!», forderte mich der Junge ungeduldig auf. «Wie war'?»
Ich überlegte, mein Kopf drehte sich, benebelt vom Wein. Nie wieder Rotwein für mich...

«Es war nett», meine Zunge war unglaublich schwer, ich legte mich auf den Rücken und schloss für einen Moment die Augen, während ich der vertrauten Stimme von Jimin lauschte.
«Nett? Mein Sportlehrer ist auch nett. Aber trotzdem möchte ich ihn nicht bei mir im Wohnzimmer haben.»

Ich kicherte. Warum kicherte ich ständig, wenn Jimin in der Nähe war? «Also gut, sie ist toll, und wir haben uns sehr gut verstanden. Sie ist der gleiche Buchfanatiker wie ich.»
Ich konnte förmlich sehen, wie Jimin den Kopf schüttelte. «Du und deine Bücher seid etwas, das werde ich wohl nie verstehen. Aber ich freue mich ehrlich für dich Yoongi.»
«Danke», murmelte ich und rieb mir die Augen. Kühle Abendluft wehte durch mein geöffnetes Fenster und strich über meinen Körper.

«Und das andere?», fragte Jimin vorsichtig.
Ich wusste sofort, wovon der Junge sprach. «Wir haben nicht darüber geredet.»
«Aha», flüsterte Jimin, als wäre er in Gedanken schon viel weiter.

Für meine nächsten Worte machte ich allein den Wein verantwortlich: «Du sag mal Jimin», ich zögerte, doch von dem Jungen kam ein neugieriges «Ja?», also fuhr ich fort. «Hast du ein Problem damit?»
«Womit? Dass du auf Jungs stehst?»
Ich nickte, bemerkte aber, dass er dies nicht sehen konnte und meinte bloss: «Mhm.»

Jimin lachte leise auf. «Yoongi, fast alle meine Freunde stehen auf Jungs. Wie kommst du darauf, dass mich das stören könnte?» Seine letzten Worte waren vorsichtig.
«Ich weiss nicht, war nur so ein Gedanke», nuschelte ich und drehte mich auf die Seite. Mein Blick wanderte aus dem Fenster und verfolgte das Licht eines vorbeiziehenden Autos. Noch immer benebelt vom Alkohol redete ich weiter. «Wo bist du?»
«Draussen»
«Warum?»

Der Junge kicherte. «Ich war auf dem Nachhauseweg, aber da wurde ich von einem Typen aufgehalten, der offensichtlich zu tief ins Weinglas geguckt hat.»
Ich setzte mich sofort auf, Panik beschlich mich. Wurde Jimin mitten auf der Strasse angemacht? «Hat er dir etwas getan, geht es dir gut?»

Jetzt lachte Jimin frei heraus. «Yoongi, ich rede doch nicht von irgendeinem Penner auf der Strasse.»
Beschämt ging mir auf, wovon der Junge also sprach und ich blieb still.

«Ich glaube, du solltest schlafen. Grumpy Yoongi sollst du morgen nämlich daheimlassen», fuhr der Junge fort und bevor ich etwas erwidern konnte, flüsterte er schon. «Gute Nacht, Min Yoongi.»
«Gute Nacht, Jimin», nuschelte ich wieder und die Verbindung brach ab.

Ich drehte mich wieder auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Scheinbar hatte sich tatsächlich alles dem Guten gewendet.

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Weihnachten ist die Zeit des Zusammenseins, oder nicht?

Angetrieben von meiner (dieses Jahr schockierenderweise nur sehr begrenzter) Weihnachtsstimmung, beschloss ich also, mich hinzusetzen um Jimin und Yoongi endlich etwas näher zueinander zu bringen. Wurde auch Zeit ...

Viel Spass mit den nächsten Kapiteln (Es kommen ein paar 🤗 )

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