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Pov Nic

Enttäuscht teilte ich das Wasser mit Armen und Beinen, während ich Richtung Ufer schwamm. Ich wusste nicht was gerade in Luc gefahren war, aber das war zuviel. Ehrlich gesagt hatte ich wirklich überhaupt keine Lust auf Anne und die anderen, mir ging es ums Prinzip! Allein wie Anne mich vorhin schmachtend angesehen hatte, stieß mich ab. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich nicht unbedingt schwimmen gehen wollte. Ich mochte meinen Körper schon, aber ich stand nicht unbedingt gerne im Mittelpunkt und wurde nicht gerne von allen angestarrt.

Mittlerweile war ich schon ein gutes Stück geschwommen und ich freute mich darauf, mich wieder zurückziehen zu können und in Ruhe Musik hören zu können. Doch auf einmal verkrampften sich die Muskeln in meinem linken Bein und brachten unglaubliche Schmerzen mit sich. Aus Reflex rief ich um Hilfe, während ich panisch mit dem anderen Bein zappelte, um nicht unterzugehen. Ich konnte gerade so noch meinen Kopf über Wasser halten, bis sich mir jemand mit kräftigen Schwimmzügen näherte. Mein Gehirn war so sehr damit beschäftigt meinem Körper Sauerstoff zuzuführen, dass ich die Person nicht erkannte. Erst als ich auf dessen Rücken gezogen wurde und so zum Strand geschleppt wurde, erkannte ich den braunen Haarschopf.

Endlich spürte ich Grund unter uns und Luc trug mich huckepack aus dem Wasser zu meinem Handtuch, wo er mich vorsichtig runterließ. Ich wollte mich bei Luc bedanken, doch als ich den Mund öffnete, schüttelte mich ein Hustenanfall durch. Ein wenig geschlucktes Wasser verließ meinen Mund wieder und Luc klopfte mir hilfsbereit auf den Rücken. Mein Krampf wurde langsam schwächer, bereitete mir aber immer noch Schmerzen. Inzwischen hatte jeder mitbekommen was passiert war und unser Lehrer wuselte aufgeregt um uns herum. Er bestand darauf, mich zum Krankenhaus zu fahren und knickte erst ein, als Luc ihm sagte, dass sein Vater Arzt war und ich heute mit ihm nach Hause fahren konnte. Trotzdem musste Luc ihm versichern, dass er sich melden würde, wenn irgendetwas sein sollte.

Endlich konnte ich mein Bein wieder bewegen und ich versuchte langsam aufzustehen. „Sei vorsichtig, Nic", sagte Luc besorgt und als ich kurz strauchelte, stabilisierte er mich sofort, indem er seine Hände an meine Hüfte legte. Die Wärme seiner Hände vertrieb die Kälte des Wassers und ließ mich entspannen. Die restlichen Stunden verbrachten wir auf meinem Handtuch im Schatten, da sich die Sonne mittlerweile hinter einigen Wolken versteckte. Ich hörte Musik und Luc döste ein wenig vor sich hin, aber ich freute mich trotzdem, dass er mir hier Gesellschaft leistete, weil es mir zeigte, dass er sich um mich sorgte. Sonst wäre er schon längst wieder im Wasser. Dann durften wir nach Hause gehen und wir fuhren mit der Bahn zurück.

Ich hatte meinen Eltern schon Bescheid gesagt, dass ich bei Luc übernachten würde, damit sein Vater mich am Morgen kurz durchchecken konnte, womit sie einverstanden gewesen waren. Bei Luc zuhause angekommen überließ er mir sein Bett und verschwand dann in der Küche. Todmüde von diesem anstrengenden Tag, kuschelte ich mich in seine Decke und schlummerte dann auch sofort ein. Der Geruch nach frischen Pancakes weckte mich genau in dem Moment auf, als Luc, mit einem Tablett in der Hand, hereinkam.

Ich strahlte wahrscheinlich über alle Ohren, aber Pancakes waren wirklich mein absolutes Lieblingsessen und ich hatte echt Hunger. „Geht's dir besser?", fragte Luc mich und ich nickte, während mein Blick noch immer auf den runden Teigstücken haftete. „Ja, danke nochmal, dass du so schnell reagiert hast", sagte ich. „Ich bin froh, dass ich in der Nähe war", erwiderte er lächelnd und setzte sich dann neben mich. Praktischerweise hing an der gegenüberliegenden Wand ein Fernseher und Luc klickte einfach auf irgendeine Empfehlung von Netflix. Dann ließen wir uns die Pancakes schmecken und ich war wieder mal überrascht, wie perfekt er die immer hinbekam.

Am frühen Abend fiel mir noch ein, dass ich mich bei meinem Lehrer melden sollte, weshalb ich ihm noch eine Email schrieb. Als wir ins Bett gehen wollten, war es schon so spät, dass wir keine Lust mehr hatten noch von irgendwo eine Matratze herzuholen, sodass wir beschlossen, zusammen auf Lucs Bett zu schlafen. Er gab mir auch noch ein Shirt und eine Shorts zum Schlafen, da ich ja nichts dabei hatte und nach dem Zähneputzen schliefen wir beide schnell ein.

Do you love me like I love you? |boyxboyWhere stories live. Discover now