Do you love me like I love you? |boyxboy

•12•

Pov Luc

Als ich aufwachte, war ich so entspannt und glücklich wie schon lange nicht mehr. Mein Bett war warm und ich kuschelte mich mit geschlossenen Augen noch näher an Nic an, der neben mir lag. Seinen Arm hatte er im Laufe der Nacht unbewusst um mich geschlungen, sodass ich automatisch noch näher an ihn gerückt war. Aus dieser geringen Entfernung konnte ich seinen Eigengeruch ausmachen der mich irgendwie an den Geruch des Waldes nachdem es geregnet hatte, erinnerte. Ich fühlte mich in diesem Moment so wohl, dass ich am liebsten gar nicht erst aufgestanden wäre, aber heute war Schule und wenn wir meinen Vater noch erwischen wollten, mussten wir bald aufstehen.

Langsam schlug ich meine Augen auf und blickte direkt auf einen blonden, verwuschelten Haarschopf. Ein angenehmes Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchströmte meinen Körper und am liebsten würde ich bis in alle Ewigkeit hier neben meinem besten Freund liegen bleiben. Nic murmelte irgendetwas im Schlaf vor sich hin und bewegte sich ein wenig, wodurch seine Hand auf meinen Bauch rutschte. Ein leichtes Kribbeln ließ mich die Luft anhalten. Seine Berührung auf meiner nackten Haut kitzelte ein wenig und fühlte sich dennoch gut an.

So langsam wurde Nic auch wach und blinzelte einige Male, ehe er sich zurechtfand. Sein Blick hob sich und traf auf meinen, worauf ich schmunzelte. „Warum bist du denn schon wach?", murrte er und legte seinen freien Arm über die Augen, um sich vor der Helligkeit zu schützen. Selbst um diese frühe Uhrzeit war es schon viel zu hell draußen. „Nicht wieder einschlafen", ermahnte ich ihn und zog die Hand von seinem Gesicht, was Nic mit einem bösen Blick quittierte, der jedoch durch sein Gähnen zerstört wurde. Ich lachte bei dem Anblick laut auf und bekam gleich die Rache dafür.

Nic hatte wohl bemerkt, dass sein anderer Arm halb auf meinem Bauch lag und nutzte dies sofort aus. Ich japste erschrocken auf, als er anfing mich erbarmungslos zu kitzeln und erst aufhörte, nachdem mir vor lauter Lachen Tränen die Wangen runterliefen. Nic gab mir Zeit mich zu erholen und eigentlich wollte ich ihn auch durchkitzeln, aber dann fiel mein Blick auf mein Handy. „Oh shit", fluchte ich, als ich sah wie spät es schon war. Schnell sprang ich auf und sagte Nic noch, dass er sich auch fertig machen sollte, bevor ich in meinem Bad verschwand und schnell unter die Dusche stieg.

Im Rekordtempo wusch ich meinen Körper sowie meine Haare, bevor ich mir ein paar Sachen überwarf und zu Nic ins Schlafzimmer zurückkehrte. Er hatte sich noch keinen Millimeter bewegt und augenverdrehend nahm ich ihm die Decke weg. „Wenn du jetzt aufstehst, mache ich Frühstück", schlug ich vor und schon war er aus dem Bett verschwunden. Ich schaute kurz bei meinen Eltern vorbei, die in ihrem Arbeitszimmer waren und fragte meinen Vater, ob er Nic gleich kurz untersuchen könnte. Er sah nicht einmal von seinem Laptop auf, sondern nickte nur, aber das reichte mir. Während Nic im Bad war, packte ich meine Schulsachen und deckte den Tisch. Meine Eltern frühstückten morgens nicht, weshalb ich nur für uns beide das Frühstück vorbereitete. „Magst du Brötchen essen?", rief ich nach oben und bekam ein 'Ja gerne' als Antwort.

Gerade als die Aufbackbrötchen im Backofen waren, kam Nic die Treppe herunter. Er trug ein verwaschenes Shirt und eine schwarze Jeans von mir. „Ich habe mich mal an deinem Schrank bedient", sagte er und ich signalisierte ihm mit einem Lächeln, dass das in Ordnung war. Meine Kleidung stand ihm gar nicht mal so schlecht, stellte ich nach einem prüfenden Blick fest und beschloss ihn bald mal wieder mit shoppen zu nehmen, auch wenn er das nicht mochte.

Wir frühstückten in Ruhe und dann ging ich mit Nic zu meinem Vater, der ihn professionell untersuchte und nach der genauen Entwicklung des Krampfes und der Schmerzen befragte. Nach wenigen Minuten war er fertig und bestätigte, dass alles in Ordnung war und Nic sich auch nicht schonen musste. Dann liefen wir  noch zu Nic nach Hause, um seine Schulsachen zu holen, bevor wir uns dann beeilen mussten, um noch pünktlich in der Schule anzukommen.

In wenigen Tagen bekamen wir schon unsere Zeugnisse und Nic würde erstmal mit seinen Eltern und den Zwillingen für zwei Wochen Urlaub machen. Ich hatte jetzt schon keine Lust darauf, die zwei Wochen alleine hier zu sein. Meine Eltern waren so sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie nicht mit mir wegfahren konnten, also würde ich wohl in meinem Zimmer sitzen und den ganzen Tag lang irgendwelche Spiele spielen.