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Pov Nic

Als ich heute morgen aufgewacht war, fühlte ich mich im Gegensatz zu gestern wieder komplett gesund. Lucs Bett war so gemütlich, dass ich nur widerstrebend meine Augen geöffnet hatte. Es war schade, dass wir heute zur Schule mussten und nicht Wochenende war, denn dann wäre ich nicht vor zehn Uhr aufgestanden. Doch so sagte Luc, dass wir uns beeilen mussten, bevor er in seinem Badezimmer verschwand.

Kurz darauf hörte ich wie die Dusche anging und da er mich jetzt nicht mehr sehen konnte, vergrub ich meinen Kopf wieder in seinem großen, fluffigen Kissen und wickelte die Decke um mich. Während Luc duschte, schlummerte ich wieder ein und erschrak, als er mir die Decke wegzog. Murrend setzte ich mich auf und blinzelte einige Male, ehe ich mich dazu in der Lage fühlte das gemütliche Bett zu verlassen. Luc war unten in der Küche und ich beendete schnell meine Morgen Routine im Bad.

Ich wollte gerade zu ihm nach unten gehen, als ich bemerkte, dass ich nichts zum Anziehen hatte. Die Sachen von gestern waren sandig und rochen nach dem Seewasser. Daher öffnete ich Lucs Kleiderschrank und griff mir die erstbesten Kleidungsstücke. Da wir uns von der Statur und Größe her relativ ähnlich waren, passten mir die Klamotten nahezu perfekt. Meine Laune hob sich mit jeder Minute und nachdem wir gefrühstückt hatten und Lucs Vater mich untersucht hatte, fühlte ich mich noch besser.

In der Schule schauten wir einen Film und versuchten die restlichen Stunden zu überstehen. Die Temperaturen waren auf über 35 Grad gestiegen und selbst im Schatten ließ es sich kaum noch aushalten. Viele Mädchen liefen in knappen Hotpants und schon fast grenzwertigen Tops herum. Aber auch die Jungen trugen kurze Hosen und dünne T-Shirts. Mittlerweile bereute ich es sehr, die schwarze Jeans von Luc angezogen zu haben. Immerhin waren in wenigen Tagen Sommerferien und ich würde mit meiner ganzen Familie nach Spanien ans Mittelmeer fahren, worauf ich mich schon sehr freute.

Gedankenverloren schaute ich zu Luc. Wir hatten gerade Pause und er unterhielt sich mit Ben, einem unserer Klassenkameraden den wir beide gut leiden konnten. Ich beobachtete wie sich seine Lippen zu einem kurzen Lächeln verzogen und daraufhin die kleinen Lachfältchen an seinen Augen zum Vorschein kamen. Dass es ihm gut ging, machte mich ebenfalls glücklich und kurz dachte ich an das schöne Gefühl von Wärme und Geborgenheit, das ich in seiner Gegenwart immer empfand. Unsere Freundschaft war für mich so wertvoll und ich hoffte, dass sie ewig anhalten würde. Luc sah auf und er lächelte, als seine Augen auf meine trafen. Für einen Augenblick sahen wir uns in die Augen und ich war mir sicher, dass er genauso empfand wie ich bezüglich unserer Freundschaft.

Nach der Schule ging ich ohne Luc nach Hause, weil er noch etwas mit Ben besprechen wollte. Mir fiel es zwar schwer, die beiden alleine zurück zu lassen, aber schließlich machte ich mich auf den Rückweg durch den Wald. Zuhause angekommen, umschwärmten mich sofort die Zwillinge und brabbelten durcheinander, denn beide wollten mir von ihrem Schultag erzählen. „Ist alles gut bei dir, Nic?", fragte mich meine Mutter, woraufhin ich nickte. Ich sah, dass sie ihre Jacke anhatte, weshalb ich schon von mir aus anbot, auf Tim und Tara aufzupassen.

„Danke mein Schatz, das wäre wirklich toll", sagte sie lächelnd. „Ich bin mit meinen Freundinnen bis ungefähr 22 Uhr unterwegs. Wenn was sein sollte, ruft mich an und im Kühlschrank stehen noch Nudeln." „Wir werden schon nicht verhungern", erwiderte ich augenverdrehend und sie lachte. „Tschüss ihr Süßen." Mit einem Kuss auf meine Wange und einer kurzen Umarmung für die Zwillinge, verabschiedete sie sich und war nur wenige Sekunden später verschwunden.

Während ich einen Nudelauflauf vorbereitete und in den Ofen schob, spielten Tara und Tim Fangen im Wohnzimmer. Lucy hüpfte fröhlich bellend um sie herum und ich betrachtete meine kleinen Geschwister liebevoll. Manchmal waren sie echt nervig, aber in solchen Momenten liebte ich sie über alles. Nach dem Essen zwang Tara mich dazu mit ihr ein Autorennen zu spielen, bei dem ich sie natürlich gewinnen ließ. Danach machten sich die beiden fertig, ich las ihnen noch eine Gutenachtgeschichte vor und deckte sie ordentlich zu.

In meinem eigenen Zimmer schweiften meine Gedanken zu Luc und ich fragte mich was er mit Ben noch hatte besprechen wollen. Normalerweise sagten wir uns gegenseitig alles und es wunderte mich, dass er das nicht mit mir besprechen wollte. Vielleicht bekam ich ja morgen etwas aus ihm heraus.

Do you love me like I love you? |boyxboyWhere stories live. Discover now