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Pov Luc

Die Schule war extrem nervig heute. Am ersten Tag fand zwar kaum Unterricht statt, dafür musste man sich tausende Sachen aufschreiben, die man für die Schule zu besorgen hatte oder den Eltern mitteilen musste. Dazu war auch noch Bücherausleihe bei der strengsten Lehrerin der gesamten Schule. Manche behaupteten, dass sie alle Schüler, die ihre Bücher am Ende des Schuljahres kaputt zurückgaben, auf eine schwarze Liste schrieb. „Allein ihr Blick sagt mir schon, dass ich dran bin", flüsterte mir Nic etwas ängstlich zu. Letztes Jahr war eine Ecke seines Englischbuchs leicht geknickt gewesen und Frau Lambeck hatte ihm eine minutenlange Standpauke gehalten.

Ich nahm seine Hand kurz in meine und drückte sie aufmunternd. „Du schaffst das!" Er nickte nervös und lächelte dann breit, als er an die Reihe kam. „Guten Morgen Frau Lambeck", begrüßte er sie freundlich, woraufhin sie ihn misstrauisch ansah, doch scheinbar war ihr sein Name entfallen, da sie ihm nur die Bücherliste in die Hand drückte und dann weiterschickte. Ich zeigte ihm einen Daumen hoch und wartete dann, bis ich an die Reihe kam. Der Rest des Tages verlief ohne besondere Ereignisse und endlich konnten wir die Schule wieder verlassen.

Als wir im Wald waren, griff Nic nach meiner Hand und verschränkte sie mit seiner. Einige Minuten liefen wir schweigend nebeneinander und genossen die Nähe des anderen. Dann hielt Nic an und brachte mich dazu ihn anzusehen. „Sophia aus unserer Parallelklasse feiert am Samstag eine Party und hat uns beide eingeladen." Mit großen Augen starrte ich ihn an. „Ist das dein Ernst?", fragte ich ungläubig nach und er nickte. Sophias Partys waren schon seit der fünften Klasse der Hit und jeder wollte dahin. Ihre Eltern besaßen ein riesiges Ferienhaus mit Garten und Swimmingpool und stellten ihr dieses Anwesen jedes Jahr an ihrem Geburtstag zur Verfügung. Das interessierte mich zwar nicht sonderlich, aber ich würde mir nicht die Gelegenheit entgehen lassen einmal auf eine ihrer Partys zu gehen und dann auch noch mit meinem Freund.

„Wollen wir hingehen?", fragte Nic grinsend und ich nickte sofort. „Ja klar!" Ich freute mich jetzt schon sehr und während wir zu Nic nach Hause gingen, unterhielten wir uns über die anstehende Party. Zuhause bei Nic angekommen wurden wir von den Zwillingen begrüßt, die uns in eine Gruppenumarmung zogen. Tim schnappte sich Nic, um ihm seine neuesten Pokemonkarten zu zeigen, die er fleißig in der Schule tauschte. Tara nötigte mich dazu, mit ihren Rennautos zu spielen. Ihr größter Traum war es einmal selbst in einem solchen Auto zu sitzen und sie wusste schon jetzt alles über diese. Irgendwann kamen auch Nics Eltern von der Arbeit und gemeinsam kochten wir für seine Familie. Es machte Spaß Nic immer wieder mal neue Gerichte beizubringen und er selbst freute sich, dass ich ihm dabei half.

Während wir kochten schaute ich zu Nic und als ich sah, wie glücklich er war, fühlte ich mich gleich noch viel besser. Es war unglaublich schön zu sehen, dass seine Familie so herzlich war und mich fast wie einen Sohn beziehungsweise einen Bruder aufgenommen hatte. Doch irgendwann musste ich nach Hause und nachdem ich Nic einen letzten Abschiedskuss gegeben hatte, merkte ich schon wie sehr er mir fehlte. Alles an ihm wirkte auf mich wie eine Droge. Sein Geruch, seine wunderschöne Stimme, sein Lachen, die Art wie er lächelte und wie liebevoll er zu mir war.

Bis tief in die Luft schrieben wir uns noch und ich merkte erst wie müde ich war, als mir meine Augen immer wieder zu fielen. Deswegen wünschte ich Nic noch eine gute Nacht und ging dann schnell ins Bett. Am nächsten Morgen erwachte ich und wollte mich gerade an Nic kuscheln, als mir mit einem Schlag klar wurde, dass er nicht bei mir war. Sofort wurde mir kalt und ich machte mich schnell fertig, um möglichst bald wieder bei ihm zu sein. Um kurz nach sieben Uhr klingelte es schon an der Tür und davor stand ein ziemlich verschlafener Nic. „Ich habe dich vermisst", nuschelte er und ich umarmte ihn fest. „Ich dich auch", flüsterte ich in seine Haare, die sehr verwuschelt waren. „Bist du aus dem Bett gefallen?", fragte ich dann belustigt, doch er schüttelte den Kopf. „Ich wollte schnell wieder bei dir sein."

Wärme durchströmte meinen gesamten Körper bei seinen Worten und ich zog ihn lächelnd ins Haus, damit wir gemeinsam frühstücken konnten.

Do you love me like I love you? |boyxboyWhere stories live. Discover now