Kapitel 01

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Ein Jahr ist es her. Ein Jahr war ich schon Obdachlos. Ich konnte nämlich die Kosten nicht mehr tragen, die ich zahlen musste für das Haus und so weiter. Mein verlogener Ex-Verlobter hatte sie nämlich gezahlt.

Den Job im Restaurant hab ich auch nicht mehr. Ich war anscheinend zu oft krank für eine Kellnerin.
Entschuldigung das ich psychisch am Ende war ihr Idioten. Die können mich mal Kreuzweise.

Ich saß meistens vor einem Imbiss in einer Gasse und suchte mir meistens die Reste aus dem Mülleimer von innen heraus, meistens gab der Koch mir noch mal ein Döner. Ich mag ihn er ist nett und großzügig und ich liebe großzügige Menschen.

Kyle war immer noch nicht wieder zurück. Er hatte mir geschrieben das er und Fabrizio eine Weltreise machen würden. Ich bin ihm nicht böse, schließlich soll er sein Leben genießen und auskosten. Nur weil ich litt, muss er es ja schließlich nicht.

———

Gerade war ich auf dem Weg zum nächsten Imbiss, als eine Frau gerade an mir vorbei lief, dabei scannte sie mich förmlich mit ihren kalten braunen Augen ab.
Mir wurde plötzlich so kalt.

„Hey Kleine!"

Ich zuckte zusammen, dabei überfuhr mich eine heilige Gänsehaut. Ich hatte irgendwie totale Angst, warum wusste ich nicht, da die Frau richtig nett und sympathisch aussah.

„Keine Angst, ich tue dir schon nichts. Ich hab nur eine simple Frage."

Ich sah sie fragend und dennoch immer noch ängstlich an.

„Brauchst du einen Job?"

Ja brauchst du! Klappe Innere Stimme!

„W-Was für ein Job?"

„Ich weiß klingt nicht so überzeugend, aber ich bräuchte eine Stripperin. Es ist wirklich nicht so schlimm, wie es immer dargestellt wird, glaub und vertrau mir."

Vertrauen aufbauen lag bei mir grade völlig im Keller, aber hatte ich eigentlich eine Wahl? Ich meine, ich habe kein Geld, keine Unterkunft, weder richtige Schlafmöglichkeiten und Gott ich lebe auf der Straße!

„W-Wird man da gut bezahlt?"

„Kommt drauf an wie gut du bist, aber bei deinem hübschen Gesicht, sollte dein Können nicht grade klein sein, wenn du verstehst was ich meine."

Ich hatte große Augen, dennoch sah sie mich mit einem ermutigenden Blick an.

„Könnte ich mir das erst noch ansehen und richtig drüber nachdenken?"

„Na klar, komm aber erstmal aus dieser eisigen Kälte raus."

Ich ging mit ihr mit, irgendwie war sie mir sympathisch.

Werde ich es bereuen? Weiß ich noch nicht, aber spaßig hört sich das nicht gerade an. Hab ich eine Wahl? Ja, aber die zweite Wahl wäre aus Mülleimern und Containern zu essen, wie ein Tier und das bin einfach nicht ich.

Nach einigen Minuten kamen wir bei einem Club an. Die Frau hatte mir erlaubt mich zum ersten Mal nach einem Jahr, schnell Duschen und Waschen zu gehen. Dieses Gefühl tat so gut. Ich fühlte mich befreit von dem Gestank. Befreit von der Kälte dort draußen.

Das Wasser rieselte warm auf mich hinab und ich genoss einfach nur diese Wärme um mich zu spüren. Ich hatte in dem vergangenen Jahr zu oft gelitten und geweint. Ich war fertig mit meinen Nerven.

Auf der Kommode lagen Sachen, wahrscheinlich von Samira, so hieß sie nämlich, für mich. Ich mag Samira jetzt schon.

Es war zwar ein enges Top und eine Lederjeans, aber ich kann mich dankbar schätzen, dass ich überhaupt was von ihr bekommen habe, dies ist nämlich nicht selbstverständlich.

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz