Kapitel 27

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Meine Entscheidung war ein Abend unter dem Sternenhimmel. Ich weiß, dass das bestimmt für einen Gangster, wie Miguel nichts ist, aber ich dachte ein wenig Ablenkung von dem ganzen Geschehen schadet nie.

Ich habe beschlossen ihm aber davon noch nichts zu erzählen. Es soll hoffentlich eine schöne Überraschung werden. Ich hoffe, dass es ihm trotzdem gefallen wird.

Ich bin grade im Ankleidezimmer und überlege, was ich anziehen soll. Ich kann mich einfach nicht entscheiden zwischen zwei Kleidern. Schwarz oder Weiss? Ich glaube..
Ja! Weiss. Das bringt meine Hautfarbe so schön zum Vorschein. Gut wäre das geklärt.

Jetzt heißt es nur noch abwarten, bis Miguel wiederkommt. Er wollte nochmal in sein Club um irgendwelche Waren zu überprüfen. Mir kommt die Idee sein Büro ein wenig aufzuräumen. Also mach ich mich auf den Weg in sein Büro und sehe den Saustall schon vor meinem Auge.

Dies wird mir auch bestätigt. Gott, warum sind Kerle immer so unordentlich. Überall liegen Dokumente, Mappen und Pakete herum.
Und wenn ich sage überall, dann meine ich dieses Mal nicht nur auf seinem Tisch.

Ich lege die Sachen also auf die richtige Plätze.
Dokumente in die Ablagen nach dem Alphabet.
Pakete in die richtigen Schubladen nach dem selben System und die Mappen von ein paar Leuten in die richtigen Fächer.

Eine Mappe liegt aber noch auf dem Schreibtisch, also hole ich sie und, Und ich lese meinen Namen auf dieser Mappe. Wieso hat er eine Mappe von mir? Soll ich reingucken?

Natürlich du Idiot! Da steht dein Name drauf!

Ich will aber nicht rumschnüffeln!
Ich hörte die Haustür unten zugehen und schwere Schritte die Treppe hochkommen.
Miguel. Irgendwie fühle ich mich wie ein Verbrecher, aber ich habe ja nichts gemacht.

Ich werde ihn einfach fragen, was in der Mappe steht. Anlügen wird er mich glaube ich nicht.
Hoffentlich.

„Mi Amore? Wo bist du?", rief er nach mir.

„Hier! In deinem Arbeitszimmer!"

Ich hörte seine Schritte. Wie sie immer näher kommen und als sich die Tür öffnete, bestätigt sich es auch nochmals.

„Was machst du denn in meinem Arbeitszimmer?"

„Ich dachte, ich räume hier mal ein wenig in den Saustall auf. Und guck! Alles sieht wieder sauber und hübsch aus!", sagte ich aufgeregt.

Er sieht mich amüsiert an, guckte dann aber zu meinen Händen, die die Mappe noch fest hielten.

„Was hast du da für eine Mappe Mi Reina?"

„Meine Mappe. Was steht dort drinnen?"

„Nichts wichtiges.", sagte er stumpf.

Wow, das war aber sehr bitter.

„Miguel. Bitte, was steht dort drinnen, ansonsten schaue ich selbst rein."

„Vertraust du mir nicht?"

„Doch!, aber ich finde es komisch, das es eine Mappe über mich gibt. Muss ich mir Sorgen machen?"

Sein Blick wurde weich und seine Statur nähert sich mir, um mir die Mappe aus der Hand zu nehmen. Er öffnete sie und zeigte mir ein Lebenslauf von mir.

„Du musst dir überhaupt keine Gedanken machen, die Mappe ist alt. Da ist nur ein Lebenslauf und der Vertrag vom Club den du damals unterzeichnet hast drinnen.
Was denkst du denn bloß immer über mich Mi Reina?", sagte er zum Ende hin lachend.

Er hat mich hochgenommen!
Was ein Arschloch!

„Nichts Gutes.", sagte ich trotzdem provokant.

Er hob eine Augenbraue in die Höhe und schaute mir intensiv in die Augen. Er biss sich auf die Lippe und setzte zum Reden an.

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeWhere stories live. Discover now