Kapitel 25

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Wir sind grade auf dem Weg zu der Kapelle.
Ich bin doch mitgekommen. Eine furchtbar schmerzhafte Stille durchflog uns die ganze Zeit. Es war nicht unangenehm, sondern einfach nur bedrückend und schmerzhaft.

Miguel hat seine Hand auf meinem Oberschenkel, die mich streichelt, damit ich nicht so nervös bin. Ich habe Rojana und ihm versprochen, dass ich die Rede halte und ich halte mich immer an meine Versprechen.

„Willst du das wirklich tun? Du musst die Rede nicht halten, wenn du das nicht tun willst oder kannst Mi Amore."

Ich sehe zu ihm herüber. Seine Augen sind zwar nicht so geschwollen, aber er sieht so...
Er sieht so zerstört aus. So gebrochen wie noch nie. Ich habe ihn noch nie so erlebt. Wollte ich auch nie.

„Ich habe es euch versprochen Mi Coràzon."

Er parkt auf einem Seitenstreifen. Ich sehe aus dem Fenster hinaus auf die Lehre Straße. Er sieht mich an. Er wollte sichergehen, ob ich das auch wirklich machen wolle, denn er analysiert mich an meinem Blick und Ausdruck.

„Bist du dir wirklich sicher? Du wirst zu nichts gezwungen Mi Amore."

Ich nicke ihm zu als Antwort und lächelte ihn besänftigend an. Er soll mich einfach machen lassen. Er nickt einverstanden daraufhin.

Ich lege mein Kopf auf seine Schulter ab.
Er streichelt kurz daraufhin meine Wange.
Das was ich vorhin von ihm spüren wollte. Zuneigung. Er küsste meine Stirn.

Für immer und ewig bei dir.

„Ich liebe dich Mi Coràzon."

„Ich dich erst Mi Amore. Danke für deine Unterstützung."

Mein Herz geht auf, also schätzt er es doch wert. Er fährt noch ungefähr 10 min und dann kommen wir vor dem Eingang der Kapelle an.
Mein Herz zieht sich zusammen, an dem Gedanken meinen Padre gleich ein letztes Mal zu sehen, sowie auch zu beerdigen.

Ich atme tief durch und sehe nochmal zu Miguel. Er sieht so zerstört aus. Seine Augen werden glasig. Das versetzt mir einen Stich ins Herz.

Der starke Mann der mir so beisteht bei meiner Chemotherapie, der anführende Mann der eine Mafia leitet, der furchteinflößende Mann der jeden Tag skrupellos Menschen tötet.

Dieser gebrochene Mann braucht jetzt meine Unterstützung.

Ich höre ihn zittrig ausatmen und wie er versuchte wieder kalt zu wirken.

„Mi Coràzon, du brauchst nicht so zu tun, als würde es dich nicht interessieren. Jeder weiß, dass er dir sehr viel bedeutet hat. Zu weinen ist okay.", sagte ich ihm direkt in seine Seite rein.

„Ich muss jetzt kalt wirken Mi Amore. Die ganze Familie ist hier, sie dürfen mich nicht schwach sehen. Vor allem jetzt nicht, wenn es heißt, dass ich die Geschäfte übernehmen muss.", sagte er mir ernst zurück.

Ich nicke verstehend und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. Er sieht mir in die Augen.
Ich verliere mich wie jedes Mal in ihnen. Sein Gift der toxischen Liebe durchströmte mich.

Alles wird wieder gut Mi Coràzon."

Wir steigen aus und gehen Hand in Hand in die Kapelle.

Dort lag er nun. Verbleicht und Tod. Und dennoch sah es so aus, als er ob er nur schlafen würde. Ich spüre das mein Herz langsam bei dem Anblick bricht.

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeWhere stories live. Discover now