Kapitel 06

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Ihr werdet wahrscheinlich jetzt sagen, das ich die dümmste Frau auf Erden bin und ich sage es mir immer schon selber, aber ich habe ja zu Miguel gesagt.

Trotzdem habe ich noch Angst, das verschwindet nicht gleich von Heute auf Morgen! Miguel und Ich haben mit seinem Vater alles abgeklärt vor einer Woche.
Und währenddessen lernten Miguel und Ich uns kennen.

Ich muss zugeben, dass er garnicht so schlimm ist, wie alle behauptet hatten. Sie haben maßlos übertrieben meiner Meinung nach. Miguel hat eine strenge Seite, das ist wahr. Aber das er seine Mitmenschen bestraft ist ja mal völliger Quatsch. Oder er ist nur zu mir nicht so.

Zu mir ist er nämlich eigentlich eher frech und provokant, aber trotzdem manchmal zuvorkommend. Er kann schnell wütend werden.

Aber dies habe ich bis jetzt ja immer provoziert und das werde auch nicht unterlassen. Meine Angst stieg dennoch, wenn wir morgen heiraten, was passiert denn nach der Party mit allem Drum und Dran? Würden wir zusammen schlafen?

Ich glaube dafür bin ich überhaupt nicht bereit. Versteht mich nicht falsch, ich bin schon lange über Pablo hinweg und wäre auch langsam bereit wieder etwas neues anzufangen.

Aber direkt eine Heirat mit einem Mafioso den ich überhaupt nicht kenne und dann auch noch mit ihm zu schlafen ist alles grade zu viel für mich. Ich meine mir war der Stripclub eigentlich schon zu viel.

Warum heiratest du ihn dann du Idiotin!?

Weil ich pleite bin, auf der Straße leben würde und bestimmt mich dann irgendwann selber nich umbringen würde. Und wegen Matthiàs.

„Wenn du ihn heiratest Reyna, dann lass ich dich bei mir auch nicht mehr arbeiten. Überleg dir also gut, wie du dich entscheiden wirst.", sagte mir Matthiàs drohend ins Gesicht.

Jep, dies sagte mir mein zukünftiger Schwiegervater vor Miguel drohend ins Gesicht.

Miguel hat sich zwar für sein Vater entschuldigt und gesagt, dass die Entscheidung ganz bei mir läge, aber ich habe trotzdem aus Angst Ja gesagt.

„Du musst heute mit mir auf eine Spendengala kommen Mi Amore."

„Wieso? Sowas ist doch total langweilig."

„Mi Amore, ich muss dich allen vorstellen als meine wunderschöne zukünftig Frau und außerdem zwingt mich mein Vater. Ich zitiere:"

Er holte sein Handy raus und las folgendes vor.

„Mein Sohn bitte bring meine zukünftige Schwiegertochter mit. Du musst Sie für morgen allen schonmal vorstellen."

„Ps. Wenn du es nicht tust, lasse ich von Reyna höchstpersönlich deine geliebten und teuren Autos zerkratzen. Was ein liebevoller Mann oder?", sagte er mit solch einer Ironie.

Ich lachte amüsiert.

„Du findest das lustig? Mi Amore, wenn du meine Freundin wärst würdest du von mir Manieren beigebracht bekommen."

„Ich bin nicht deine Freundin. Ich bin nur deine erzwungene Zukünftige Ehefrau."

Er schaute mich amüsiert an und gab mir ein Wangen Kuss.

„Freu dich schon auf den Kuss morgen auf dem Altar Mi Amore."

Ich wurde rot und er ging lachend aus meinem Zimmer. Den hatte ich vollkommen verdrängt. Ich muss Miguel Serráno morgen vor allen Leuten die er kennt küssen.

Scheisse! Können wir uns nicht einfach die Faust geben oder ein High-Five?

Oke das ist absurd. Hört auf so dumm zu lachen, ich bin halt sehr schüchtern okay?!

Ich schwitze grade vor Nervosität. Ich habe irgendwie grade voll Angst. Mein Gott reiß dich zusammen! Du bist heiß! Wer würde dich nicht freiwillig küssen wollen! Weg mit den Selbstzweifeln!

Auf einmal packte mich der Schwindel, sodass ich mir den Kopf gegen die Bettkante stieß. Was war das denn bitte? Ist bestimmt der Stress Reyna. Ja ist bestimmt nur der Stress.

Ich stand zur Sicherheit langsam auf und ging zum Bad um ein bisschen kaltes Wasser in mein Gesicht zu gießen. Es half aber nur ein bisschen. Vielleicht muss ich was essen? Ja daran kann es liegen. Das hab ich nämlich seit gestern Mittag nicht mehr.

Ich ging langsam die Treppe hinunter und ging zur Küche, wo ich Miguel auffand. Er schaute mich prüfend an. Ich riss mich aber zusammen und ging zum Kühlschrank. Ich will nicht zum Arzt!

„Alles in Ordnung Mi Amore?"

„Mh Hm"

Ich nickte auch noch mal bestärkend. Währenddessen nahm ich mir ein Joghurt hinaus und eine Banane vom Obstkorb. Vielleicht geht es mir ja dann besser. Mein Zuckerspiegel scheint im Einer zu sein.

„Bist du sicher, das alles in Ordnung ist? Du siehst sehr blass und müde aus Mi Amore."

Ich fand es schon ein wenig süß, dass er sich um mein Wohlbefinden kümmern will.

„Ja Miguel, mir ist nur ein wenig schlecht, weil ich nichts gegessen habe seit gestern Mittag. Mach dir keine Sorgen Mi dulce Príncipe."

Bei den letzten Worten verstellte ich meine Stimme mit Absicht provokant um ihn zu nerven.

„Reyna.", sagte er warnend.

Er hasste es wenn man ihn als süßer Prinz abstempelt. Er kam mir etwas näher. Näher als gewohnt.Er bückte sich auf Augenhöhe hin.

„Du wirst schon noch drum betteln das dein süßer Prinz dir Manieren beibringen wird."

„Woher willst du das wissen Mi dulce Príncipe."

„Mir konnte noch nie eine Frau widerstehen. Und garantiert wirst du das auch nicht Mi Reyna."

„Noch bin ich nicht deine Mi Reina. Signore Serráno."

Er schmunzelte und schaute mir auf die Lippen, was ich ihm trotz des leichten Schwindels versuchte nach zu machen.

„Spätestens Morgen kann ich diese wunderschöne perfekten Lippen berühren Signora Serráno. Und du wirst es lieben."

Ich glaube ihm aufs Wort. Ich hatte eben zwar noch Bedenken über den Kuss, aber jetzt wollte ich irgendwie wissen wie er küsst. Er lächelte, weil meine Augen immer noch auf seinen vollen und perfekten Lippen lagen.

„Mi princesa, por favor cámbiate ahora, o lo haré enseguida. Y créeme, llevará más tiempo que contigo." Er schmunzelte mich frech an.

Ich stand langsam auf und zeigte ihm meinen aller liebsten Finger. Und es war leider nicht der Ringfinger mit dem 1 Millionen € teuren Ring dran.

„Warte ab Mi princessa. Warte nur ab."

Ich ging schnell schmunzelnd nach oben.

Ich war ausser Atem. Nicht wegen Miguel. Irgendwas scheint mit mir nicht zu stimmen. Ich sehe wie schwarze Punkte in meinem Blickfeld vor mir aufkreuzten. Ich habe Angst.

„Miguel!"

Jemand kam die Treppe hoch.
Es klopfte an der Tür.

„Mi Amore? Warum hast du so geschrien? Brauchst du doch Hilfe beim umziehen?"

„Bitte Miguel! Komm rein!!"

Ich konnte mich grade noch halten an meinem Hocker.

„Miguel irgendwas stimmt mit mir nicht."

Er zückte sein Handy und rief vermutlich einen Arzt an.

„Hilfe ist unterwegs. Mi Amore, warum hattest du eben nicht schon was gesagt?"

Ich kniff meine Augen zusammen.

„Du schwitzt wie ein Bulle Mi Princessa. Ich komm gleich wieder!"

Damit ging aus meiner Tür. Ich saß mittlerweile vor meinem Bett. Ich will ehrlich sein. Ich hab in der letzten Woche sehr viel abgenommen, aber ich dachte es wäre normal, weil ich mich hier viel mehr bewege. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.

„Bin wieder da, hier ein kaltes Handtuch."

Er lag es mir über die Stirn und in Nacken.
Ich schwitzte echt wie ein Bulle.
Hoffentlich wird es nichts Ernstes sein..

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang