Kapitel 13

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Ich gehe heute zum 3. Mal zur Chemo mit Miguel. Als er herausgefunden hat, dass ich Krebs habe, hatte er mich gefühlt nie wieder aus den Augen gelassen.

Auch wenn es sich jetzt komisch anhören muss für euch euch, aber mein Krebs hat uns irgendwie noch mehr zusammen geschweißt. Dennoch ist die Angst da.

Angst vor Hingabe, Bindung und Verlust.
Hingabe? Weil ich nicht mehr ich selbst wahr, als ich noch mit Pablo zusammen war.
Bindung? Weil ich Angst habe mich nicht mehr lösen zu können von ihm. Und Verlust?

Tja, wenn ich sterbe und ich mich ihm voll hingegeben und an ihn gebunden habe, dann verliere ich nicht nur mich. Sondern auch falls ich wenn ich sterben werde auch ihn.

Meine Mutter brachte mir schon als ganz kleines Kind bei, das geliebt zu werden mehr weh tun wird, als gehasst zu werden.

Ich liebte Pablo, aber er war definitiv nicht meine wahre Liebe. Sonst hätte ich Monate lang durch geweint, stattdessen war ich nach 2 Tagen fertig.

Ich glaube ich war verloren an dem Drang gebunden zu sein an einem Mann, der mich gequält hatte. Physisch als auch psychisch.

„Kommst du Mi Amore? Deine Chemo beginnt in einer halben Stunde."

Ich nickte nur betäubt. Er würde es nie zugeben, aber es zerrt an ihm. Es zerrt an ihm seine Ehefrau zu eine Krebstherapie zu fahren.

Ich weiß es einfach. Ich sehe es in seinen müden und dennoch starken Augen. Aber er gibt mir Kraft. Kraft um weiterzumachen und um zu kämpfen.

Die Serráno's sind zu meiner Familie geworden. Rojana behandelt mich wie eigene Tochter und Matthiàs wie seine eigene Tochter. Das machte mich wirklich glücklich. Ich brauchte das grade so sehr.

„Mi Amore?"

Ich wachte aus meiner Trance auf und sah auf zu Miguel.

„Lo siento, ich war gefangen in meinen Gedanken."

„Was ist los Mi coràzon?"

„Nichts ist alles gut. Ich geh mir noch kurz meine Haare durchkämmen."

Er nickte.

Ich ging ins Badezimmer, nahm mir die Bürste und kämmte meine schönen und langen Haare durch. Keine einzigen Knoten. Sie waren wie immer schön, glänzend und weich.

Ich bemerkte grade aber erst, das da eine Menge Haare mit runter kamen. Ich faste mir einmal kräftig durch die Haare. Und da sah ich ein großen Büschel meiner wunderschönen Haare in meiner linken Hand.

Nein. Bitte noch nicht! Ich bin noch nicht bereit für diesen Teil! Ich weinte leicht.

Meine wunderschönen Haare, waren dabei auszufallen. Da die Badezimmertür offen war, konnte mich Miguel beobachten. Ich sah nach oben zu ihm. Er sah mich besorgt an.

„Mi Amore, was ist los?"

„Me-Meine Haare fallen aus Miguel. Ich bin noch nicht bereit dafür. Wirklich nicht!"

Ich weinte. Und ich hab es satt. Aber ich werde es in Zukunft öfter tun.

„Mi Amore, ich verspreche dir, das alles wieder gut wird okay?"

„Darf ich dich umarmen?"

Er lächelte mir entgegen und nickte ohne zu zögern. Ich zögere auch nicht lang und umarmte ihn innig.

Ich hätte es auch getan, wenn er nein gesagt hätte. Er umarmte mich zurück.

„Wir müssen leider los Mi coràzon.", flüsterte er mir vorsichtig entgegen.

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz