Kapitel 36 (2)

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Ich hatte alles vorbereitet. Ich hatte Miguel gebeten Rojana zu helfen bei Papieren per Telefon. Natürlich wusste sie, dass ich schwanger bin. Ich hatte ihr es eben davor erzählt. Sie hat geweint, als sie es erfahren hat.

Ich bin so nervös und aufgeregt zugleich.
Was wird er sagen? Wird er sich freuen?

Natürlich wird er sich freuen. Er hat dir schließlich den Vorschlag gemacht ein Kind zu kriegen. Mach dir keine unnötigen Sorgen.

Ich lege die Kerzen als letztes noch, als eine Spur zu unserem Bett hin. Dort liegt eine Kamera. An der Kamera hängt ein Bild von meinem Bauch, was er aber noch abziehen muss. Und ich halte schließlich als komplette Auflösung den positiven Schwangerschaftstest in meiner Hand hinter meinem Rücken.

Huhhhh. Puhhhhhhh. Huhhhh. Puhhhh.
Ein- und ausatmen. Ein- und ausatmen.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Meine Hände sind durch Schweiß durchtränkt.
Ich habe Bauchschmerzen vor Nervosität.
Und meine Arme und Beine zittern vor Angst.

Jetzt heißt es Augen zu und durch...


„Ehm Mig?!", rief ich nach ihm, während ich am Treppengeländer wartete.

„Ja?"

„Kommst du bitte mal?"

„Ich helfe grade meine Mamá bei Papieren Mi Amore. Kann das nicht warten?"

„Nó!"

„Oke warte noch kurz 5 Minuten!"

„Es kann nicht warten Mig!"

Ich hörte ihn auf Spanisch fluchen, dass ich ihn nicht so hetzen solle. Ich lachte darauf nur auf.
An seinen schweren Schritten hörte man, das er leicht genervt war von Rojana und Mir, er stampft nämlich leicht, wie ein kleines Kind.

„Ich schwöre dir Mi Amore, strapazier meine Nerven jetzt bitte nicht, meine Mamá reicht mir schon mit diesen dämlichen und kack Gehaltsabrechnungen.", sagte er warnend.

Ich lächelte ihn nur verschwitzt und nervös an.
Er formte seine Augen zu Schlitzen und analysierte mich skeptisch.

„Was hast du angestellt Mi Reina?"

„Könntest du mir mein Telefon aus unserem Schlafzimmer holen?"

Er zog verärgert eine Augenbraue in die Höhe.

„Deswegen sollte ich meine Arbeit jetzt unterbrechen? Mi Amore-"

Ich schnitt ihm hastig das Wort ab.

„Tu es bitte einfach!"

Er rollte seine Augen und machte sich auf den Weg zu unserem Schlafzimmer.
Er stockte bei der Tür, weil dort die Spur mit den angezündeten Kerzen begann. Er drehte verwirrt sein Kopf zu mir hin. Geh schon rein...

Er drückte die Türklinke hinunter und öffnete die Tür sperrangelweit. Er machte große Augen und staunte nicht schlecht. Ich sah das er zur Kamera blickte und deutlich verwirrt war.

„Mi Amore, was soll das-"

Wieder schnitt ich ihm das Wort ab.

„Geh zu der Kamera hin."

Er sah mich skeptisch an, ging aber dann schließlich weiter zu der Kamera.
Er blieb vor der Kamera stehen und blickte verwirrt in mein Gesicht.

Er nahm das Bild in die Hand und wusste deutlich nicht was er damit anfangen sollte.

„Mi Amore, ich weiß das dein Bauch wunderschön ist, aber warum schenkst du mir ein Bild von deinem Bauch?", sagte er mit einem Hauch der Verstörung.

Ich lachte ängstlich und nervös auf.

„Welche Hand Mig?"

Sein Blick änderte sich in herausfordernd.

„Was wirklich? Wie alt bin ich? 10?"

„Nach deinem Verhalten manchmal zu beurteilen? Ja auf jeden Fall. Aber sag jetzt welche Hand du von mir sehen willst."

Er sah mich schmunzelnd an und lachte kurz auf. Dann sah er mich analysierend an.

„Rechts."

Ich lächelte ihn noch nervöser als zuvor an.

Ich zitterte stark an der Hand, dennoch holte ich sie mit dem Test hervor und gab ihm den.
Ich schloss schlagartig meine Augen und atmete heftig tief ein und aus.

Ich kriege keine Luft. Jemand schnürt sie mir weg. Tief ein und ausatmen.

Ich will diese Worte aber noch selber an ihn richten. Er soll sie von mir hören.

„Ich-Ich bin schwanger Miguel.", sagte ich nervös, wispernd an ihn gerichtet und öffnete langsam meine Augen.

Vor mir stand nicht mehr der genervte und gereizte Miguel Serráno. Nein. Vor mir stand ein vor Freude weinender Miguel Serráno.
Mein Ehemann. Mein Fels in der Brandung.

Er freute sich also riesig über das Kind!
Ich lächelte und blinzelte die Tränen weg.

„Oh Mi Amore.", sagte er flüsternd.

Er sank vor mir auf die Knie und schluchzte.
Und das alles vor Freude.

„Du machst mir so eine riesengroße Freude."

Seine Hände wandern zu meinem Bauch und seine Stirn lehnte er vorsichtig dagegen.
Dieser Anblick ließ mich Tränen fallen.

Er stand auf und schaute mir intensiv in die Augen. Er umfasste mein Gesicht mit seinen großen und rauen Händen.

„Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich eigentlich begehre und liebe."

Ich lächelte und küsste ihn schlagartig.

In diesem Kuss steckte all die Liebe von uns für den anderen.
All die Freude. All die Angst und Nervosität und all die Begierde für den anderen.

„Ich liebe dich so sehr Mi Amore.", wisperte er.

„Hast du gehört? Ich liebe dich Mi Reina."

„Ich dich auch Mig."

Seine und Meine Stirn lehnten gegeneinander.
Und wir lächelten uns gegenseitig an.

„Ich liebe dich Mi Reina."

„Ich dich auch Miguel. So sehr das es weh tut ohne dich auch nur zu atmen."

Oh wenn ich bloß vorher gewusst hätte, wie sehr es weh tun würde ohne ihn zu atmen.

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeWhere stories live. Discover now