10: nicht die ganze Geschichte..

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Eine Woche später

Ich wurde langsam wach und kuschelte mich noch für ein paar Minuten in meiner kuscheligen Decke ein. Danach stand ich auf und ging in mein eigenes Bad. So wie jeden Morgen. Es ist wieder eine weitere Woche vergangen. Alessandro ist im Moment viel am arbeiten doch wir essen Abends immer zusammen. Oft Mals war Renée auch dabei und an zwei Abenden auch Eric. Dafür frühstückte ich jeden Morgen mit meinem Bruder. Am Wochenende habe wir alle vier zusammen Spiele gespielt. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und lachten nicht selten. Alessandro hatte mir erzählt das er mit meiner Mutter in Kontakt steht und das es ihr gut geht, genauso wie Leon. Ich kann ihn mittlerweile echt gut Leiden. Ich kann mir in der Villa zwar relativ frei bewegen doch trotzdem fühle ich mich manchmal immer noch wie eine Gefangene.
Aber ich habe darüber mit Ellian geredet. Er und ich sind sehr gute Freunde. Außerdem untersucht er mich noch alle fünf bis sieben Tage auf Alessandros Anweisung. Ich kann ihn ein wenig verstehen da es mir immerhin echt mies ging aber mittlerweile fühle ich mich so gut wie noch nie. Ich kann so lange schlafen wie ich es brauche,hab keinen Schulstress, kann alle meine Hobbys ausleben da es hier echt alles gibt und zusätzlich hab ich Freunde hier.

Ab und zu denke ich an eine Flucht doch ich weiß das es unmöglich ist. Außerdem gehe ich davon aus das alles über meinen Vater stimmte und mit dem Wissen ist es echt keine so gute Idee abzuhauen. Natürlich vermisse ich Matteo und Leon allerdings werde ich sie schon wieder sehen. Renée meinte gestern zu mir er würde sich darum kümmern das wir mal telefonieren könnten.
Jedoch riss ich mich selbst aus meinen Gedanken und machte mich fertig um dann runter in die Küche zu gehen.

An der Theke sah ich schon Eric.
„Guten Morgen Schwesterherz." „morgen."
Mein Frühstück stand schon fertig an meinem Platz. Adriana kam noch aus einem Raum neben der Küche und brachte mir ein Glas Orangensaft. Als wir uns begrüßten und ich mich bedankte verschwand sie auch wieder und ließ uns alleine.
„Ich kann heute leider nicht mit essen du weißt Montags ist immer Abends ein wichtiges Training."
„Jaja alles gut ich weiß doch Eric."
Ich lächelte mich schwach an bevor er weiter redete.
„Was hast du heute so vor?"fragte er mich.
„Ich muss noch unbedingt eine Serie weiter schauen ich wollte gestern eigentlich nicht aufhören aber Renée hat mich ins Bett geschickt."
„Ach so ja stimmt das hat mir Renée erzählt. Kann es sein das er dich ins Bett geschickt hatte weil du deine Augen schon nicht mehr aufhalten konntest und ununterbrochen gegähnt hast?"
„Solche spannende Serien sollten verboten werden." sagte ich schulterzuckend woraufhin Eric schmunzeln musste.
Doch als sein Handy klingelte sah er emotionslos auf dieses.
„Tut mir furchtbar leid Clara aber es ist wichtig. Es geht um eine wichtige Mission die diese Woche noch stattfinden soll."
„Ist schon okay."
„Danke. Lieb dich Schwesterchen." sagte er noch flüchtig. So wie es aussah war es wohl wirklich wichtig.
Nach ein paar Minuten kam jedoch Adriana wieder nur das diese noch ein zweites Mädchen hinter sich hatte.
„Hey Clara. Das ist Lara. Sie ist hier neu und wird mir helfen." stellte sie das Mädchen mit schulterlangen dunkelblonden Haaren neben sich vor.
„Hey Lara ich bin Clara freut mich dich kennenzulernen." stellte ich mich freundlich vor.
„Jaja von mir aus. Also," sie wendete sich von mir ab und sprach diesmal nicht mehr genervt sondern neugierig zu Adriana, „wann lerne ich Alessandro kenne?"

Ich beobachtete die beiden nur und aß neben bei die Reste von meinem Obst.
„Lara so schonmal garnicht. Für uns ist er Señor Rodríguez,Okay? Außerdem ist er sehr beschäftigt und hat besseres zu tun als sich mit seinen Haushälterinnen zu beschäftigen." sagte sie streng. Diese Seite kannte ich von Adriana gar nicht.

„Is na gut dann eben Señor Rodríguez. Ich finde sowieso das hört sich noch mehr sexy an."
Ab diesem Punkt wusste ich genau was sie von ihr wollte. Doch es war mir egal. Er durfte schließlich machen was er wollte , jedoch glaube ich nicht das es jemals so weit kommen wird das er es mit einer Haushälterin treibt. Vor allem nachdem was Adriana eben sagte, die nun Lara nur streng an ansah.

„Ich denke er ist auch so besessen von Clara. Warum sitzt sie eigentlich hier nur dumm rum und isst so ein Festmahl?! Wo ist mein Essen ich hab sowieso voll Hunger!" sagte sie schnippisch. Meinem Namen sprach sie sehr abwertend aus. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und schaute sie düster an. Gerade wollte ich ansetzen und reden doch als Adriana dies bemerkte fing sie an zu erklären.

„Clara ist keine Haushälterin. Sie ist quasi sowas wie eine gute Freundin von Señor Rodríguez. Sie wohnt hier und wird laut Señor Rodríguez besser nicht anderes behandelt als er. Wenn du ihren Namen in seiner Gegenwart nochmal so aussprichst kannst du mit jede Menge blaue Flecken und ein paar Tagen gar kein Essen mehr rechnen. Und mit jede Menge minus Punkte bei ihm. Verzichte endlich auf die Aufmerksamkeit und erledige deine Pflichten. Señor Rodríguez wird dein Auftreten gar nicht gefallen. Jetzt geh runter in den Keller du weißt ja schon wo das Fitnessstudio ist. Es is leer und muss geputzt werden. Ich hoffe du schaffst das ansonsten wirst du ein echtes Problem mit Señor Rodríguez bekommen. Und du kannst nur hoffen das Clara ihm nichts von eurer ersten Begegnung erzählt."

Lara verließ einfach nur schweigend den Raum.
„Wow was war das Adriana?"
„Ihr Vater ist ein großer Mann der es zu was gebracht hat und gut mit Señor Rodríguez befreundet ist. Seine Tochter jedoch hat nur eine große Klappe. Sie soll hier lernen das sie wenn sie so eine große Klappe behält hier für immer arbeiten kann."
„Das erklärt so einiges."

Es war mittlerweile schon 19:27Uhr und ich ging zum Tisch an dem schon das Essen war. Alessandro kam zwei Minuten nach mir.
„Hey Clara heute mal wieder nur wir beide. Eric hat es dir ja schon erzählt." begrüßte er mich freundlich wie immer.
Ich wollte anfangen ihn auch zu begrüßen und ein Gespräch einzuleiten doch sein Handy klingelte.
„Ja." sprach er streng.
„Jaja ich komme Renée."
„Sorry Clara du kannst ruhig schon anfangen zu essen ich muss kurz zu Renée fünf Minuten was klären." er stand auf und ging.
Doch da ich noch auf Toilette musste ging ich schnell. Auf dem Rückweg hörte ich stimme aus dem Wohnzimmer. Ich stellte mich zur Tür und beschloss nur kurz zu hören was Renée und Alessandro beredeten. Schließlich verstehe ich doch sowieso nichts von den Geschäften.

„Wann wirst du ihr es erzählen? Sie ist schon drei Wochen hier und hast ihr fast die komplette Geschichte erzählt von den letzen Jahren aber hast genau das weg gelassen?" hörte ich Renée.

„Woher willst du wissen das sie es nicht schon weiß?"

„Wenn sie wüsste das du Hailie das am ersten Juli Tag angetan hast und ihr Leben zerstört hast würde sie schon lange nicht mehr so glücklich hier rum springen. Du hast nicht nur Hailies Leben beendet sondern auch Claras, Alessandro. Du weißt das sie immer noch nicht über ihren Tod hinweg ist. Sie denkt es wäre Selbstmord Ale. Was hat sie wohl für Schuldgefühle obwohl du sie ihr genommen hast nur weil du Hailie in diesen Mafia Mist reingezogen hast."

Ich hörte mein Herz wie es aus meiner Brust springen wollte.
Meine Wangen wurden Nass.
Mein Atme schneller.
Mein Körper zitterte.
Meine Gedanken stoppten.

Doch nach kurzer Zeit gab es wieder einen Gedanken.

Ich muss hier weg.

Ich bleibe nicht bei diesem Mann der Hailie umgebracht hatte und es mir nicht mal selber gesagt hatte.

Someone Save MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt