75: Schnee&Feuer

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~A L E S S A N D R O   R O D R Í G U E Z~

Die Zeit mal wieder vor dem Behandlungsraum zu warten ist schrecklich. Was auch immer Clara hatte; ich wusste es nicht. Vielleicht ist alles halb so wild oder sie schwebt gerade in Lebensgefahr. Manchmal war ich wirklich bereits kurz davor Ellian dafür umzubringen,dass er mich jedes mal wegschickte. Allerdings befürchte ich das es nur daran liegt das ich keine Lust hatte einen neuen Arzt zu suchen.
Plötzlich öffnete sich eine andere Tür und ich sah meinen kleinen Bruder. Fragend sah er mich an doch relativ schnell verstand er das es um Clara ging.

„Was hat sie?" wollte er wissen als er gegenüber von mir Platz nahm.
„Will grad nicht drüber reden. Willst du drüber reden wie es dir mit der Sache mit Hailie geht?"

Kurz überlegte er doch dann ergriff er das Wort.
„Es ist grausam. Wir wollten viele Kinder,sehr viele. Irgendwie fühlt es sich so an als hätte jemand alle unsere zukünftigen Kinder umgebracht auch wenn sie nicht mal existieren. Hailie ist sehr mitgenommen aber ich habe ihr versichert das ich bei ihr bleibe. Ich lass sie nicht alleine. Egal ob sie weitere Kinder kriegen kann oder nicht sobald es ihr besser geht werde ich sie fragen. Eigentlich hatte ich vor ihr schon früher einen Antrag zu machen aber dann wurde alles wieder ein bisschen viel. Wir haben uns jedenfalls darauf geneigt und sehr auf Matteo zu konzentrieren. Wenn wir schon nur ihn haben können wollen wir jede Sekunde genießen. Und jetzt erzähl was is mit Clara?"

Lange überlegte ich ob ich es ihm sagen könnte. Auch wenn ich meinen Bruder sehr gut kannte wusste ich eben nicht wie er im Moment darauf reagieren würde. Seine Freundin kann keine Kinder mehr bekommen und wir haben ungewollt gleich doppeltes Glück.
„Clara ist schwanger." rutsche es mir dann doch raus.
Renée nickte ein wenig bedrückt.

„Aber das ist nicht alles was dich bedrückt." fiel es ihm sofort auf.
„Zwillinge und es war ihr zu viel. Wir haben beide unsere Fehler gemacht und uns heftig gestritten. Jedenfalls als wir uns vertragen hatten fand ich sie kurzer Zeit später bewusstlos im Badezimmer und sie hat Blutungen." fasste ich zusammen.

„Du weißt dass das schon wird oder? Immerhin habt ihr es bis hier hin geschafft also schafft ihr es auch noch weiter. Auch wenn es sich natürlich aus meiner Sicht blöd anfühlt freue ich mich Onkel zu werden. Nur weil Hailie und ich nicht dieses Glück genießen dürfen heißt es noch lange nicht das ihr es nicht haben dürft. Ich bring das alles Hailie bei. Sag mir Bescheid wenn es Neuigkeiten gibt."

Kurze Zeit später kam er mit Hailie wieder aus ihrem Zimmer und sie gingen zusammen. Hailie beachtete mich kaum was mir zeigte das es sie sehr traf. Daher war ich eigentlich froh das Renée ihr das alles mit Clara sagt.

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„Komm mit." weckte mich eine Stimme aus meinem Gedankenchaos. Ellian.
Schnell stand ich auf und folgte ihm in ein Krankenzimmer wo Clara vorfand. Sie lag dort in einem Bett und war streng an die Überwachung angeschlossen. Zusätzlich hatte sie mehrere Infusionen und schlief scheinbar. Langsam setze ich mich auf den Sessel neben ihrem Bett und nahm ihre Hand in meine.
„Sie hätte die beiden verlieren können aber sie leben noch. Es war zu viel Stress daher die Blutung und der Kreislauf. Ich habe ihr etwas zum schlafen gegeben damit sie die Nacht durch schläft. Ich hoffe du weißt das es nun angebracht ist es die nächste Zeit nur noch ruhig angehen zu lassen. Du kennst sie am besten und musst daher auf sie acht geben. Schlaf am besten auch ein wenig vor zehn Uhr wird sie nicht aufwachen." klärte er mich auf ehe er den Raum verließ.

Ohne Frage, es tat alles sehr weh. Sie so dort zusehen ist einfach grausam und jedes mal wenn es ihr nicht gut geht habe ich das Gefühl es wäre meine Schuld. Immer wenn sie um ihr Leben kämpfen muss und hier liegt war es meine Schuld. So oft ging es ihr schlecht und ich habe ihr nur noch mehr Stress gegeben. Jedes mal. Sie musste so viel durch machen und so viel leiden ohne das sie es verdient hatte. Aber trotzdem ist sie stets stark geblieben,glaubt jedoch nicht,dass sie wirklich die Stärke ihrer Mutter besitz. Es war durchaus ein langer Weg um hier anzukommen aber wir haben es geschafft und ab jetzt stehen wir alles gemeinsam durch. Ab sofort werde ich ihr und meinen Kindern alles geben was ich geben kann-alles was ich habe.









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