46: magisch

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Zuhause angekommen lief Renée sofort in sein und Hailies Zimmer um nach ihr zu schauen und ihr von all dem zu erzählen während ich in mein Schlafzimmer lief. Wer wusste vielleicht hätte ihr Vater es schon geschafft sie zu sich zu holen während wir abgelenkt waren.

Als ich jedoch die Tür öffnete lag sie schlafend in unserem Bett und wurde durch meine doch so leisen Schritte wach.
„Was ist passiert?" fragte sie besorgt. Sie konnte wohl meinen angespannten Blick sehen. Bevor ich ihr alles erklären konnte klingelte leider mein Handy. Was hieß leider. Es war zum Glück mein Bruder der mir berichtete das es Hailie gut geht und er sich sofort um die Grundausstattung und Männer kümmert die bei dem Angriff dabei seien werden.

Nachdem der Anruf getätigt war setze ich mich ruhig neben die Clara die mich schon fragend ansah.
„Eric wurde entführt von euerem Vater." sprach ich die Tatsache einfach aus.
Was sollte ich es ihr verheimlichen? Klar sie war schwanger und sie sollte eher Stress vermeiden doch sie würde es so oder so herausfinden. Zusätzlich wollte ich ihr einfach nichts mehr verheimlichen. Als wir uns vor einer Woche endlich über die Club Sache einig waren wollte ich ihr echt nie wieder etwas verheimlichen. Zudem hatte ich daher echt keine Lust mehr Streit mit ihr anzufangen da man in der Schwangerschaft mit ihren Stimmungsschwankungen echt Angst vor ihr haben durfte.

Sie saß neben mir und starrte mich einfach so entsetzt an. Sie sah weder wirklich traurig an noch glücklich. Geschweige den wütend oder sonst etwas. Ein leerer Blick mit großen Augen aus denen die Tränen nur so flossen. Nach einer halben Minute hatte sie sich anscheinend ein wenig mehr gefasst und richtete ihren Blick in die Leere nun nicht mehr dort hin sondern zu mir. Eigentlich würde ich sie gerne einfach in den Arm nehmen und ihr die Tränen weg zaubern aber ich vermutete sie brachte die halbe Minute ohne Körperkontakt auch einmal. Nicht nur sie war überfordert sondern auch nicht. Sie wusste nicht mit ihren Gefühlen umzugehen und ich genauso wenig. Vielleicht könnte man annehmen das mich alles auch anderweitig überforderte da ich nun dafür sorgen musste zwei Menschen wieder lebend und im besten Fall auch noch unversehrt nachhause kommen aber sowas schüchtert mich nicht so einfach an. Es wird eine der größten Missionen seit Jahren und es war verdammt riskant aber ich wurde nicht um sonst seit meiner Geburt auf sowas vorbereitet. Unsere Mafia ist eine der allerbesten ganz Spaniens und man sollte sich vorher überlegen ob man sich mit ihr anlegt. Man könnte anwenden das es sich arrogant anhört aber ich weiß das mein starkes Selbstbewusstsein wichtig ist und das ohne es hier nichts laufen würde.

Als zukünftiger Mafia Boss einer so einflussreichen Mafia muss man ein gutes Selbstbewusstsein haben. Wie sonst soll man bedrohlich und mächtig den anderen gegenüber wirken? Es waren diese Dinge die in meiner Welt Gang und Gebe waren doch irgendwie machte ich mir seit dem ich Clara kenne mehr Gedanken über mein Auftreten. Zu arrogant? Ist jetzt eher Zeit für den bedrohlichen oder ausnahmsweise den einfühlsam Alessandro? Lieber den Typen davon kommen lassen was als Folge hätte das er weniger Respekt hat aber Clara wäre nicht abgeschreckt oder ihn lieber halb Tod prügeln?

„Es gibt aber eine gute Nachricht.Ophelia hat nicht nur uns verraten sondern auch höchstwahrscheinlich euern Vater. Wir haben die Adresse und fliegen in wenigen Stunden in die Stadt um einen Angriff auszuüben. Es wird eine der größten Mission aber unser Team besteht nur aus den besten." erklärte ich ihr den Plan als ich aus meinen Gedanken kam um Clara ebenfalls aus ihren Gedanken zu reißen. Als sie zurück aus ihren Gedanken war sie wieder voll mit ihrem Kopf in unserem Gespräch und wirkte anwesend doch ihre folgenden Worte ließen mich zweifeln.
„Ich komme mit." sagte sie also entschlossen.
„Nein." schoss es sofort aus mir heraus. Ich glaube ich brauche nicht einmal zu argumentieren warum dies nicht für mich in Frage kommt. Ich bin Mafiosi mit Familie und sollte sie eher beschützen statt mitnehmen als „Hilfe".

„Doch. Ich kenne Eric und meine Mum ich kann helfen sie zu finden. Ich lass dich nicht alleine gehen. Glaubst du etwa ich kann hier sitzen und warten? Ist vielleicht gefährlich aber wie gesagt in euerem Team sind ja nur die besten und gefährlicher ist es ja wohl wenn du mich hier mit meinen Sorgen alleine lässt. Entweder werde ich vor Sorge einfach alles in Brand stecken oder einen Herzinfarkt bekommen und daran sterben." argumentierte sie einfach trocken heraus.

„Meinetwegen. Ellian kommt mit und sein Assistent falls etwas mit dir oder deiner Mutter sowie Eric ist. Während dem Flug schläfst du dich aus und Ellian checkt dich jetzt sofort durch und wir reden mit ihm was das richtige ist." ergab ich mich nach einer kurzen Bedenkzeit.

~C L A R A R A Y A D Í A Z~

Zufrieden ging ich schnell die Gänge entlang mit Ale auf dem Weg zu Ellian als er einen Anruf bekam.
„Ja Clara kommt mit."
„Ja ich kümmere mich sowieso jetzt drum."
„Stelle die Teams zusammen und mach sie reisefertig."

Sprach er hektisch in sein Telefon und lag genau auf als wir vor Ellians Tür ankamen. Oben zu klopfen platzen wir mal wieder herein. Ellian stand mitten in seinem Raum und unterhielt sich mit irgendeinem Mann. Als die beiden uns sahen verstummten sie sofort und sahen uns an.
„Raus mit dir Angelo! Du weißt was Sache ist und gehst auf der Stelle zu Leo um bei der Ausstattung zu helfen. Ruf davor im Zweit- dritt.- und Viertquartier an damit sie in einer Stunde mit allen Männern und Ausrüstung fertig sind." befahl er ihm streng so dass keine Widerrede eigentlich zu erwarten war.
„Aber Senior Rodríguez das sind ziemlich viele unsere Männer wollen sie alle mitnehmen. Díaz wird ja wohl kaum mehr als 700 Männer dort platziert haben." sprach er trotz dessen.
„Ich hab dich nicht nach deiner Meinung gefragt und du hast meine Anweisung nicht zu hinterfragen." wurde er lauter und wirkte mehr als bestimmend.

Was ein Glück das ich keine Angestellte von ihm war sondern die die er geschwängert hatte. Aber vermutlich gehört diese Ausstrahlung zu seinem Beruf. Ellian war wohl schon über die Situation aufgeklärt und nachdem Ale ihm von unserem Vorhaben erklärt hatte wurde ich von ihm gebeten mich auf die Liege zu legen. Eigentlich untersuchte er mich heute erst aber ich wollte keiner der beiden Männer heute widersprechen da ich eh schon glücklich war da sich überhaupt mitkommen durfte.
Wortlos maß Ellian meinen Blutdruck, kontrollierte meinen Puls und hörte mich ab um uns danach aufzuklären über das beste Vorgehen.

„Okay es scheint als wäre Clara sehr fit. Ich gebe dir trotzdem gleich eine Infusion so das du die nächsten zehn Stunden gut durchhältst und auch keine Übelkeit bekommst. Ich komme mit und bleibe aber trotzdem an deiner Seite." informierte er uns und legte mir anschließend schnell die Infusion.

„Ja ich komme." sagte Ale währenddessen in sein Handy und stand auf nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gab. „Die Pflicht ruft. Sei mir nicht böse. Ellian kümmert sich um dich und wir sehen uns ihm Flugzeug." verabschiedet er sich.

Nachdem die Infusion lag setze sich Ellian kurz neben mich auf seinen Rollhocker.
„Weißt du es ist irgendwie total magisch diese Situation. Es sind diese großen Einsätze die ganz plötzlich kommen wo jeder auf einmal weiß was zu tun ist und wo er hingehört. Alle laufen hier wie wild rum aber alles ist unter Kontrolle. Tausende von Menschen arbeiten in dieser Mafia und bereiten alles vor. Die Männer die gegen die Díaz kämpfen werden, werden vorbereitet und lernen ihre Positionen gerade im Flugzeug mit ihren Teamleitern. Viele andere die hier bleiben sind gerade damit beschäftigt die Waffen und andere Ausrüstungen in die Flieger zu verstauen. Alessandro sowie Renée und ihr Vater abrieten mit ein paar anderen Chefs der verschiedenen Abteilung über den richtigen Plan der jetzt erst aufgestellt wird. Keiner der dieser Mafia angehört schläft gerade. Jeder einzelne trägt seinen Teil bei. Die Hausfrauen tragen selbst dazu bei und helfen wo sie können. Viele sind unglücklich mit ihrem Leben in der Mafia aber egal wie man dazu steht jeder der hier arbeitet tut gerade alles für diese Mafia und würde sein Leben für sie lassen. Klar sind wir alle rücksichtslose,unfaire und brutale Menschen aber das verbindet uns hier alle."

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Habe dieses Kapitel Freitag geschrieben und schreibe Samstag gerade diesen kleinen Text nachdem ich Kapitel 47 geschrieben habe. Das nächste Kapitel wird spannend und doppelt so lang:)

Bin einfach selber mega in der Geschichte und kann grad an nichts anders denken haha. Bisschen zu emotional. Hoffe euch gefallen die Kapitel.

Heute kommt übrigens auch um 20Uhr ein Kapitel
Votet gerne wie immer

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