10. Donˋt act like you know me

75 7 2
                                    

POV: Aby

"Hey, Aby" Em kommt mit Daniel und Lu zu der Bank an der wir immer unsere Pausen verbringen. Lu ist auch eine Freundin von Emely, ich weiß nicht genau wie aber in den letzten zwei Wochen chillen wir immer zusammen, was mich nicht wirklich stört.
"Hey, ihr!"
Sie setzten sich alle zu mir, direkt nachdem Emely ihre Brotdose rausgeholt hat, will sich Daniel wie immer was klauen.
"Eyyy, hol dir dein eigenes Essen." lacht Emely
Seine und ihre Hände berühren sich und Daniel schaut sie aufeinmal an als wäre sie, das schönste auf der Welt....
Emely hört plötzlich auf zu Lachen und beide habe einen langen tiefen Augenkontakt. Sehen Leon und ich auch so aus, wenn wir uns ansehen...
Nein, nein, tun wir nicht denn keiner hat Gefühle für irgendwen, vorallem ist er ein Arschloch. Meine Maske fällt für eine Sekunde und ich hoffe es hat niemand gesehen.
Daniel blinzelt ein paar mal und kommt wieder zu Sinnen.
"Sry, kann ich kurz meine Freundin ausleihen?" Ich hab Freundin gesagt....
Naja, so falsch ist es ja nicht.
Ich warte nicht auf eine Antwort sondern ziehe sie direkt am Handgelenk hoch. Wir gehen ein paar Schritte weg.
"Ähm, hab ich was verpasst?" frage ich sie direkt.
"Nein, nein nicht das ich wüsste." gibt sie unschuldig zurück
"Em!!!!"
"Ja ok! Klar, er hat dich ja nur mit seinen Blicken ausgezogen!"
Mit dem blick nach unten und geröteten Wagen sagt sie etwas zu schnell:
"Hat er nicht!"
"Mhm" sage ich mit einem das-glaubst-du doch-selbst-nicht-Blick.
"Anderes Thema"
Verwirrt schaue ich sie an
"DU HAST MICH FREUNDIN GENANNT!!!!!"
Plötzlich kommt sie auf mich zugestürmt und umarmt mich stürmisch
Ich hab keine Ahnung was ich machen soll und tätschel nur überfordert ihren Rücken.
"Oh, sry" sagt sie verlegen
"Ja...alles gut"
"Komm wir gehen wieder schnell zu deinem Schatzi!" sage ich mit einem verschmilzten lächeln.
"Eyyy, wenn er das hört!" lacht Em.
Nachdem wir dann wieder bei den anderen ankommen verläuft, die pause sonst unbeschwert.
Heute treffe ich mich wieder mit Leon, zum vierten mal. Wow. Und wir haben uns noch nicht umgebracht, obwohl ich beim letzten mal gar nicht so weit davon entfernt war. Das Ding ist wir brauchen noch eine kreative Idee für unser Referat und er war nicht hilfreich....
Ich darf mich aber nicht beschweren, weil ich am anfang dachte das er gar nichts machen wird.

Gestern hat er mir kurz gesagt, das wir heute wieder mit dem Motorrad von Daniel fahren. Ich hab mit Daniel auch tatsächlich darüber bisschen geredet und versucht nicht zu beeindruckt zu wirken, als er mir 3 weitere auf seinem Handy gezeigt hat. Ich bin verliebt. In alle 4, aber Nordlicht ist mein favorit. Damit meine ich das Motorrad mit dem Leon und ich zu unserem ersten Treffen gefahren sind.

Heute stehe ich schon um 13:15 Uhr auf dem Parkplatz, weil ich eine Freistunde hatte. Ich hab Leon heute aber auch noch nicht in der Schule gesehen....
Ich höre laute Motorgeräusche und im nächsten Moment steht Leon mit Nordlicht vor mir. Und scheiße er sieht echt heiß aus! Er ist ganz in schwarz angezogen, natürlich wieder mit seiner Lederjacke.
Es sieht aus als würde er mich abchecken, da sein Kopf sich leicht nach unten und dann wieder hoch bewegt, aber da er einen Helm trägt sehe ich es nicht genau. Gefallen würde ich mir schon....
Aber jedem Mädchen gefällt es wenn ein Junge dich abcheckt. Nichts besonderes.
Vorallem gefällt mir mein Outfit heute sehr. Ich trage eine beige Cargo Hose mit einem bauchfreien schwarzen Top und einer schwarzen lockeren Jacke.
Ich merke das ich schon etwas lange da einfach nur stehe, weshalb ich vorlaufe und das Motorrad streichel nur um Leon zu zeigen das er mich nicht interessiert.
"Hallo, Nordlicht" sage ich gespielt ernst.
"Schmeichelnt" kommentiert das Leon lachend.
"Komm steig auf du verrückte"
"Wer ist hier der verrückte. Du bist immerhin hier obwohl wir 14:00 Uhr gesagt haben."
"Ich wusste es nicht, aber ich hatte kein Bock mehr Zuhause rumzuhocken und dachte mir dann fahr ich einfach schonmal her."
"Warum sind wir eigentlich nie bei dir?"
"Macht es dir was aus das wir immer bei dir sind?"
"Nein"
"Dann ist es egal"
Ohne darauf zu reagieren steige ich auf und halte mich wieder hinter mir an den Griffen fest. Anscheinend will er nicht drüber reden. Und ich verstehe ihn.
Ich bekomme ein Deja vu als er meine Hände nimmt und sie wieder um seinen Bauch legt.
"Das hatten wir doch schonmal geklärt" brummt er leise, woraufhin ich eine Gänsehaut bekomme.
Widerwillig lasse ich es geschehen. Ich versuche mich aber wie schon beim erstenmal nicht zu sehr an seinen Rücken zu drücken. Was mir aber auch verwehrt wird nach dem er laut aufgeseufzt hat und mich dann am Rücken wieder weiter vor drückt, so das kein Blatt mehr zwischen uns passt.
"Hoffen wir, das das jetzt geklärt ist."
Act fool, act fool, act fool.
Mit Helm auf dem Kopf fahren wir dann auch endlich los, sonst weiß ich nicht ob ich gleich an einem Herzinfakt sterbe. Wie kann ein so kleines Ding so schnell schlagen, und warum tut es das überhaupt! Egal, auf die Umgebung achten dann geht das.

10 Minuten später sind wir auch schon da. Wir steigen vom Motorrad und gehen rein. Wir ziehen Schuhe, Jacke und Helm aus. Ich laufe ins Wohnzimmer und setzte mich direkt auf die Couch, nachdem ich merke das sie weiter runter sinkt drehe ich mich zu ihm um und stocke. Er hat eine Platzwunde am Kopf, die mit einem Pflaster bedeckt ist, bevor ich überhaupt überlege was ich tue, bin ich vorgeruscht und hebe meine Hand um zu schauen ob es sehr weh tut. Als ich sie berühre zieht er scharf die Luft ein.
"Leon, was ist passiert?" flüstere ich.
"Hab mich nur geprügelt" sagt er schulterzuckend und leicht genervt. Er nimmt mein Handgelenk und legt sie zurück in meinen Schoß. Warum fühle ich einen kleinen Stich.
"Ok, wenn du meinst" gebe ich kühl von mir. Rutsche wieder zurück. Ich bin so dumm, wieso schaltet sich meine Gehirn immervwieder aus wenn ich in seiner Nähe bin!?
"Sorry, du wolltest mir ja nur helfen." sagt er kleinlaut
"Passt"
"Hazel, ich merke doch das..."
"Du kennst mich nicht , Leon. Also tu nicht so als würdest du es." gifte ich ihn nun an.
Er kann ja noch nicht mal meinen richtigen Namen verwenden während er sich entschuldigt.
Ich stehe auf und gehe in die Küche. Durst hab ich nicht, aber ich muss irgendwas machen das ich mich nicht so blöd fühle.
Eis.
Das sehe ich als ich mich wieder umdrehe, ich habe gespürt das er mir gefolgt ist aber ich habe gehofft das er einfach wieder geht. Falsch gedacht.
"Aby" sagt er mit ernstem Blick
"Ah, du kennst meinen Namen also doch" sage ich wiederum Kalt.
"Natürlich"
"Wieso benutzt du ihn dann nicht?"
Er lehnt sich mit den Ellenbogen auf die Kücheninsel und schaut mir direkt in die Augen, da ich schon vor ihm so stand sind wir uns jetzt sehr nah. Mein Herz schlägt so laut das ich Angst habe er könnte es hören. Dieses verräteriche Herz.
"Hallo, Scha....."
Wir reißen auseinander und ich schaue emotionslos zur Tür, ich bin echt froh das ich das kann.
"Hey, Mom. Was machst du schon hier?"
"Ich ähm muss was holen. Tut mir leid wer bist du?" zeigt sie währendessen mit dem Finger auf Leon.
Er hat sich anscheindend genauso schnell wieder gefasst wie ich. Er läuft auf sie zu und reicht ihr die Hand.
"Hallo, ich bin Leon. Ich halte ein Referat in Psychologie mit Ihrer Tochter. "
"Aha" sagt meine Mutter und schaut über Leons Schultern nur um mit den Augenbrauen zu wackeln. Ich verdrehe die Augen.
"Seit ihr jetzt fertig? Wir haben noch viel zu tun. Bis nachher, Mom!"
Er folgt mir aus dem Raum.
"Also deine Mom mag mich!"
"Klappe, können wir dann mal anfangen?"
"Wir brauchen immer noch so ein scheiß kreatives Ding!"
"Wenn du so bei der Präsentation redes brauchen wir auch kein kreatives Detail mehr. Wir können noch die Infos aufschreiben die noch nicht drin sind. Dann können wir uns noch was überlegen bis sagen wir nächsten Mittwoch?"
"Ich weiß noch nicht ob ich da kann aber warte" Er beugt sich vor schnappt sich den Block und den Stift vom Wohnzimmertisch und schreibt seine Nummer darauf.
"Wenn du mich anschreibst, kann ich dir schreiben wenn ich es weiß."
"ok"
Mehr nicht Aby?!
Super

Nachdem wir alles fertig gemacht haben, geht er nachhause.

Ich gehe mich Duschen und mache mich Bettfertig. Als ich im Bett liege und gerade die Augen schließe fällt mir ein das ich Leon noch nicht gschrieben habe.
Kann noch bis morgen warten.
Arrggg. Genervt rolle ich mich auf den Rücken und nehme mein Handy vom Nachttisch, ich laufe zum Schreibtisch tippe schnell die Nummer ein und lege mich wieder ins Bett. Nachdem die Nummer eingespeichert ist, muss ich nicht lange nachdenken was ich schreibe.

Aby: Hast du Nordlicht gut nachhause gebracht?

Perfekt. Ich lege das Handy zurück und drehe mich wieder auf den Bauch. Ich schließe die Augen, bis mein Handy vibriert.
Kann warten.

Och komm schon. Ich rolle zurück und schaue was er geschrieben hat. Woher ich wusste das er es ist. Keine Ahnung.

Leon: Dein "wunderschönes Baby" steht unbeschädigt vor unserer Haustür ;)
Aby: Hoff ich für dich!

Ich muss lächeln. ICH LÄCHEL.
Nein ich weigere mich. Schnell alles wieder hinlegen wo es war und einschlafen.
Natürlich hat mein Hirn andere Pläne.

The Party goes overWhere stories live. Discover now