35. If we have each other, then we'll both be fine

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POV: Aby

"Leoonnn, ich will nicht. Das tut sau weh!"
"Warum machst du es dann?"
"Ja, wenn Daniel eine Poolparty schmeißt, dann kann ich nicht mit Affenbeinen da hin gehen."
"Aber du hättest dir sie ja auch einfach rasieren können?! Und deine Beine sehen nicht aus wie Affenbeine."
"Hätte ich, aber wenn ich sie waxe, dann zieht das auch die Haarwurzeln raus und sie wachsen nicht mehr so schnell." versuche ich ihm zu erklären, warum ich auf der Badewanne sitze und mich nicht traue, den Waschstreifen abzuziehen.

"Oh man, Hazel!" lacht Leon mich aus
"Das ist nicht witzig!" beschwere ich mich schmollend
"Doch, ein wenig" ich schlage ihm spielerisch an die Schulter und mache einen auf beleidigte Leberwurst.
"Gut, wo hast du diese anderen Dinger?"
Ich greife hinter mich und hole die anderen Streifen heraus.
"Wie macht man das?" frägt er dann. Ich weiß nicht warum er das alles wissen will, aber er wird seinen Grund haben.
"Erst reibst du ihn zwischen deinen Händen warm, so das das wachs sich erwärmt und schmilzt" er tut genau das was ich sage. Dann zieht er ihn auseinander. Wartend sitzte ich hier und warte, was er vor hat, während er tief ein und ausatmet. Und aufeinmal klebt er sich selbst einen Streifen auf sein linkes Bein. Ich ziehe scharf die Luft ein und schaue ihn geschockt an.

"Du weißt nicht, was du dir gerade angetan hast!" kläre ich ihn auf.
"Alles für dich" quetscht er mit zusammen gepressten Augen heraus.
Trotzdem schmilzt mein Herz etwas dahin.
"Wieso hast du das überhaupt getan?" frage ich mich dann
"Damit wir sie zusammen abziehen können"
"Nawwww, du süßer" ich ziehe ihn am Nacken wieder näher zu mir und gebe ihm einen Kuss, als dank.
Seine Augen fangen an zu leuchten als wir uns wieder lösen.
"Ok, wir ziehen sie beide ab auf drei" kündigt er dann an. Ich nicke nur ängstlich und mache mich bereit auf den Schmerz meines Lebens. Dann zählt er auch schon herunter und auf drei ziehen wir beide ab. Und das Haus füllt sich mit unseren aufrufen.

"Shit, jetzt weiß ich warum du das nicht machen wolltest!" realisiert er, während er über die gewäxte stelle streicht. Ich lache laut auf als ich die kahle stelle an seinem stark behaarten Bein sehe.
"Eyyy, ich durfte auch nicht lachen!" beschwert sich jetzt er.
"Naja, ich habe noch ein paar mehr vor mir." denn das war nicht der einzige den ich mir auf die Bein geklebt habe
"Ich bin da und versuche dir zu helfen" erzählt er liebevoll und streicht mit sachte über die Beine.

Wir machen aus, das er die Streifen schnell wie ein Pflaster abzieht und ich die Nachbarn nicht in versuchung zu bringen, die Polizei zu rufen, weil sie denken das ich ermordet werde.
"Was haben wir eigentlich morgen vor?" kommt dann plötzlich die Frage
"Naja, aufjedenfall haben wir morgen Schule und danach könnten wir...Ahhhh!!!"
Das war ein Trick! Er wollte das ich abgelenkt bin, so das er ihn einfach abziehen kann.
"Duuu"
"Komm das war echt schlau. So machen das auch Ärzte bei Kindern!" erzählt er stolz
"Ja, super hast du das gemacht" bestätige ich leicht ironisch und tätschel seine Backe.
Im nächsten Moment ist auch der nächste Streifen ab, ohne das ich drauf vorbereitet war. Er zieht sie wie ausgemacht schnell ab und legt dann seine Hand darauf, was tatsächlich das brennen leicht lindert.
"Arrgg, ich kann nicht mehr" maule ich mit dem Gesicht in den Händen rum.
"Bald geschafft, es sind ja nur noch...ähm...8?"
"Argghuhuhu" heule ich weiter. 

Irgendwann haben wir es dann geschafft, alle Haare wegzubekommen und jetzt liegen wir auf der Couch. Meine Beine liegen auf seinem Schoß und er streicht die ganze Zeit darüber.
"Ja, das ist schon schön, aber davor war es auch ok" zuckt er mit den Schultern, während er Shaun dabei zusieht wie er zu einem Patienten mal wieder brutal ehrlich ist.
"Schön, das ich nicht unnötig gelitten habe" lache ich, das bringt ihn auch leicht zum lachen.  Dann greift er nach meinen Beinen und zieht mich über die Couch zu sich, bis ich mit meinem Rücken auf der Couch liege.
"Was wird das?"
Mein Freund gibt mir keine Antwort sonder packt mich nur an den Hüften und legt mich auf ihn drauf. Ich liege jetzt auf seiner Brust und er legt die Arme um mich, um näher an ihm zu sein. Mein Scheitel wird auch noch geküsst und dann schafft er es mir zu antworten.
"Ich will dir einfach nah sein" antwortet er und alles ist vergessen. Vorallem nachdem er mir seinen leicht hochgerutschten Hoodie herunter zieht, den ich ihm geklaut habe.

Und dann kommt mir eine Frage die ich über die Zeit irgendwie vergessen habe, die ich jetzt unbedingt fragen muss.
"Wieso hast du mich ignoriert, als wir uns angenähert haben?"
Er spannt sich leicht an, entspannt sich aber wieder, als ich ihm leicht über den Arm streiche.
"Du musst es mir nicht erzählen, aber ich war einfach so sauer, weil ich nicht verstanden habe was los ist" zucke ich mit den Schultern
"Nein, alles gut. Eigentlich weißt du es eh schon." antwortet er nach kurzem zögern
Ich drehe meinen Kopf und schaue ihn an, das er weiß das meine Aufmerksamkeit ihm gehört.
Leon nimmt die Fernbedienung vom Fernseher und schaltet Shaun aus.
"Mein Dad, er hat mir immer gepredigt was für ein scheiß Sohn ich bin und das ich Schuld am Tot seiner Frau wäre. Er ist brutal und immer betrunken. Die Frage ist wann ist er mal nüchtern? Ja, das weiß niemand. Ich habe ihm manchmal geglaubt ich wäre kein guter Sohn oder Mensch. Das ich für alle nur eine Last wäre und das ich für niemanden sorgen kann. Als ich gemerkt habe das du anders bist und mir immer wichtiger wirst, war ich mir sicher ich muss dich in ruhe lassen, damit du nicht von mir verletzt wirst und du weißt ja wie viel schiss ich hatte als wir zusammen gekommen sind. Ich habe nur schnell gemerkt, das ich mich von dir nicht fernhalten kann! Denn du bist du. Und am Ende bin ich echt dankbar dafür!"

In meinen Augen sammeln sich Tränen und ich versuche sie weg zu blinzeln, aber eine schafft es doch in die Freiheit.
"Nein, nicht weinen! Wir haben es bis hierher geschafft, das ist alles was zählt!" beruhigt er mich dann und ich drücke mich noch näher an ihn.
"Wie kann dein Vater nur so zu dir sein?! Du bist ein so toller Mensch und ich bin soo froh dich zu haben! Du gibst alles für ihn! Du gehst sogar für ihn arbeiten, damit er nicht hungert oder aus der Wohnung geschmissen wird! Du bringst ihm immer Essen und was bekommst du dafür? Nichts! Das ist unfair!..... Danke das du mir das erzählt hast. Und du bist sicher nicht schuld an dem Tot deiner Mutter. Ich bin mir sicher sie wusste wie sehr du sie geliebt hast."
"Das hoffe ich soo sehr." kommentiert er es nur, was aber voll ok ist.

Ich wische ihm jetzt die eine Träne die heraus kullert ist weg und schaue ihn einfach nur an.
"Hazel, ich.....du bist mir wichtig, sehr." mein Herz macht erst einen kleinen Hüpfer, da ich denke er... ihr wisst was ich dachte, aber ich weiß nicht ob ich es ihm sagen könnte. Leon hat mich schon so oft bewiesen das er nicht Steve ist und er alles für mich geben würde, aber diese scheiß  Angst. Deshalb zwinge ich mich zu einem lächeln und antworte ihm:
"Du mir auch."

The Party goes overOù les histoires vivent. Découvrez maintenant