40. It's like no other pain I've ever known

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POV: Leon

Ich weiß gar nicht mehr warum ich das tue. Wieso mache ich mir die Mühe und gehe einkaufen für jemanden der das alles gar nicht verdient hat? Ich habe keine Antwort darauf, aber wegen irgendetwas stehe ich mit 2 vollen Einkaufstüten vor der Haustür und warte darauf den Mut zu finden, in das Haus meines Vaters zu gehen. Egal, ich ziehe das jetzt durch und danach kann ich zu Hazel. Bei ihr kann ich mich beruhigen und ich selbst sein, sie ist immer da und kümmert sich um mich. Also egal was jetzt passiert, danach kann ich mich bei Abygail fallen lassen. Mit dieser Motivation krame ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und betrete das Haus. Schon als ich die Tür öffne höre ich den Fernseher laufen und hoffe einfach das Elias schläft. Natürlich, habe ich kein Glück und werde sofort von ihm konfrontiert, nachdem ich mir die Schuhe abgestreift habe und in Richtung Küche laufe.

"Der verlorene Sohn ist wieder aufgetaucht!" kommt er sofort mit einem seiner Sprüche, die mir das Gefühl geben wieder gehen zu wollen.
"Ja, er musste, weil sein Vater sich nicht um sich kümmern kann."
Während ich das sage öffne ich den Alkoholschrank um zu sehen, wann er sich endlich nicht mehr besaufen kann und sehe das die Jack Daniel's Flasche nicht mehr da ist. Es muss wieder einen schlimmen Tag gegeben haben...
Ich fange an den Kühlschrank mit dem Jogurt, Käse, Marmelade und, und, und zu befüllen Elias ist ungewöhnlich still. Er steht nur an der Kücheninsel und sieht mir dabei zu. Nachdem ich fertig bin und sehe ihn wieder an. Er ist sichtlich überfordert, das ich hier bin. Ob es daran liegt das ich den Kühlschrank befülle oder einfach meine Anwesenheit. Es ist mir egal.

"Ich kann nicht glauben, das du deinen eigenen Vater in Stich lässt."
"Ja, hast ja gerade gesehen wie sehr ich dich in Stich lasse."
Ich bin mir sicher er weiß was ich mit der Aussage meine.
"Jetzt kommst du vielleicht noch, aber was ist wenn ich sterbe? Lässt du mich dann auch so hängen wie deine Mutter? Und ich wette du wohnst bei dieser Schl..."
Ich unterbreche ihn mit einem bitter bösen Blick.
"Diesem Mädchen. Und wenn sie in schwierigkeiten ist? Was machst du dann? Ein Wunder das du so lange bei ihr bleibst. Dann muss sie dich ja gut befriedigen! Ich dachte ja.."
Ich unterbreche ihn denn ich kann mir das nicht mehr anhören. Er weiß nicht das Aby und ich nie weiter gegangen sind und ich voll ok damit bin. Denn sie ist besonders und ich will nur das sie sich wohlfühlt. Mir ist wichtig das, sie weiß das, dass mit ihr keine schnelle Nummer ist. Denn sie bedeutet mir alles.

"Weißt du das es mir noch nicht mal besonders wehtut, dass du denkst ich hätte meine Mutter extra im Stich gelassen. Was neben bei ganz sicher nicht der Fall war, denn ich habe alles für meine Mutter getan. Und ich weiß auch das ich dir das, dass letzte mal auch deutlich gemacht habe. Du möchtest das nur nicht glauben, weil bei wem sollst du sonst deinen Frust raus lassen? Das was mich unfassbar agressiv macht ist, das Abygail für dich nicht mehr ist als eine Schlampe ist, aber für mich ist sie die Welt! Und ich werde scheiße nochmal immer für sie da sein! Ich weiß nicht was ich ohne sie tun würde und ich brauche sie wie die Luft zum Atmen! Sie war da an meinen Tiefpunkten und hat mir geholfen aufzustehen! Ich liebe sie verdammt! Und daran kannst du nichts ändern!"

Es entsteht eine Pause. Habe ich gesagt ich liebe sie? Ja. Ja, habe ich! Verdammt ich liebe sie!! Ich fange dümmlich an zu lachen und fahre mir durch die Haare. Ich dachte es wäre beängstigender, aber eigentlich liebte ich sie schon, die ganze Zeit über! Schon seit sie mich verdammt nochmal richtig abgefuckt hat mit ihrer Art und wie sie mich immer eingenommen hat!

"Du liebst sie?"
Ich habe vergessen das mein Dad auch noch da ist, aber das ist die erste Frage die ich ihm gerne beantworte.
"Ja, ich liebe sie. Schon immer."
Danach ziehe ich mir meine Schuhe wieder an und gehe raus. Ohne Elias nochmal anzusehen oder mich zu verabschieden. Sofort steige ich auf Nordlicht, stelle das Navi an und fahre los. Ich werde es ihr direkt sagen, nein. Ich werde sie nach dem Interview auf ein Essen einladen. Oder wir machen nur einen Film Abend zusammen. Es muss ja kein Heiratsantrag werden. Aber das ist ein großer Schritt. Ich hoffe sie fühlt genau wie ich. Bestimmt. Sie hat nur Angst wegen Steve. Aber ich bin nicht wie dieser Dreckskerl, ich werde sie niemals so dreckig behandeln wie er. Sie wird von mir nur das beste bekommen. Und ich werde alles mit ihr klären, ihr zeigen wie sehr ich sie liebe. Ok, ich muss mich beruhigen. Wann bin ich eigentlich so ein kitschiger Typ geworden? Alles für Hazel...
Auf dem Weg fängt es aufeinmal stark an zu regnen und zu blitzen. Zum Glück komme ich rechtzeitig an und kann mich unter das Dach stellen. Ich entscheide mich unten auf Hazel zu warten, da ich ihr Auto nirgendswo sehe.

Ich warte schon seit 30 Minuten und ich kann sie auch nicht erreichen. Der Termin beginnt in 5 Minuten und ich bin irgendwie enttäuscht... Kommt sie nicht? Vielleicht lässt sie mich auch hängen. Bitte nicht Aby.

Mein Handy vibriert und eine mir unbekannte Nummer ruft an. Ich gehe einfach ran und hoffe nicht gehackt zu werden.
"Scott." gehe ich ran.
"Ja, hallo Mr. Scott. Hier ist das NY-Presbyterian Hospital. Sind sie der Freund von Abygail Jones?"
"Was ist passiert?!" frage ich direkt panisch
"Wir dürfen ihnen jetzt noch keine genaueren Infos geben, aber wir haben ihre Eltern nicht erreichen können und haben sie dann auf ihrem Handy noch als favorisierten Kontakten gefunden.."
"Was ist mit Aby?!"
Ich kann gerade nicht höflich sein, denn anscheinend ist meiner Abygail, meiner Hazel was passiert. Und ich hoffe es ist nichts schlimmes. Nein, bestimmt nicht. Vielleicht ist sie nur etwas auf der nassen Straße rumgerutscht.
"Wir können ihnen nur sagen, das ihre Freundin einen Autounfall hatte und jetzt bei uns mit schweren Verletztungen liegt."
Und dann ist es vorbei bei mir. Ich lege auf, stecke mein Handy in die Hosentasche und steige auf Nordlicht. Ich achte nicht mehr auf meine Umgebung oder das es regnet. Das einzige was zählt ist Abygail. Ich werde sie nicht im Stich lassen. Denn ich liebe sie.

The Party goes overWhere stories live. Discover now