31. Thank you

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POV: Aby

Es war nicht so schlimm wie erwartet, aber Emely möchte das ich nach der Schule zu ihr komme. Sie hat nur gefragt seit wann das zwischen uns ist und wie es mir damit geht. Ganz sicher wird sich das aber ändern wenn ich mit ihr nachhause komme. Ich stimme dann doch wiederwillig zu, da wir bis jetzt echt wenig zusammen gemacht haben.
Sonst passiert den Tag über nichts mehr großes. Ein paar Mädchen schauen mich angepisst an, aber das interessiert mich nicht. Wir gehen in der Pause in die Cafeteria, da es wieder in strömen regnet. Es sind nur Daniel, Em, Leon und ich. Keine Ahnung warum Lu nicht da ist, denn ich habe sie heute in der Zwischenpause mal kurz gesehen. Nachdem ich die restlichen drei Stunden dann auch überstanden habe verabschiede ich mich von Leon, der jetzt auch von Daniel mitgeschleppt wird und gehe dann mit Em mit.
Ich muss seit langem mal wieder Bus fahren, was in allem dann mit Emely doch ganz lustig ist.
"Ok, wir spielen ein Spiel bis wir da sind."
ich schaue Em skeptisch an. Wer weiß was die verrückte Tüte sich für ein Spiel überlegt hat.
"Von mir aus" sage ich deshalb nur.
"Wir haben einen Zahlenraum zwischen 1 und 5. Ich sage dir eine Aufgabe und du musst sie machen, wenn wir nachdem ich heruntergezählt habe die gleiche Zahl sagen."
Das kann nicht gut ausgehen, es könnte halt aber auch echt lustig werden.
"Ok" ergebe ich mich, denn ich weiß das sie es am Ende eh geschafft hätte mich zu überreden.
"Also erste Aufgabe: Du musst dich vor das Fenster stellen und laut " Da ist ein Eichhörnchen!!" schreien."
"Okay.."
Das geht glaube ich noch. Sie hätte sich safe was anderes einfallen lassen können.
"1.....2......3"
"3"
"3"
"Fuck!"
Das kann nicht sein! Wie viel Pech muss ein Mensch haben..
Emely lacht sich gerade Tot, sie muss immerhin nicht den scheiß da machen.
"Brings hinter dich." lacht sie noch
Ich atme einmal kurz durch und mache es dann.

Ich stehe auf und lehne mich so weit vor bis mein Gesicht fast an der Fensterscheibe klebt. Und rufe dann laut:
"Da ist ein Eichhörnchen!!!!"
Alle schauen zu mir und ich setzte mich schnell wieder hin und rutsche weit in den Sitz. Ich weiß das ich gerade rot werde, weshalb ich mir die Hände vor mein Gesicht schlage. Eigentlich juckt mich sowas nicht, aber gerade ist es mir super peinlich.
Das wird sie büßen
"Ich bin dran" verkündige ich gefährlich
"Oh, shit" kommentiert Em das nur
"Du musst zu dem Jungen da hinten in dem zweier rechts hingehen und ihn mit dem Anmachspruch ansprechen: "Hey, ich habe meine Telefonnummer verloren, kann ich deine haben?"
Emely fängt schon an hektisch sich umzuschauen, währendessen ich schon anfange zu zählen.
"1.....2......3"
"1"
"1"
"Das kann nicht sein!! Das ist nicht möglich!"
"Tja, anscheinend schon. Also hopp hopp schnapp ihn dir!" lache ich sie aus
"Ich...muss ich, wirklich?"
"Du wolltest spielen" zucke ich mit den Schultern
"Arggggg"
Damit steht sie auf und läuft durch den Gang. Alle schauen ihr hinterher und fragen sich wahrscheinlich was sie vor hat.
Als sie bei dem etwas kleineren, nicht sehr - meiner Meinung nach - attraktiven Jungen ankommt, schaut dieser sehr skeptisch zu ihr rauf. Ich glaube er ist 2 Jahre jünger als wir. Was es noch lustiger macht. Gerade sagt sie wahrscheinlich diesen schlechten Anmachspruch, was Peter - so habe ich ihn jetzt getauft - zum straheln bringt. Er sagt etwas, was aussieht wie ein "Klar" und holt einen Stift heraus - wo auch immer der herkam - und schreibt seine Nummer auf ihre Hand. Peter lächelt sie an, als er fertig geschrieben hat. Sie gibt ihm nur ein kurzes lächeln und flitzt zügig ab. Peter tut mir schon ein wenig leid...
Emely kommt zu mir zurück und wenn Blicke töten könnten, wäre ich tot.
"Das bekommst..."
"Ach, da müssen wir ja schon aussteigen!" unterbreche ich sie und stehe auf.
Sie schaut mich immernoch finster an, läuft aber mit. Wir steigen aus dem Bus und laufen das kleine Stück zu mir. Emely hat sich wieder beruhigt, nachdem sie mir sehr angepisst erzählt hat wie schrecklich das gewesen wäre und bla bla bla...
"Meine Eltern sind nicht da, also haben wir sturmfrei." Informiere ich sie nachdem ich die Haustür geöffnet habe. Emely war schonmal bei mir, da ich Bio letzte Woche nicht gecheckt habe und unbedingt Hilfe brauchte. Aber jetzt mal ehrlich Meiose?! Sehe ich aus wie eine Biologin?! Naja, gut das ich Emely habe. Wir sind inzwischen mit etwas zun trinken und Snacks im Wohnzimmer auf der Couch.

Unbeirrt fährt sie direkt fort damit mich voll zu maulen wie ich ihr nichts von Leon und mir erzählen konnte. Neben dem was ich ihr alles verheimlicht hätte und wie enttäuscht sie doch von mir ist, wird sie aufeinmal ruhiger.
"Aber, wenigstens macht er dich glücklich"
Macht er das?
Anscheinend habe ich das laut gesagt, denn sie beantwortet es mit einem aufjedenfall.
"Du lächelst die ganze Zeit und...Du bist nicht so distanziert gegenüber mir..."
Ergänzt sie vorsichtig.
Oh man...
Ich sollte ihr es wahrscheinlich erzählen.. Aber kann ich das schon? Egal, ich muss damit sie es verstehen kann...
"Emely ich"
"Du musst dich nicht entschuldigen das geht schon, so bist du halt. Das ist aber ok. Du bist gut so wie du bist!"
Warum auch immer fangen an sich Tränen in meinen Augen zu bilden. Ich habe mich noch nie akzeptiert gefühlt, aber gerade sagt sie mir einfach das sie mich mag wie ich bin und das obwohl ich sie immer weggedrückt habe!
"Nicht weinen! Tut mir leid wenn ich dich verletzt habe!" Sie ist sichtlich überfordert und dann noch mehr als ich leise lache.
"Nein ich bin nicht verletzt. Ich...ok ich werde dir was echt wichtiges erzählen was niemand wirklich weiß, noch nicht mal meine Eltern."
"Oh, ok bist du dir sicher?"
Ich nicke.
Ja ich kann ihr vertrauen.
"Ich bin nach Manhattan gezogen, weil ich in Washington Sachen erlebt habe die.... nicht schön sind. Ich hatte viele Freunde die mich nicht gut behandelt haben. Und ich hatte vor allem eine Freundin der ich alles anvertraut habe. Ich hatte einen Freund der mich scheiße behandelt hat, er hat mich...... geschlagen und ausgenutzt. Und immer wenn er mich wieder fertig gemacht hat bin ich zu ihr gegangen um bei ihr Schutz zu suchen. Ich dachte immer sie versteht mich und sie will mir helfen, dabei hatte sie hinter meinem Rücken die ganze Zeit etwas mit ihm. Und das obwohl sie genau wusste was er mir antut."
Ich stoppe kurz um mir die runterlaufenden Tränen vom Gesicht zu wischen und Emely nimmt meine Hände in ihre.
" Und... an dem Tag wo ich es herausgefunden habe bin ich wieder zu ihr und wollte sie zur Rede stellen. Doch als ich einfach durch die Haustür herein gestürmt kam saßs sie mit meinem Freund auf der Couch und hat mit ihm rumgemacht. Ich bin in Tränen ausgebrochen und habe sie angeschrien warum sie mir das antäte. Sie hat mich nur.... ausgelacht und gesagt wie...... Naiv ich doch wäre. Sie hat mich nur ausgenutzt damit sie näher an meinen Freund kommt. Ich habe ihn entsetzt angeschaut und ihn gefragt ob das stimmt, ob er mich jemals wirklich wollte. Er meinte er hätte nur jemanden gebrauchte der bisschen Arbeit für ihn erledigt und dass ich es nicht wert wäre eine richtige Beziehung aufzubauen. Und er meine Freundin brauchte da er von irgendwem ja das sexuelle holen müsse, da ich einfach warten wollte. Ich dachte immer er wäre ok damit, aber anscheinend war es nicht so. Danach war ich ein gebrochener Mensch. Ich dachte wenigstens habe ich noch meine anderen Freunde die nach der ganzen Situation aber Gerüchte über mich verbreitet haben. Ich habe mir geschworen nie wieder jemanden zu vertrauen. Deshalb habe ich dich am Anfang so distanziert, weil ich dachte du wärst genauso. Aber ich durfte lernen, dass das nicht stimmt."
So beende ich mein ganzes Gerede und warte gespannt auf ihre Reaktion. Irgendwann traue ich mich hoch zu schauen und sehe das sie weint.
Deshalb lehne ich mich vor und umarme sie. Zwar langsam, bedacht und zögerlich, aber ich überwinden mich. Nicht jeder ist halt Leon.
"Das tut mir so leid. Danke dass du mir vertraust." flüstert sie leise
"Danke das ich dir vertrauen kann."

The Party goes overWhere stories live. Discover now