32. I don't even wanna go to your house

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POV: Leon

"Wie? Was? Hääää?!"
"Ja genau, Daniel"
"Aber wieee?" frägt er mich jetzt bestimmt schon zum 100-mal
"Willst du jetzt einen detallierten Plan haben?"
"Wenn du es so sagst..."
"Willst du mich verarschen?!" maule ich ihn jetzt an, da er es einfach nicht checkt.
"Tut mir leid das ich von meinem besten Freund der mich immer voll gelabbert hat das er nie etwas ernstes anfangen wird und der mich immer fast verprügelt hat, wenn ich gedacht habe er ist mit jemandem zusammen sowas nicht erwartet habe!"

Irgendwie habe ich gerade dieses starke Bedürfniss ihn am Kragen zu nehmen, ihn über der Klippe hängen zu lassen und ihn einfach bisschen voll zu labbern...

"LeLe"
"Wenn Hazel auch nur einmal diesen beschissenen Spitznamen von dir hört wird das Zenario was ich gerade durchgedacht habe wahr. Und wir wissen alle es endet nicht gut für dich."
"SIE HAT EINEN SPITZNAMEN???!!!"
"Broo, ok du darfst noch eine Sache fragen und dann muss ich arbeiten gehen. "

Ich stehe auf und gehe auf das Bücherregal zu, worauf ein paar Bilder von mir und Daniel drauf stehen, als wir noch Kinder waren. Auf dem einem sind wir zusammen im Pool und es sieht aus als würde ich Daniel ertränken. Irgendwie lustig. Den Pool hat sein Dad gestern tatsächlich auch sauber gemacht lassen, das heißt, das safe bald eine Pool Party kommt. Auf einem anderen Bild spielen wir zusammen mit Gummischwertern. Mit Daniel habe ich mich immer richtig stark gefühlt. Wir waren immer ein Dream Team. Nein, wir sind ein Dream Team.

Ok, ich sollte mich jetzt umdrehen sonst heul ich noch.
Als ich mich umdrehe beobachtet mich ein nicht mehr aufgewühlter Daniel, sondern einer mit einem weichen Gesicht und ich habe eine Ahnung was für eine Frage jetzt kommen wird.

"Liebst du sie?"

Ich muss kurz überlegen wie ich es jetzt am besten erkläre, aber es ist Daniel er versteht es so oder so.

"Die letzte Person die ich geliebt habe war meine Mutter und sie wurde mir genommen. Aber Aby ist mir wichtig, sehr wichtig."
Er nickt und dann gehe ich aus dem Zimmer. Nachdem ich mir unten meine normalen Sneakers und meine Lederjacke über mein hellblaues Oberteil angezogen habe, gehe ich raus und fahre mit Nordlicht zur Autowerkstatt bei der ich arbeite.
Besonders viel verdiene ich nicht, aber es reicht und die Leute dort sind wirklich nett. Als ich ankomme wartet schon mein Boss Michael auf mich, um mir wie immer zu sagen was ich heute zu tun habe. Als ich dann bei ihm ankomme, fängt er auch schon direkt an.

"Also wir haben einmal einen alten Audi A3 mit einer gebrochenen Kette, eine Delle in einem BMW M3 und deine lieblings Aufgabe einen Honda R1. Das Motorrad springt nicht mehr an und es wäre nett wenn du rausbekämst warum."

"Ok, danke"

Ich liebe es wenn ich Motorräder bekomme. Vorallem, weil ich hier so noch gar nicht arbeiten dürfte. Da Michael aber sieht das ich das kann, darf ich auch ein paar größere Aufträge machen. Ich gehe also direkt los und fange mit dem Kettenbruch an.

4 Stunden später habe ich alles geschafft und mache mich auf den Weg zu Elias. Ich weiß nicht wieso, aber es fühlt sich nicht richtig an ihn meinen Vater zu nennen. Ich möchte nicht das Aby direkt schon genug von mir bekommt oder zu schnell merkt das ich vielleicht doch nicht der bin für den sie mich hält, weshalb ich heute bei ihm schlafen werde.

Es kostet mich große überwindung um diese scheiß Tür zu öffnen und dort rein zu gehen was ich mal mein Zuhause nannte. Irgendwann schaffe ich es dann und gehe rein. Mich umhüllt direkt ein Geruch von Alkohol und Rauch. Ich versuche so leise wie möglich zu sein, denn ich möchte Elias jetzt nicht begegnen. Als ich in den Flur komme sehe ich das er leider nicht schläft sondern nur gebannt auf den Fernseher schaut. Ich schaffe es auf die erste Stufe als er hinter mir auftaucht.

"Na, auch mal geschafft, wieder nachhause zu kommen?" lallt er sehr stark und ich glaube er hat nicht nur Alkohol in seinem Blut.

"Leider muss ja jemand hier alles zusammenhalten." damit wollte ich weiter gehen da greift er aber meinen Arm und zieht mich zurück.

"Ach ja? Aufeinmal willst du wieder hier alles machen nachdem du 3 Tage weg warst?"

"Wow, das ist dir aufgefallen?" frage ich ironisch

"Natürlich! Was denkst du eigentlich, was für ein Vater ich bin?!" wird er jetzt lauter

"Ehrlich? Ein scheiß Vater."

"Wie kannst du es wagen!!!" schreit er jetzt schon fast, aber es ist mir egal.

"Ich werde nie genug für dich sein! Immer werde ich ein scheiß Sohn sein, der Schuld am Tot seiner Mutter ist! Dabei kann ich nichts für den scheiß Krebs den sie bekommen hat!!! Weißt du eigentlich das ich auch verarbeiten musste das meine Mama sterben wird! Die Frau die alles für mich getan hat und immer für mich da war?! Hast du dir das schonmal überlegt?! Es gibt nicht nur dich! Ich habe sie auch verloren und in genau der Zeit hätte ich dich gebraucht! Aber wo warst du? Achso, ja. Du bist ja nie wirklich ansprechbar, weil du immer Alkohol im Blut hast. Ich habe meine Mutter verloren und in dem Moment wo du der einzige warst der für mich hätte da sein sollen, hast du mich beleidigt und geschlagen! Du bist lange kein Vater mehr für mich und ich weiß noch nicht mal ob man dich Familie nennen kann. Denn meine Familie ist seit dem immer Daniel und seine Familie gewesen. Niemals du! Und jetzt lass mich verdammt nochmal los!" schreie ich ihn an.

Wow.

Ich habe ihn noch nie so geschockt gesehen wie in diesem Augenblick. Ich sehe Schmerz, Trauer, Wut und vorallem Schuldgefühl in seinen Augen und das genügt mir. Ich reiße mich los und renne hoch in mein Zimmer. Schnappe mir meine Sporttasche unter meinem Bett und stopfe alles rein, was mir wichtig erscheint. T-shirt, Hosen, Unterwäsche, Waschzeug, Schulsachen und ein Foto von meiner Mom.

Mein Plan ist eine Zeit hier erstmal nicht mehr zu wohnen. Ich werde ihm noch Essen bringen und versuchen die Rechnungen zu Zahlen, aber dann muss er sich nicht mehr mit seinem Sohn abgeben.

Ich renne wieder die Treppe runter und Elias steht immernoch genauso da wie davor. Nachdem ich wieder alles angezogen habe gehe ich aus der Haustür, ohne nochmal etwas zu ihm zu sagen oder ihn gar anzuschauen.

Ich weiß nicht genau wo ich hin soll. Was ist wenn Aby mich nicht bei sich haben will? Ich sollte sie erst Fragen. Also hole ich mein Handy raus und rufe sie an.

Es piept ein paar mal bis sie ran geht.

"Heyy" begrüßt sie mich und wie kann ich sie schon wieder vermissen, obwohl wir uns heute schon gesehen haben.

"Hey" antworte ich nicht soo motiviert

"Was ist los?" fragt sie direkt alamiert. Oh man wie kann sie mich schon so gut kennen?

"Das ding ist. Ich wollte eigentlich heute bei meinem Dad schlafen, aber der hat mal wieder eine scheiß Nummer abgezogen und ich wollte fragen..."

"Komm zu mir"

Unterbricht sie mich schon bevor ich überhaupt zu ende reden kann und meine Mundwinkel zucken schon, aber ich habe da diese blöden Zweifel.

"Aber was ist wenn ich zu viel werde? Wenn du mich irgendwann nicht mehr sehen willst oder du merkst das ich doch ganz anders bin?"

"Leon. Komm zu mir."

Ich zögere kurz um mir wirklich sicher zu werden das das gut ausgehen wird.

"Ok. Bin gleich da" antworte ich ihr dann und fahre los.

The Party goes overWhere stories live. Discover now