XXXVI. Geständnis

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Stehe eisern seit Jahren vor Gericht. Auf meinen Schultern das Gewicht von längst vergangenen Tagen. Sehe mich der Schuldfrage entgegen wagen.

Waren es meine Fehltritte?
Hörte zwar viele Schritte, nur keinen, denen ich trauen konnte. Nicht viel mehr, als eine austandslose Sitte, verknüpft mit einem schmeichelnden Bitte. Nicht viel mehr als Tritte, nur nicht die meinen. Okay... vielleicht die kleinen.

War ich die Übeltäterin?
Die Verräterin, die uns ins Unheil stürzte, die Situation überwürzte und die Sonnenstrahlen verkürzte. War ich die Gaunerin, die das Opfer spielte, links und rechts mit den Augen schielte und es nur auf die Beute abzielte?

Bin ich Schuld?
Hatte lang genug die Geduld zum Überlegen, um ein Geständnis abzuwägen, gründlich zu bedenken, niemanden mit Unrecht zu beschenken.

Doch das Urteil war unausgesprochen, die Knochen zwar gebrochen, das Blut in meinen Adern am kochen, aber ich habe es mir versprochen.

"Ich bin unschuldig!", verkünde ich laut. Habe mich endlich getraut, die Wahrheit auszusprechen, verbrannte Flächen mit neuer Saat zu bedecken, nicht mehr für die Fehler anderer zu blechen.

Melodien meiner GedankenWhere stories live. Discover now