XL. Schachspiel

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Wie wäre es mit einer Partie Schach? Immerhin liege ich hier sowieso wach, bin ohnehin nur am dösen, und kann mich von meinen Gedanken nicht loslösen.

Die Einladung ist angenommen, der erste Zug so naiv gesetzt, die Strategie ist noch so verschwommen, noch keine Regel verletzt.

Hat der Gegner eine Strategie? Woher bekomm' ich die Garantie, dass nach den Regeln gespielt wird, dass der Gegner mich nicht beirrt?

Wie lauten die Regeln? So langsam sollte sich das doch einpegeln.

Ich kenne die Regeln, nach denen ich spiele, erkenne so langsam auch deine Ziele. Kalkulation und Misstrauen sind kultiviert, und allmählich habe auch ich mich formiert.

Von einem Freundschaftsspiel war die Rede, du und ich, keine sich anbahnende Fehde. Doch mein mieses Gefühl in meiner Brust, bitter kalt, mitten im August.

Du spielst nach deinen eignen Gesetzen, und jetzt fliegen aber gewaltig die Fetzen. Es steht dein Wort gegen das meine, gibt keinen Grund, wieso ich jetzt weine.

Ich hab zugeschaut, als wir um die Liebe spielten, hab es uns zugetraut, als wir uns hielten. Aber ich will nicht mehr lieben, wenn mein Herz immer umzingelt ist von Dieben.

Melodien meiner GedankenWhere stories live. Discover now