XI. Die große Mauer

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Groß und mächtig erstreckt sie sich,
aus dem Boden heraus wächst sie über dich.

Stein um Stein aufgeschichtet,
kein einziges Loch, was die Dunkelheit lichtet.

Mit Moss und Efeu überwuchert,
von Weitem wie grün gepudert.

Überwindbar nur für jenen, der sich mit der Prüfung bemisst.
Die Mauer sieht einen Teil, was in jenem Mutigen verborgen ist.

Ein Teil gibt nicht alles der Seele preis,
weshalb die Mauer über die Gefahr dieser Seele weis.

Was verbirgt sich hinter dem Gemäuer?
Reichtum, Tugend, oder etwa ein gewaltiges Ungeheuer?

Die Prüfung ist vorbei.
Langsam lichtet sich der grüne Salbei.

Ziegel um Ziegel lichtet sich,
unter den Wolken ein oberer Strich.

Der Herausforderer scheint Wurzeln zu schlagen,
ohne auch nur einen Mucks zu wagen.

Langsam baut die Mauer sich ab;
ahnt nicht, was der Andere in der Hinterhand hat.

Von der Schnelligkeit am Anfang ist jetzt nicht mehr die Rede,
die Steine verwinden nicht sehr rege.

Stunden vergehen und Tage verschwinden,
Zeit verrinnt, ohne sich auch nur eines Steins zu entledigen,
und den verborgenen Schatz zu finden.

Geplant ist nun eine List,
mit der sich der Angreifer misst.

Ohne Augen, sieht die Mauer nicht kommen,
was der Angreifer hat unternommen.

Eine Apparatur dicht am Fuße aufgebaut,
nicht zu wissen, was da am Boden sich zusammenbraut.

Ein lauter Knall,
ein dumpfer Schall
erklingt.
Die Mauer zerspringt.

Wie durch Zauberhand,
fliegen die Steine zurück an ihren Platz,
es türmt sich wieder auf, die große Wand,
und hält ihn versteckt, den Schatz.

Und jeder, der es sich wagt eine Bombe zu platzieren,
sollte diese Geschwindigkeit nicht präferieren.

Melodien meiner GedankenWhere stories live. Discover now